USA vs. Russland

Wie groß ist die Kriegsgefahr zwischen der NATO und Russland?

Die deutschen Medien berichten kaum darüber, wie groß die Gefahr einer militärischen Eskalation mit Russland ist. In Russland ist das hingegen das beherrschende Thema der Nachrichten.

Nach dem Telefonat zwischen den Präsidenten Biden und Putin Anfang Dezember ist Bewegung auf das diplomatische Parkett gekommen. Konsumenten deutscher Medien erfahren nicht, worum es bei dem Thema tatsächlich geht, die deutschen „Qualitätsmedien“ erwecken den Eindruck, Russland stelle Forderungen, die niemand wirklich ernst nehmen kann. Das ist ein gefährlicher Irrtum.

Russland fühlt sich von der NATO und den USA mittlerweile massiv bedroht. Die USA und die NATO haben ihre Aktivitäten entlang den russischen Grenzen massiv verstärkt, tausende Soldaten an die russische Grenze – auch in die Ukraine – geschickt, Raketen vor der russische Haustür in Rumänien und Polen aufgestellt und so weiter. Wer in dieser Situation kein Verständnis dafür hat, dass Russland sich bedroht fühlt, der muss sich nur die Frage stellen, wie es umgekehrt wäre: Würden die USA es sich gefallen lassen, wenn Russland Raketen in Mexiko aufstellen würde? Wäre Deutschland beunruhigt, wenn russische Bomber über der Ostsee, nur wenige Kilometer von der deutschen Küste entfernt, den Abschuss von Atomraketen auf Deutschland trainieren würde?

Wer die Äußerungen Putins und anderer russischer Politiker verfolgt, der stellt fest, dass Russlands Geduldsfaden gerissen ist. Russland hat seine Forderungen, die auf Gegenseitigkeit basieren, also keine einseitigen Forderungen an den Westen darstellen, schriftlich übergeben (hier finden Sie die Details) und wartet nun auf eine Antwort. Anscheinend sollen schon im Januar in Genf Gespräche zwischen den USA und Russland beginnen.

Russlands Sicherheitsgarantien waren am Sonntag auch wieder Thema im Nachrichtenrückblick des russischen Fernsehens und ich habe den russischen Beitrag übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

Putins Friedensvorschläge

Das internationale Thema sind die russischen Friedensvorschläge, die es Amerika und der NATO so direkt und offen unterbreitet hat. Ihr Sinn ist es, Russland und das Leben aller Völker des Planeten unter einem friedlichen Himmel erhalten. Putin die endlosen Manipulationen des Westens satt. Ein weiteres Vorrücken der NATO nach Osten mit der Übernahme der Ukraine ist kategorisch inakzeptabel. Und es geht nicht einmal um die freie Wahl irgendeines Landes, sondern um die Tatsache, dass die militärische Erschließung des Gebiets namens Ukraine durch die NATO – die Einfärbung ihrer Landkarte in den rot-weißen Farben der amerikanischen Flagge mit der Aussicht, dort Raketen gegen Russland aufzustellen – das globale strategische Gleichgewicht grundlegend verändert und die Existenz Russlands selbst bedroht.

Und der Westen – als wolle er sich dumm stellen und sagen, dass er Russland nicht versteht – verlangt immer wieder um Erklärungen. So auch Diane Magny, eine Blondine des britischen Fernsehsenders Sky News, auf der Jahrespressekonferenz von Präsident Putin: „Was glauben Sie, was der Westen an Russland nicht versteht?“

Eigentlich hat Putin diese Frage schon lange und mehr als einmal beantwortet. So erklärte er zum Beispiel ganz offen unsere Moral im Falle eines nuklearen Angriffs auf Russland: „Unsere Pläne für den Einsatz, hoffentlich wird das nie passieren, aber theoretisch gesprochen, sind ein so genannter Vergeltungsschlag. Das bedeutet, dass die Entscheidung zum Einsatz von Atomwaffen nur dann getroffen werden kann, wenn unser Frühwarnsystem nicht nur einen Raketenstart registriert, sondern auch eine genaue Vorhersage der Flugbahn und des Zeitpunkts des Einschlags der Sprengköpfe auf russischem Territorium gegeben hat. Wenn jemand beschließt, Russland zu zerstören, dann haben wir das legitime Recht zu reagieren. Ja, für die Menschheit wird das eine globale Katastrophe sein, für die Welt wird es eine globale Katastrophe sein. Dennoch möchte ich als Bürger Russlands und als Oberhaupt des russischen Staates eine Frage stellen: Wozu brauchen wir eine Welt, wenn es dort kein Russland gibt?“

Vor diesem Hintergrund und nun in einem neuen Zusammenhang hatte Putin neue Erklärungen für die Engländerin, auch als Antwort auf ihre Forderung nach bestimmten Garantien von Russland. Putin antwortete: „Zu den Garantien und ob irgendetwas vom Verlauf der Verhandlungen abhängen wird. Unser Handeln wird nicht vom Verlauf der Verhandlungen abhängen, sondern von der unbedingten Sicherheit Russlands heute und in der historischen Perspektive. In diesem Zusammenhang haben wir deutlich gemacht, dass eine weitere Bewegung der NATO nach Osten inakzeptabel ist. Was ist daran unverständlich? Bringen wir Raketen in die Nähe der Grenzen der Vereinigten Staaten? Nein. Es sind die Vereinigten Staaten mit ihren Raketen, die zu uns gekommen sind, sie stehen vor unserer Haustür. Ist es etwa eine übertriebene Forderung, keine weiteren Angriffssysteme in der Nähe unseres Hauses aufzustellen? Was ist daran so ungewöhnlich?“

(Anm. d. Übers.: Die Journalistin von Sky News hat Putin unter anderem gefragt, ob er sicher sagen könne, dass Russland die Ukraine nicht angreift, oder ob die Entscheidung vom der Verlauf der Verhandlungen mit den USA über Sicherheitsgarantien für Russland abhängt)

Und weiter sagte er zu der Frage, wer sich aggressiv verhält und warum wir gerade jetzt schriftliche Garantien brauchen: „Wissen wir denn nicht, ich habe es schon oft gesagt, und Sie wissen es wahrscheinlich auch: keinen Zoll nach Osten, hieß es in den 90er Jahren. Und? Sie haben uns betrogen. Einfach dreist betrogen: fünf Wellen der NATO-Erweiterung, und nun schon, bitte schön, sind sie in Rumänien und tauchen die Systeme jetzt in Polen auf. Darum geht es, das müssen Sie doch endlich mal verstehen. Nicht wir bedrohen irgendwen. Sind wir etwa dorthin gekommen, an die Grenzen der USA? Oder an die Grenzen Großbritanniens oder sonst wohin? Sie sind zu uns gekommen und sagen jetzt: Nein, jetzt wird auch die Ukraine der NATO beitreten. Das bedeutet, dass sie auch dort Systeme haben werden. Vergessen wir die NATO, wenn sie kein NATO-Mitglied wird, kann man die Basen und Angriffssysteme auf bilateraler Basis aufstellen. Das ist es, worüber wir hier reden. Und Sie verlangen von mir gewisse Garantien. Sie müssen uns Garantien geben! Und zwar sofort, jetzt!“

Und dann ist da noch die Lieblingsbeschäftigung der Briten und Amerikaner, große Reiche oder einfach unerwünschte Staaten zu zerschlagen. Die Linie lässt sich vom Ersten Weltkrieg bis zur vorsätzlichen Zerstörung der UdSSR und Jugoslawiens zurückverfolgen und sie verfolgen auch heute noch dieselben Ziele, sei es in Syrien und Libyen oder im Verhältnis zu China oder Russland.

„Sehen Sie, 1918 sagte ein Berater von Woodrow Wilson, dem Präsidenten der Vereinigten Staaten: „Die ganze Welt wäre ruhiger, wenn es anstelle des heutigen riesigen Russlands einen Staat in Sibirien und vier weitere Staaten im europäischen Teil gäbe.“ Im Jahr 1991 haben wir uns in, ich glaube, 12 Teile aufgeteilt. Unsere Partner haben jedoch den Eindruck, dass das nicht ausreicht: Russland ist ihrer Meinung nach zu groß, weil die europäischen Länder selbst zu kleinen Staaten geworden sind, nicht zu großen Imperien, sondern zu kleinen Staaten mit 60 bis 80 Millionen Menschen. Aber selbst nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion sind wir noch 146 Millionen, das ist denen auch noch zu viel. Ich denke, nur das kann die Erklärung für diesen ständigen Druck sein“, sagte der russische Staatschef.

Der Berater von Präsident Woodrow Wilson, aus dessen Tagebüchern Wladimir Putin korrekt zitiert, ist Colonel Edward House. Eigentlich war er kein Colonel, er war ein reiner Politologe. Aber House erhielt den Titel „Colonel“ als besondere Auszeichnung vom texanischen Gouverneur, dem House zum Wahlsieg verholfen hatte. Damals waren solche Auszeichnungen üblich. So wurde er also Colonel. Edward House überzeugte Wilson auch bei den Verhandlungen in Paris am Ende des Ersten Weltkriegs, dass die siegreichen Länder dem entmachteten Deutschland räuberisch Gebiete entreißen sollten, zuzüglich riesiger, untragbarer Reparationen. Deutschland war so gedemütigt, dass das Szenario der Revanche und damit des Zweiten Weltkriegs einfach vorprogrammiert war.

Woodrow Wilson ist darauf eingegangen. So beschrieb der österreichische Literaturklassiker Stefan Zweig später seine inneren Gedanken: „Woodrow Wilson weiß jetzt sicher, dass genau die Kräfte, die feierlich geschworen haben, den Grundsatz der Selbstbestimmung der Völker zu wahren, beabsichtigen, ihren früheren Plan zu verwirklichen: Frankreich das Rheinland und das Saarland, Italien Fiume und Dalmatien, Polen, Rumänien und der Tschechoslowakei ihren Anteil an der Beute zu geben. Wenn es ihm nicht gelingt, sich dem zu widersetzen, wird der Frieden nicht auf der Grundlage der von ihm vorgeschlagenen und von der Konferenz feierlich angenommenen humanen Prinzipien geschlossen werden, sondern auf der Grundlage der schändlichen, verdammten Methoden von Napoleon, Talleyrand und Metternich“.

Und genau so ist dann auch gekommen. Der Zweite Weltkrieg hat nach dem Frieden von Versailles nur weniger als zwei Jahrzehnte auf sich warten lassen. Die Lektion: Niemanden demütigen und erdrosseln. Das ist gefährlich. Aber sie haben sie nicht gelernt. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion soll auch Russland erdrosselt werden.

„Und dann begannen sie, die NATO nach Osten auszuweiten. Natürlich haben wir gesagt: Das solltet Ihr nicht tun, Ihr habt uns versprochen, das nicht zu tun. Aber sie sagen zu uns: Wo steht das geschrieben? Nirgends? Nun, das war’s, wir scheren uns einen Dreck um Eure Sorgen. Und so geht es Jahr für Jahr weiter. Jedes Mal, wenn wir versucht haben, etwas zu verhindern, unsere Bedenken geäußert haben: Nein, verschwindet mit Euren Sorgen, wir werden tun, was wir für richtig halten.“

Eins, zwei, drei, vier, fünf – fünf Wellen der Erweiterung. Was also verstehen sie nicht? Ich weiß es nicht. Sie fragen sich vielleicht, was hier nicht unverständlich ist? Ich denke, alles ist klar: Wir wollen unsere Sicherheit gewährleisten“, betonte Putin.

Um unser Recht und unsere Fähigkeiten zu verdeutlichen, nahm Putin an einer erweiterten Sitzung des Kollegiums des russischen Verteidigungsministeriums teil, die zeitlich mit unseren Friedensinitiativen zusammenfiel.

„Die Kampffähigkeiten der Streitkräfte sind verbessert worden. Die Strategischen Raketentruppen haben die Aufrüstung ihres ersten Raketenregiments mit Avangard-Raketensystem mit ballistischen Interkontinentalraketen abgeschlossen, die mit Hyperschall-Marschflugkörpern ausgestattet sind. Zwei weitere Raketenregimenter der strategischen Raketentruppen haben die ersten Trägerraketen des Raketensystems Yars in Dienst gestellt. Die strategischen Nuklearstreitkräfte der Luftwaffe wurden durch vier modernisierte strategische Raketenträger vom Typ Tu-95MS verstärkt. Die Marine erhielt ein weiteres atomgetriebenes U-Boot des Projekts Borey-A, das mit ballistischen Bulava-2-Raketen bewaffnet ist. Als Ergebnis der umfangreichen und zielgerichteten Arbeit unter der Leitung des Oberbefehlshabers hat der Modernisierungsgrad der nuklearen Triade den höchsten Stand in der Geschichte ihres Bestehens erreicht: 89,1 Prozent. Was die Modernität betrifft, so nehmen unsere Streitkräfte heute eine Spitzenposition in der Welt ein, während wir bei den Verteidigungsausgaben an neunter Stelle stehen“, sagte Verteidigungsminister Sergej Schoigu.

Auch auf der rein diplomatischen Ebene gibt es rasche Bewegung. Die ersten Gespräche über gegenseitige Sicherheitsgarantien sollen im Januar in Genf beginnen. In der Zwischenzeit hat der russische Präsident das Thema telefonisch mit dem neuen deutschen Bundeskanzler Scholz, dem luxemburgischen Premierminister Bettel, noch einmal mit dem französischen Präsidenten Macron und mit dem indischen Premierminister Modi besprochen.

Es ist klar, dass der Situation in der Ukraine besondere Aufmerksamkeit gewidmet wird. Auf der Pressekonferenz wurde ausführlich über die Geschichte des Themas gesprochen. Darüber, wie nach dem blutigen Staatsstreich von 2014 der protestantische Pastor Turtschinow, der an der Spitze des Staates stand, Panzer, Flugzeuge und Nazi-Strafbataillone in den Donbass geschickt hat, der den gewaltsamen Machtwechsel nicht anerkannte. Als das alles steckenblieb, hat der gewählte Präsident Poroschenko einen neuen Krieg begonnen.

Putin erinnert an alles im Detail: „Zweimal hat die ukrainische Regierung versucht, das Problem im Donbass mit Gewalt zu lösen. Obwohl man sie überredet hat, das nicht zu tun. Ich habe Poroschenko persönlich überredet: bloß keine militärischen Operationen! „Ja, ja.“ Und er begann. Das Ergebnis? Kesselschlachten und Verluste. Das Minsker Abkommen. Ist es gut oder nicht? Ich glaube, es ist das einzig Mögliche. Wo liegt also das Problem? Sie wollen es nicht umsetzen. Sie haben ein Gesetz über einheimische Völker verabschiedet und die Russen, die in diesem Gebiet, in ihrem eigenen Gebiet, leben, zu einem nicht-einheimischen Volk erklärt. Übrigens genauso wie die Polen, Ungarn und Rumänen. Daraus ergeben sich die Widersprüche in den zwischenstaatlichen Beziehungen zwischen der Ukraine und diesen Ländern. Die gibt es. Es wird kein Aufhebens darum gemacht, aber es gibt sie. Und dann das Sprachengesetz. Die Russen und die russischsprachige Bevölkerung werden einfach aus ihrem historischen Territorium verdrängt – das ist es, was geschieht. Okay. Alle sagen: Russland muss das Minsker Abkommen umsetzen. Wir sind einverstanden. Sie haben ein Gesetz über die Übergangszeit ins Parlament eingebracht. Wo ist da das Minsker Abkommen? Statt einer Amnestie gibt es ein Amnestieverbot, die Amnestie wird quasi unter Strafverfolgung gestellt. Anstelle von Wahlen wird in dem Gesetz eine militärisch-administrative Regierungsform eingeführt, und anstelle von Amnestie soll die Bevölkerung lustriert werden. Was ist das? Und das wurde von der Venedig-Kommission genehmigt. Wie sollen wir darauf reagieren? Nun gut, das ist eine innenpolitische Komponente. Jetzt sagen sie uns: Krieg, Krieg, Krieg… Es scheint, als würden sie eine dritte Militäroperation vorbereiten. Und wir werden vorher gewarnt: Mischt Euch nicht ein, schützt diese Menschen nicht. Wenn Ihr Euch einmischt, wenn Ihr sie schützt, werden neue Sanktionen folgen. Aber sie bereiten sich vielleicht schon darauf vor. Das ist die erste Möglichkeit, auf die wir reagieren und – wie ich glaube – etwas dagegen tun müssen. Die zweite Möglichkeit ist insgesamt die Schaffung – das habe ich bereits in meinem Artikel gesagt – eines Anti-Russlands auf diesem Gebiet mit ständigem Hineinpumpen von modernen Waffen, mit Gehirnwäsche der Bevölkerung. Können Sie sich vorstellen, wie Russland in der historischen Perspektive weiterleben sollte? Die ganze Zeit über die Schulter blicken, was dort passiert, welche neuen Waffensysteme geliefert werden? Und dann, unter dem Deckmantel dieser neuen Waffensysteme, drängen sie die Radikalen dazu, das Problem im Donbass mit Waffen zu lösen, und, nebenbei bemerkt, auch auf der Krim. Warum haben sie die „Krim-Plattform“ unterstützt? Wenn sie im Vertrauen sagen: OK, die Krim ist vorbei, vergessen wir sie. Nein! Sie drängen auch dorthin. Aber wir müssen darüber nachdenken, wie wir unsere Sicherheit auf lange Sicht aufrecht erhalten, nicht nur für heute oder nächste Woche, sondern für die nahe Zukunft. Wie soll Russland mit dieser Situation leben? Die ganze Zeit über die Schulter schauen und darauf warten, dass sie zuschlagen?“

Die Kernaussage Putins ist, dass wir als Antwort „etwas tun“ müssen, auch wenn uns dafür Sanktionen versprochen werden. „Wir werden den Donbass nicht im Stich lassen“, hat Putin bereits gesagt. Aber wir werden auch nicht zulassen, dass die Ukraine in einen „unsinkbaren Flugzeugträger“ mit der Bezeichnung „Anti-Russland“ verwandelt wird. Das ist eine prinzipielle Frage. Unter allen Umständen. Und Punkt. Und diejenigen, die jetzt im Donbass zur Provokation übergehen, handeln bewusst, um neue Sanktionen auf den Weg zu bringen. Aber solche Aktionen sind eine Sackgasse für die Ukraine und auch für Europa.

Ende der Übersetzung

Ist es übertrieben vom russischen Fernsehen, wenn es Putins „Friedensinitiativen“ spricht? Ich denke nein, denn Russlands Vorschläge würden den Frieden sicherer machen. Immerhin schlägt Russland den USA unter anderem vor, keine Schiffe und Flugzeuge mehr so dicht an die Grenze des anderen zu bringen, dass sie den jeweils anderen mit ihren Marschflugkörpern erreichen könnten. Auch der Vorschlag, keine Atombomben mehr außerhalb des eigenen Landes zu stationieren, würde die Welt zu einem sicheren Ort machen. Die Details der russischen Vorschläge können Sie hier nachlesen.

Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

21 Antworten

    1. Wenn Russland bislang nur belogen und betrogen wurde, warum sollte die russische Regierung dann in einen Vertrag nach seinen Vorstellungen – sofern dieser überhaupt zustande kommt – vertrauen, dass dieser eingehalten wird ?

        1. Das schön anzusehende Papier in allen Ehren, aber das hilft dann Russland auch nicht weiter im Recht zu sein, wenn die NATO ihren Zerstörungskurs gegen Russland fährt – wäre deshalb nicht eine frühzeitige, andere Antwort durch Russland sinnvoller ?

  1. Und derweil läuft sich der „Stürmer 2.0“, also Spiegel, schon mal warm. Und seine Leser folgen ihm bedingungslos.

    So vorgestern, als die Meldung kam, daß in der Ukraine in „Lwiw“ (oder wie Deutsche die sonst peinlichst genau darauf achten, daß es nicht „Weißrussland“, sondern „Belarus“ heißt, gern sagen: „Lemberg“) einen Molli-Anschlag auf das russische Konsulat gegeben hatte. Russland bestellt den Botschafter ein und beschwert sich. Die ukrainischen Behörden spielen den Vorfall derweil herunter. Bestätigen ihn also!

    Was macht der Spiegel daraus? Informiert er – wie üblich – aus ukrainischen Quellen über den Vorfall? Nein! Er beruft sich für ein Ereignis, das in der Westukraine stattfand, auf einmal auf russische Quellen!

    „Russland berichtet von angeblichem Angriff auf Konsulat in der Ukraine“

    https://www.spiegel.de/ausland/russland-berichtet-von-angeblichem-angriff-auf-konsulat-in-der-ukraine-a-1add52da-73b0-4499-a6a7-5816a4bba443

    So geht Propaganda! Denn der tatsächliche Angriff ist plötzlich nur noch „angeblich“, und auch nur in der „Darstellung Russlands“, es wird also dargestellt, als sei es eine Erfindung Russlands. Und die Leser spielen das Spiel mit, wie die Kommentare zeigen. Es lohnt sich, da mal reinzuschauen.

    Schon die ersten Kommentare gehen in die Richtung, daß Russland vorgeworfen wird, einen Kriegsgrund zu fabrizieren! Das Wort „Gleiwitz“ ist an dem Abend dutzendemale gefallen! Nicht „Tonkin“, oder ähnliches, nein, natürlich muß es Gleiwitz“ sein – ist ja schließlich der „neue Hitler“ Putin, der das hier inszeniert hat, oder?

    Was war nochmal passiert? In der Hauptstadt der Neonazibewegungen in der Ukraine hat jemand einen Molli gegen ein russisches Konsulat geworfen… Und im Spiegel-Forum wird Russland der Krieg erklärt…

  2. „Wozu brauchen wir eine Welt, wenn es kein Rußland gibt?“

    Nicht nur daß der Humor knochentrocken ist, der Mann hat absolut recht – ich kenne kein Land, in dem ich mich dermaßen geborgen fühle, wo man noch das Gefühl hat Teil eines größeren Ganzen zu sein.

    Überall sonst ist es nicht so, vielleicht mit Ausnahme von Japan, dort bin ich noch nicht gewesen und seitdem die Japaner die Jalousien heruntergelassen haben, glaube ich auch kaum, daß ich dort noch hinkomme. Das ist aber auch nicht weiter schlimm, denn in Japan bleibt man immer ein Fremder, während wir mit Rußland viel Gemeinsames haben und wer russisch spricht und sich in Kultur und Geschichte einfühlt, kann tatsächlich zum „Russen“ werden.

  3. Sicher ist die Kriegsgefahr als sehr hoch einzustufen – dazu sehen wir momentan mindestens 4 forcierte Ausbruchspunkte…:

    Das Baltikum
    Polen
    Ukraine

    und last but not least – Israel gegen Iran.

    1. Das Khasarisch Siedler-koloniale Gebilde gegen Iran, fällt aus, den die Perser haben die Atomanlage von Dimona nachgebaut und dann mit 16 Mittelstrecken Raketen und Drohnen, platt gebombt. Und eine Persische Zeitung, hat eine Karte veröffentlicht, die die Einschlagpunkte, der Persischen Mittelstrecken Raketen aufzeigt, danach hat das Apartheid Regime, zwei Gänge zurückgeschaltet.

  4. Der Kreml weiß genau, mit wem er es zu tun hat. Sie wissen auch, wer die Ami-Lakaien innerhalb der Russischen Föderation sind. Die Macht des Kreml ist also begrenzt. Die Verantwortlichen haben gelernt, höllisch gut aufzupassen. So ist es auch jetzt. Die geübte Geduld ist unglaublich bewundernswert!

    Die Geschichte reimt sich. Adolf Hitler hat weder einen Krieg verursacht noch hat er einen Krieg gewollt. Der Zweite Weltkrieg begann nicht mit dem Angriff der Deutschen Wehrmacht auf Polen am 1. September 1939 als Reaktion auf eine jahrzehntelange pogromartige Politik gegen die in Polen lebenden Auslandsdeutschen, sondern er begann am 3. September 1939 mit der Kriegserklärung Englands und Frankreichs gegen Deutschland. Durch diese Kolonialmächte wurde aus einem Konflikt zweier Staaten ein Weltkrieg.

    Kein Geringerer als Josef Stalin beurteilt die Sachlage, wie sie damals war. Zur vermeintlichen deutschen Kriegsschuld schrieb er in der “Prawda”:
    „1. Nicht Deutschland hat Frankreich und England angegriffen, sondern Frankreich und England haben Deutschland angegriffen und damit die Verantwortung für den gegenwärtigen Krieg auf sich genommen.

    2. Nach dem Ausbruch der Feindseligkeiten hat Deutschland Frankreich und England Friedensvorschläge gemacht, und die Sowjetunion hat die Friedensvorschläge Deutschlands öffentlich unterstützt, weil sie dachte und immer noch denkt, ein rasches Ende würde die Lage aller Länder und Völker radikal erleichtern.

    3. Die herrschenden Kreise Frankreichs und Englands haben Deutschlands Friedensvorschläge und die Bemühungen der Sowjetunion nach rascher Beendigung des Krieges in verletzender Weise zurückgewiesen. Das sind die Tatsachen.“

    Über die angebliche Schuld der Deutschen und die angebliche Kriegslüsternheit Hitlers sagte der US Außenminister Baker 1992 folgendes:
    “Wir machten aus Hitler ein Monstrum, einen Teufel. Deshalb konnten wir nach dem Krieg auch nicht mehr davon abrücken, hatten wir doch die Massen gegen den Teufel persönlich mobilisiert. Also waren wir nach dem Krieg gezwungen, in diesem Teufelsszenario mitzuspielen. Wir hätten unmöglich unseren Menschen klarmachen können, daß der Krieg eigentlich nur eine wirtschaftliche Präventivmaßnahme war.“

    1. Für das angloamerikanische Imperium ist ein Deutschland, das mit Russland zusammenarbeitet, die einzige Horrorvorstellung, da sie das Ende des verlogenen Kriegsimperiums bedeuten würde – und letztendlich auch wird. Aber davor werden sie Deutschland als NATO-Hauptquartier der fernen USA-Five-Eyes in einen Dritten WK stürzen.

      1. … deshalb ist es ja auch offensichtlich, dass sich die USA „bemüht“ haben, Scholz als Kanzler zu installieren – scheindemokratisch durch den Machtwechsel der Parteien, aber die perfekte männliche Merkel, damit es genauso weiter geht wie zuvor…

    2. Zunächst einmal wäre zu klären, wann denn Stalin das in der Prawda geschrieben haben soll, der ja nun weiß Gott doch einige unappetitliche politische und in ihrer Notwendigkeit z.T. auch fragwürdige Kompromisse eingegangen ist, um das rückblickend Unvermeidliche zumindest hinaus zu zögern – und da meine ich nicht den sog. Nichtangriffspakt.

      Und was Hitler anbelangt: Mit Verlaub, aber die „Gaskammer“ liegt selbst unter Berücksichtigung wesentlicher historischer Umstände, gesellschaftlicher Prädispositionen etc. auch vom damaligen Standpunkt aus so weit jenseits von dem, was noch mit „Zivilisation“ irgendwie vereinbar, verständlich, erklärbar wäre, daß die Meinung eines Herrn Baker da offenbar von erheblichen intellektuellen Ausfallerscheinungen zeugt, im Grunde vorgreiflich ist für all die Erscheinungen von Relativierung in den letzten 30 Jahren, die nicht zuletzt auch in dieser Umfunktionalisierung von „Nazi“ zum politischen Kampfbegriff zum Ausdruck kommt.

  5. Ich halte das Säbelrasseln zwischen Russland und dem Westen mittlerweile für reine Show und Angstmache. Es heißt immer Putin wäre besonnen und das sei der Grund warum es noch nicht gekracht hat. Vielleicht gehört das zum Spiel. Ich kann mich aber auch irren.

  6. ein einziger Widerspruch.
    Den innere „Dialog“ von Woodrow Wilson hat es niemals gegeben. Er war, wie alle westlichen besonders US- und GB-Politiker ein Geostratege, Machtpolitiker und Lügner denen irgendwelche „humanen Prinzipien“ völlig egal sind.

    1. „Und genau so ist dann auch gekommen. Der Zweite Weltkrieg hat nach dem Frieden von Versailles nur weniger als zwei Jahrzehnte auf sich warten lassen.“

      Frage – wenn genau DAS der Plan war?
      1.) Zerschlagung des deutschen Reichs, Zerschlagung der österreichischen und zaristischen Reichs?
      2.) „Vertrag“ zur Knechtung eines Volks – Programmierung des nächstes Krieges
      3.) Einflußnahme auf dieses Land – siehe die Bücher von Hermann Ploppa „Hitlers amerikanische Lehrer“, Eva Schweitzer „Amerika und der Holocaust“; Guido Preparata „Wer Hitler mächtig machte“; die Ausführungen von Mackinder – Truman – Brzezinski – Georg Friedman zum Umgang mit Deutschland + Rußland.
      Hätte es einen Hitler gegeben OHNE Versailles, ohne diese US- und GB-Einflußnahme? nein
      Hätte es den Holocaust gegeben? nein
      4.) Auslösung des 2.Wk´s
      Sind diese Planungen mit dem Auslösen und Beendigung des 2.WK´s vorbei?
      Sicherlich nicht

  7. Es dürfte für Russland schwer sein dem Dauerfeuer zu entgehen. Wie heute (28.12.) in den Nachrichten zu hören war, hat Russland die Menschenrechtsorganisation Memorial verboten. Diese arbeitete daran die Massaker der Sowjetzeit aufklären. Es gehe dem Kremel bei diesem politischen Gerichtsurteil darum die Geschichte wie er sie haben will umzuschreiben. Vielleicht kommt was raus bei den Gesprächen, aber für wie lange? Mit absoluter Sicherheit wird auf allen Ebenen weiter gegen Russland geschossen, und auch die Osterweiterung wird nicht vergessen. Das alles ist eine Nummer zu gross für mich.

  8. Russland ist bisher bekannt für seine blamablen Nehmer-Quantitäten (das Wort „Nehmer-Qualitäten“ bezüglich ausgeschlagener Zähne hat einen Beigeschmack von Kapitulation und noch weit mehr von strategischer Dummheit). Beispielsweise sind in Syrien Öl klauende Amerikaner, einmarschierte Türken und israelische Raketenattacken den russischen Ruf zerstörender, als das primitive Wegbomben von IS-Steinzeitkriegern ihn befördert hätte. Wattebällchen-Weichwurf war die bisherige russische Reaktion auf West-Attacken. Und so ist das russische „Ultimatum“ bisher Lachnummer. Herr Stoltenberg zeigte seine gefühlte Überlegenheit geradezu auf silbernem Tablett vor. Und ich tippe: Lachnummer wird es auch bleiben.
    Es sei denn, ein russisches Wunder geschähe . . . .

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