Naher Osten

Das Irak-Problem der USA

Der Irak fordert den Abzug der US-Truppen aus seinem Land. Das würde die illegale Besetzung von Teilen Syriens durch US-Truppen gefährden und den Stand der USA im Nahen Osten generell schwächen.

Für die USA war und ist die Kontrolle über den Nahen Osten eine Priorität ihrer Außenpolitik. Auch wenn die USA nicht mehr auf arabisches Öl angewiesen sind, weil sie dank Fracking inzwischen selbst zum Exporteur von Öl und Gas geworden sind, ändert das jedoch nichts daran, dass der Nahe Osten eine geopolitisch wichtige Region ist, die die USA dominieren wollen, denn so können sie Einfluss darauf nehmen, wohin diese Länder ihr Öl liefern und in welcher Währung sie es verkaufen, wobei die USA zur Erhaltung ihrer Dominanz natürlich wollen, dass dazu der US-Dollar benutzt wird.

Allerdings haben wir in den letzten zwei Jahren gesehen, dass vor allem Saudi-Arabien sich von den USA nicht mehr dominieren lassen möchte. Trotz betteln und drohen aus Washington haben die Saudis ihre Ölförderung nicht erhöht, der Empfang von Joe Biden in Saudi-Arabien war recht kühl und vor allem haben die Saudis trotz allen Protestes aus Washington eine Annäherung an den Iran begonnen. Und auch die US-Bombardierungen des Jemen finden ohne saudische Unterstützung statt.

Kurz gesagt bedeutet das, dass der Einfluss der USA in der Region schon länger abnimmt.

Nun hat der brutale Krieg, den Israel in Gaza führt, die Position der USA in der Region weiter geschwächt, weil den muslimischen Regierungen der Region von der Türkei über arabische Länder bis zum Iran die bedingungslose Unterstützung der USA für den faktischen Völkermord, den Israel an den Palästinensern begeht, ganz und gar nicht gefällt. Als die USA angefangen haben, den Jemen zu bombardieren, weil der mit Israel in Verbindung stehende Handelsschiffe angreift, hat das fast kein einziger Staat der Region unterstützt.

Aber es gibt noch ein weiteres Problem für die USA in der Region, denn die palästinensischen Kräfte haben beste Verbindungen zum Iran, der auch mit den jemenitischen Huthis verbündet ist. Nach dem Beginn des Krieges in Gaza hat die Zahl von Raketen- und Drohnenangriffen auf US-Basen im Irak und in Syrien stark zugenommen. Ob die dem Iran nahestehenden Kräfte bei diesen Angriffen vom Iran direkt unterstützt werden, oder ob sie auf eigene Faust handeln, ist nebensächlich. Fakt ist, dass die USA in der Region weiter unter Druck geraten.

Der Irak fordert den Abzug der US-Truppen

Die US-Truppen, die unter dem Vorwand, den IS zu bekämpfen, weiterhin im Irak stationiert sind, waren der irakischen Regierung schon lange ein Dorn im Auge. Vor dem Hintergrund der Eskalation in Gaza haben die Forderungen aus dem Irak, die US-Truppen sollten das Land verlassen, weiter zugenommen.

Am 10. Januar forderte der irakische Premierminister erneut, dass die US-Truppen das Land bald verlassen sollten, weil ihre Anwesenheit und die Angriffe auf sie, die ihre Anwesenheit provoziert, das Potenzial hätten, die Region weiter zu destabilisieren. Die USA ignorieren solche Forderungen in der Regel.

Die illegale Besetzung von Teile Syriens

Seit Mitte Januar geistern zudem Meldungen durch die Medien, die behaupten, dass die USA über einen Abzug ihrer Truppen von einem Stützpunkt in Syrien oder sogar aus Syrien generell nachdenken.

Noch unter Präsident Trump haben die USA Ende 2019 die syrischen Ölfelder besetzt, offiziell, damit sie nicht in die Hände des IS fallen. Das war (und ist bis heute) jedoch ein verlogener Vorwand, denn den IS hatte Russland zu dem Zeitpunkt in Syrien bereits bis auf unbedeutende Reste besiegt. Den USA ging es einzig und allein darum, das Öl – und übrigens auch den Weizen, der dort angebaut wird – unter ihre Kontrolle zu bekommen und es der syrischen Regierung zu entziehen.

Seitdem wird das syrische Öl unter Aufsicht der extra dafür dorthin entsandten US-Militärstreitmacht mit LKWs in den Irak gefahren und dort verkauft. Wer von den Erlösen profitiert, ob sich US-Geheimdienste damit womöglich schwarze Kassen anlegen, die keiner – nicht einmal einer pseudodemokratischen – Kontrolle unterliegen, weiß kein Mensch. Und die westlichen „Qualitätsmedien“ kommen auch nicht auf die Idee, diese Frage mal bei einer Pressekonferenz des Pentagon zu stellen.

Die Besetzung von Teilen Syriens durch US-Truppen ist illegal, aber deutsche Medien sprechen verschämt davon, dort seien US-Truppen „stationiert“.

Den USA geht es darum, den syrischen Präsidenten Assad zu stürzen. Dazu haben sie vor über zehn Jahren den Syrienkrieg entfesselt und den IS bewaffnet. Das geschah in der CIA-Operation „Timber Sycamore“, über die man in deutschen Medien allerdings keine Berichte findet.

Assad ist den USA ein Dorn im Auge, weil er traditionell gute Beziehungen zu Russland hat und sein Land beispielsweise die einzige russische Marinebasis im Mittelmeer beherbergt, die die USA gerne schließen möchten. Um Menschenrechte oder Demokratie ging es den USA dabei nie, wie die Bewaffnung der islamistischen Terroristen durch die CIA-Operation „Timber Sycamore“ zeigt, denn die Islamisten vom IS sind nicht eben als Vorzeigedemokraten bekannt.

Warum der Irak so wichtig ist

Die Forderungen aus dem Irak, die US-Truppen sollten aus dem Land abziehen, sind für die USA ein Problem, denn die US-Truppen in Syrien werden aus dem Irak versorgt. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht, weil die USA in Syrien mit kurdischen Kräften zusammenarbeiten, die Erdogans Türkei als Staatsfeind Nummer 1 ansieht, fällt die Türkei als Transitland zur Unterstützung der US-Soldaten in Syrien aus.

Wenn die USA gezwungen werden, den Irak zu verlassen, dann wäre der Abzug der US-Truppen aus Syrien wohl auch unvermeidlich.

Als Reaktion auf Angriffe auf US-Stützpunkte in der Region haben die USA Mitte Januar ein Hauptquartier einer Miliz in Bagdad bombardiert. Diese Miliz ist jedoch Teil der irakischen Armee, weshalb es aus dem Irak heftigen Protest und die Forderung nach einem umgehenden Abzug der US-Truppen aus dem Irak gegeben hat, die danach immer wieder wiederholt wurde.

Ewig werden die USA die Forderungen aus Bagdad wohl nicht ignorieren können.

Tote US-Soldaten

Am 28. Januar wurde gemeldet, dass mehrere US-Soldaten bei einem Drohenangriff auf eine US-Basis in Jordanien getötet und Dutzende verletzt wurden. Das war das erste Mal seit der Eskalation in Gaza, dass in der Region US-Soldaten getötet wurden.

Es gibt allerdings berechtigte Zweifel daran, ob sich das tatsächlich in Jordanien abgespielt hat, denn die jordanische Regierung bestreitet das. Der Angriff habe stattdessen im besetzten Teil Syriens stattgefunden, was auch wesentlich logischer wäre, denn warum sollten pro-iranische Milizen Jordanien verärgern wollen, indem sie einen Angriff in Jordanien durchführen?

Bei der fraglichen Region handelt es sich um das Dreiländereck Syrien, Jordanien und Irak, wobei der betreffende Teil Syriens von den USA besetzt ist.

Die USA unterstützen wieder den IS

Arabische Medien melden nun, dass die USA den IS wieder verstärkt unterstützen. Demnach dringen von den USA ausgebildete und bewaffnete IS-Kämpfer wieder verstärkt in das von der syrischen Regierung kontrollierte Syrien ein.

So hätten IS-Anhänger im Jahr 2023 rund 212 Anschläge auf das syrische Militär verübt und allein in den ersten drei Wochen dieses Jahres habe es bereits rund 40 solcher Anschläge gegeben. Vor dem Hintergrund früherer Medienberichte, wonach die Regierung von US-Präsident Joe Biden die Möglichkeit eines vollständigen Abzugs der US-Truppen aus Syrien in Erwägung zieht, würde Washington versuchen, die Position des IS in Syrien wieder zu stärken. Zu diesem Zweck würden die USA die Kämpfer unterstützen, indem sie sie ausbilden und mit logistischer Hilfe versorgen, berichtet die Zeitung Al Watan.

Das klingt logisch, denn wenn die US-Basen in Syrien geräumt werden müssten, würde die syrische Regierung wohl recht schnell die Kontrolle über das bisher von den USA besetzte Gebiet übernehmen. Auch die Kurden dürften sich dem wohl nicht widersetzen, weil sie ohne Schutz durch die USA allein gegen die Türkei stehen würden. Da wäre es für sie das kleinere Übel, sich wieder der syrischen Regierung unterzuordnen, die ihnen sogar eine gewissen Autonomie angeboten hat.

Daher könnte die erneut steigende US-Unterstützung für den IS darauf hindeuten, dass die USA durchaus mit dem Gedanken spielen, Syrien früher oder später notgedrungen zu räumen. Um der syrischen Regierung das Leben schwer zu machen, lassen die USA wieder den IS von der Leine.

Direkte Konfrontation mit dem Iran?

Für die USA ist der Iran in vielerlei Hinsicht die Wurzel allen Übels in der Region. Der Iran und die USA sind traditionell verfeindet und der Iran unterstützt so ziemlich alle Gegner der USA. Das wären unter anderem die syrische Regierung, die Hamas und andere Palästinenser-Organisationen und auch die Huthis im Jemen.

Nach dem tödlichen Angriff auf eine US-Basis (offiziell in Jordanien, wahrscheinlich aber in Syrien) wird in den USA gefordert, gegen den Iran vorzugehen. Medienberichten zufolge liegen in Washington dazu viele Optionen auf dem Tisch, die von verdeckten Operationen unter falscher Flagge bis hin zu Luftangriffen auf den Iran reichen.

Allerdings dürften solche Aktionen gegen den Iran die Position der USA in der Region weiter schwächen, denn die Sympathien für die USA in der Region ist nicht eben groß. Sollten die USA Schläge gegen den Iran durchführen, dürfte es wieder zu massiven Protesten in der Region kommen, weshalb sich muslimische Länder kaum auf die Seite der USA stellen dürften.

Hinzu kommt, dass die USA wahrscheinlich nicht in der Lage sein dürften, den Iran schnell zu besiegen, denn der Iran hat eine durchaus schlagkräftige und gut bewaffnete Armee, die ihrerseits in der Lage wäre, US-Stützpunkten und US-Kriegsschiffen gefährlich zu werden. Außerdem dürfte ein offener Krieg am Persischen Golf die Ölexporte aus der Region zum Erliegen bringen, was den USA auf der internationalen Bühne ebenfalls keine Sympathiepunkte einbringen dürfte.

Wie man es dreht und wendet, aber eine Eskalation in der Region wird derzeit immer wahrscheinlicher und die Chancen der USA, daraus als Sieger hervorzugehen, stehen nach jetzigem Stand nicht gut.


In meinem neuen Buch „Das Ukraine Kartell – Das Doppelspiel um einen Krieg und die Millionen-Geschäfte der Familie des US-Präsidenten Biden“ enthülle ich sachlich und neutral, basierend auf Hunderten von Quellen, bisher verschwiegene Fakten und Beweise über die millionenschweren Geschäfte der Familie des US-Präsidenten Joe Biden in der Ukraine. Angesichts der aktuellen Ereignisse stellt sich die Frage: Ist eine kleine Gruppe gieriger Geschäftemacher möglicherweise bereit, uns für ihren persönlichen Profit an den Rand eines Dritten Weltkriegs zu bringen?

Das Buch ist aktuell erschienen und ausschließlich direkt hier über den Verlag bestellbar.

Hier geht es zum neuen Buch
Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

27 Antworten

    1. Den können sie ja mit nach Hause in „God’s own country“ mitnehmen.
      Die wollen doch bestimmt alle in das „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“
      und da vom IS Kämpfer zum Millionär werden.

      1. Israel hat bereits dafür gesorgt, dass Teile des IS von Deutschland durchgefüttert werden.

        Die sogenannten „Weißhelme“, die wir auf Anweisung Israels aufnehmen mussten, sind der Teil des IS, der vom Golan aus unter israelischen Schutz operierte

        1. Die „Weißhelme“ sind unsere Jungs:

          „Auswärtiges Amt fördert syrische Weißhelme mit 7 Millionen Euro
          23.09.2016 – Pressemitteilung

          Tagtäglich leisten die Weißhelme mit beeindruckendem Engagement überlebenswichtige Hilfe für die Menschen in den Oppositionsgebieten in Syrien. … Das Auswärtige Amt unterstützt die Weißhelme und hat die dafür zur Verfügung gestellten Mittel jüngst um zwei auf insgesamt sieben Millionen Euro in diesem Jahr aufgestockt.“

          https://www.auswaertiges-amt.de/de/newsroom/160923-weisshelme/283680

    2. Doch, die US-Terroristen ziehen nirgendwo ab, ohne eine „Stay behind“-Terrortruppe zu hinterlassen (Gladio usw.), mit der sie wieder ärger machen können, sobald die Situation für sie wieder besser aussieht.
      Der sogenannte „IS“ wird im Untergrund verschwinden, genau bis die US-Terroristen ihn wieder brauchen, z.B. für einen Aufstand bei der nächsten Wahl im Irak oder einen Maidan-ähnlichen Putsch.

      1. Genau für diese Fälle gab es Mal die Inquisition. Auf die gewaltsame Besetzung durch Mauren und Juden folgte deren Verfolgung. Die Methoden waren unschön und ihre Vertreibung löste das 500 Jahre währende Mittelalter aus. Hoffen wir mal, das es diesmal schneller geht

  1. „Auch wenn die USA nicht mehr auf arabisches Öl angewiesen sind, weil sie dank Fracking….“
    Das halte ich für eine Luftblase, weil nämlich Fracking (unter hohem Druck GIFT in Mutter Erde
    spritzen, um SCHIEFERÖL auszubeuten) so dermaßen ALLES vergiftet (auch das GrundWasser), dass das Wasser aus der Leitung in den betroffenen Regionen der usa brennbar ist! (Ausserdem: Erdbeben!) Mittlerweile lässt sich nur mit Mühe und Not unter hohen Kosten dies Schiefer auspressen, der Höhepunkt ist schon längst vorbei.
    Kurz: Die behauptete ÖL-Unabhängigkeit der usa liegt mMn daran, dass die heimlich Öl stehlen, u.a. aus Syrien.
    Verwerfliches Tun, aber was kann mann vom „Großen Satan“ schon Besseres erwarten?
    Wobei, wenn ich den Völkermord in Palästina sehe, ist inzwischen IsraelTheNation der „Große Satan“, die usa sind „kleiner satan“ im direkten Veregleich, oder noch nicht?

  2. Von den USA vernünftiges Verhalten oder vernünftige Entscheidungen zu erwarten, dürfte vergeblich sein. Die Entscheidungen im miltärisch-industriellen-medialen-politischen Komplex werden von völlig skrupellosen machtbessenen Leute getroffen. Ein Krieg gegen den Iran? Warum nicht? Bevor man einfach so von dannen zieht, könnte man doch die Entwicklung des Iran mal eben 10 oder 20 Jahre zurückwerfen. Die Zionisten in Israel und den USA wollen diesen Krieg schon lange und tun auch Einiges dafür – sie hoffen im Verlaufe dieses Krieges die Palästinenser loszuwerden. Und die USA? Der Iran spielt eine wichtige Rolle für Chinas Neue Seidenstrasse, und jetzt ist er auch noch Teil der BRICS! Den Iran treffen heisst China und Russland treffen. Ob die US-Strategen so vernünftig sind diesen Krieg sein zu lassen? Denen ist Alles zuzutrauen. Aufgeben werden sie jedenfalls nicht einfach, diese Schmach werden sie sich nicht antun. Vermutlich wird zunächst der Iran weiter provoziert werden…

  3. Den USA gehört die Fresse auf der Weltbühne poliert, sodass es jeder sehen kann. Einen gesichtswahrenden Rückzug darf es nicht mehr geben!

    Einfach mal Ernst machen und einen Flugzeugträger versenken. Jeder soll sehen, dass sie nicht allmächtig sind.

    Wenn alles vorbei ist, die Beziehungen zu den USA auf unbestimmte Zeit einstellen. Botschafter ausweisen, eigene abziehen, Ende der Geschichte. Sollen Sie doch sehen, wie sie klarkommen.

    Wird Zeit, dass die jemand an die frische Luft setzt!

    1. Deutsche sind gewöhnlich äußerst kriegslüstern und zutiefst enttäuscht, wenn es nicht richtig kracht. Bei den Arabern würden aber Blut und Trümmer nicht nur als Fun durch die Glotze spritzen. Europa, Scharfmacher und ewiger Kriegsherd, ist bei ihnen nicht beliebt.

      Mit den Amis wollen sie sich einigen. Biden ist nicht ewig, und Trump sehr beliebt. „Beziehungen einstellen. Botschafter ausweisen, eigene abziehen, Ende der Geschichte“ ist nicht für die USA, sondern für die EU vorgesehen:

      „Wir sind keine Rassisten, im Gegensatz zu vielen Führern dieser Länder, deren Verwandte in der SS gedient haben. … Es wäre besser, die diplomatischen Beziehungen mit der EU einfach eine Zeit lang auszusetzen. Und das diplomatische Personal in unser Land abziehen.“

      — Dmitrij Medwedew, September 11, 2023, telegram/385

      „Wir sind nicht einmal mehr Nachbarn, sondern echte Feinde. … Mit der Entscheidung, der ärgste Feind unseres Landes zu werden, hat sich Europa einer endgültigen Degeneration genähert. Die Großmächte werden sich früher oder später darauf einigen, wie sie in absehbarer Zukunft unter den neuen Bedingungen leben wollen.

      Washington kann sich Rußland, China und dem globalen Süden nicht entziehen. Und es macht für uns keinen Sinn, einen vollwertigen Konflikt mit Amerika zu beginnen. Aber das liebe alte Europa wird bald verschwunden sein….

      Plaudite, acta est fabula!“

      — Dmitrij Medwedew, 29.10.2023
      https://vk.com/wall53083705_54797

    1. Wir führen seit 25 Jahren Krieg, und die Kriegsbefürworter waren die ganze Zeit unangefochten die Mehrheit. Durchweg etwa 80% der Wähler und 60% der Wahlberechtigten. Nun auf Ostfeldzug und angesichts der Niederlage nicht mehr ganz so kriegsbegeistert.

      Es sind aber mehr. Hier im Forum können Sie den Wunsch nach großen Offensiven in 404 und Kiew plattmachen lesen; so eine Sonderoperation im russischen Stil ist kein großes Kino und enttäuschend. Andere wünschen, daß es im Nahen Osten richtig kracht. Soldaten von wem auch immer gegen Israel nach Gaza, oder den Amis die Fresse polieren und Flugzeugträger versenken.

      Sie können es doch selber lesen. Die meisten Deutschen sind geradezu von Sinnen vor Kriegslust.

      1. Was für ein Blödsinn!
        Die meisten Deutschen lesen den Anti-Spiegel gar nicht, die wissen nicht mal, dass es den überhaupt gibt.
        Ich kenne im RL keinen einzigen kriegslüsternen Menschen – ganz im Gegenteil.
        Was natürlich nicht heißt, dass es keine gibt.
        Aber klar gehen die Kriegslüsternen dahin, wo sie sich austoben können.
        Im Netz kann man auch meist ungestraft seine Vorurteile äußern und alle über einen Kamm scheren.

      2. „Wir führen seit 25 Jahren Krieg“

        Wer ist denn „wir“? Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass die Deutschen politisch – v.a. – militär- und geopolitisch – absolut nichts zu melden haben? Dass sie dort, wo die Gefahr besteht, sie könnten etwas anderes wollen, zurechtmanipuliert werden?

        „Von Sinnen vor Kriegslust“

        „Von Sinnen“ ist hier nur eines – nämlich der feuchte Wunschtraum, die Deutschen als Kriegsgeiles Völkchen zu zeichnen. Historisch gesehen haben die Deutschen von den europäischen Völkern die wenigsten Kriege geführt und die wenigsten Kriegsjahre gehabt.

        Dass es im 20. Jahrhundert anders war, hat weniger mit unserer „Volksseele“, als mit den Intrigen der Angelsachsen und Franzosen zu tun. Dass sich nach 1990 wieder deutsche Soldaten an etlichen völkerrechtswidrigen Kriegen beteiligen, hat etwas damit zu tun, dass wir nicht souverän sind. Wären wir es und könnte das Volk selbst bestimmen, was es will, wäre die Welt wahrscheinlich friedlicher.

        „Kiew plattmachen“

        Davon war keine Rede. Sondern von Stadt einnehmen. Dass die Ukraine wie die feige Hamas ihre Geschütze in öffentlichen Einrichtungen und Privatwohnungen stationiert, davon konnte man Ende Februar mit der damaligen Informationslage hierzulande noch nichts wissen. Der Wunsch nach der Einnahme Kiews war der Wunsch nach einem schnellen Kriegsende. Dann hätte es nicht die bis heute geschätzt über eine Million Toten (auf beiden Seiten zusammen gerechnet) gegeben.

        Das ist kein „von Sinnen nach Kriegslust“, sondern der Wunsch nach Frieden. Sie verleumden und säen Hass. Dabei kann der Welt nichts besseres passieren, als wenn zwischen Deutschen und Russland Frieden herrscht. Kämpfen sie dafür – nicht für die Ausbreitung Ihres Hasses.

        BTW.: Wer die Ukraine durchweg als 404 bezeichnet, und anderen attestiert, sie würden „plattmachen“ wollen . . . kein weiterer Kommentar.

        1. „Dass die Ukraine wie die feige Hamas ihre Geschütze in öffentlichen Einrichtungen und Privatwohnungen stationiert, davon konnte man Ende Februar mit der damaligen Informationslage hierzulande noch nichts wissen.“

          Die Deutschen konnten NIE etwas wissen! KZs? Judenvergasung? – WER hätte das ahnen können?

          Sehr traurig, wenn man angeblich selber „Journalist sein will“ & dabei nicht mal die Geschichte kennt…Ist so schön, wieder mal nicht „ahnen & wissen“ zu können?

          “ Der Wunsch nach der Einnahme Kiews war der Wunsch nach einem schnellen Kriegsende. Dann hätte es nicht die bis heute geschätzt über eine Million Toten (auf beiden Seiten zusammen gerechnet) gegeben.“

          Irre, echt irre! Nur wer die mindestens letzten 10 Jahre so gar keine Informationen dazu hatte oder nicht haben wollte, könnte so etwas schreiben & als seine „moralische Überlegenheit“ ausgeben…..
          Das ist soweit weg von der Realität, dass man sich eher fragt ob der Autor des Zitates überhaupt wirklich in der Realität am Leben ist….

          Wer die Realität so ausblendet weiß natürlich auch von Grund auf gar nicht, was „Hass“ wirklich bedeutet & versteht die Definition davon nicht….

          1. US-Militärbasen auf deutschem Boden sind – wie die Liegenschaften von Botschaften – Gebiet des fremden Landes. Es gilt dort kein deutsches Recht. Was die Amis von Ramstein aus tun ist, als würden sie es von ihrem Land aus tun.

            Es fand sich bisher noch keine deutsche Regierung, die dagegen vorgegangen wäre. Es gab aber schon unzählige Friedensdemos der deutschen Bevölkerung vor den Toren Ramsteins…

  4. Also dieser angesprochene Anschlag auf Al Tanf geht wohl auf den IS zurück. Es soll auch ein Bekennerschreiben geben.

    Wen oder was die Verrückten in den USA unterstützen weiß man nie so genau. Aber es ist nach Mosul & Co wohl unwahrscheinlich, dass der IS dies zu schätzen wüsste.

  5. Lieber Thomas Röper, Du schreibst “ Auch wenn die USA nicht mehr auf arabisches Öl angewiesen sind, weil sie dank Fracking inzwischen selbst zum Exporteur von Öl und Gas geworden sind, ändert das jedoch nichts daran, dass der Nahe Osten eine geopolitisch wichtige Region ist, […], wohin diese Länder ihr Öl liefern und in welcher Währung sie es verkaufen“
    Stimmt schon. Aber es ist sogar noch einfacher. Mal gewundert, warum die ganzen Länder wir Irak uns Syrien, Iran, Lybien am Boden liegen und nicht ganz viel Öl für die USA produzieren?
    Weil es genau darum geht. Mit Öl sind nur deshalb so hohe Gewinne möglich, weil es künstlich verknappt wird. Die Förderkosten liegen z.B. im Iran bei 10 Euro-Cent pro Liter. Mal eben Faktor 5 oder 7 draufschlagen. Mit Öl und Gas werden wahnsinnig hohe Gewinne gemacht – Billionen-Gewinne- jedes Jahr. Darum geht es, um eine künstliche Verknappung. Gerade weil die USA jetzt selber exportieren, wollen sie möglichst viele andere Länder, die produzieren, als Konkurrenten ausschalten. Das klappt leider immer noch sehr, sehr gut. Nur ein paar Länder, in denen westliche Ölkonzerne sehr gute Verträge haben und die in Dollar verkaufen, dürfen produzieren.
    Deswegen wird auch so viel Lobby gegen Kernenergie gemacht und die Grünen wurden in Deutschland zuerst mit dem Auftrag, die Kernenergie zu stoppen von der USA aufgebaut bzw. infiltriert.

    Vielen Dank für Deine wertvolle Arbeit

  6. Zitat: „Das geschah in der CIA-Operation „Timber Sycamore“, über die man in deutschen Medien allerdings keine Berichte findet.“

    #

    Das ist nur fast richtig. Tatsächlich gab es eine Ausnahme im Dschungel der „Qualitätsmedien“, nämlich die SZ, die über die Operation einen Artikel verfaßte:

    https://www.sueddeutsche.de/politik/us-waffenlieferungen-heikle-fracht-aus-ramstein-1.3663289

    Wobei sie mitten im Artikel die Kurve kriegt, und behauptet, die USA würden „Rebellen gegen den IS ausrüsten/bilden“. Tatsächlich wurde der IS durch diese Aktionen ja sogar noch gestärkt, da die ausgerüsteten und ausgebildeten Kämpfer im Moment des Grenzübertrittes „völlig überraschend zum IS überliefen“.

    Aber interessant ist an dem Artikel immerhin, daß es offenbar eine Anfrage an die Bundesregierung gab, ob sie etwas über die Waffenlieferungen an Islamisten (also die „Rebellen“) über Ramstein wisse, und sie dies verneint hätte.
    Solche Anfragen finden für gewöhnlich in der Bundespressekonferenz BPK statt, womit sie allen dort anwesenden Journalisten ebenfalls bekannt werden. Es ist also anzunehmen, daß ein erheblich größerer Kreis davon Kenntnis hatte, es aber dennoch nicht für nötig hielt, darüber zu berichten. Schon gar nicht das CIA-Blatt Spiegel.

Schreibe einen Kommentar