Russland bietet dem Westen erneut Zusammenarbeit beim Kampf gegen Cyberkriminalität an

Die Sprecherin des russischen Außenministeriums hat heute auch über Hackerangriffe auf die Seite des russischen Außenministeriums berichtet und wieder einmal den Westen aufgefordert, gemeinsam gegen Cyberkriminalität vorzugehen. Ich habe die Erklärung übersetzt.
 
Beginn der Übersetzung:
Bei der letzten Pressekonferenz habe ich Ihnen mitgeteilt, dass die offizielle Website des Außenministeriums Russlands regelmäßig Hackerangriffen ausgesetzt ist. Ich möchte Sie heute mit den verfügbaren zusammenfassenden Daten bekannt machen, auf deren Grundlage Sie das Ausmaß der Angriffe abschätzen können, die gegen unser Ministerium gerichtet sind.
 
Im Zeitraum vom 1. Januar bis 30. September 2018 wurden auf das Internetportal des Außenministeriums mehr als 77 Millionen Zugriffe erfasst. Nach Ansicht unserer Spezialisten wurden Hackerangriffe von IP-Adressen durchgeführt, die in Japan, den USA, der Ukraine, Rumänien, Deutschland, Dänemark, Italien, Großbritannien, Kanada, den Niederlanden, Saudi-Arabien, Polen, der Türkei und China registriert waren.
Am 20. April 2018 wurde ein massiver DDoS-Angriff nicht nur auf der Website des Ministeriums, sondern auch auf alle öffentlichen Ressourcen des russischen Außenministeriums im Internet aufgezeichnet. Die gesamte Schlagkraft betrug mehr als 150 Gigabyte pro Sekunde. Daher war die offizielle Website des Ministeriums und die Standorte russischer ausländischer Institutionen der Domain mid.ru vorrübergehend nicht erreichbar.
 
Trotzdem wurden alle Angriffe erfolgreich abgewehrt und hatten keinen zerstörerischen Einfluss auf die Integrität der offiziellen Website des Außenministeriums Russlands und der Informationsressourcen der russischen Auslandsinstitutionen.
 
In diesem Zusammenhang möchte ich unsere westlichen Kollegen, die Russland so oft ohne Beweise Hackerangriffe vorwerfen, auf die Frage der Gewährleistung der Cybersicherheit und der Notwendigkeit einer gemeinsamen Bekämpfung von Bedrohungen im Cyberspace aufmerksam machen.
 
Wir sind bereit, mit diesen Ländern in Fragen der Cybersicherheit zusammenzuarbeiten, Daten bereitzustellen und Konsultationen durchzuführen. Wenn Interesse an der Offenlegung von Daten besteht, sind wir offen für eine Zusammenarbeit.
 
Ende der Übersetzung
Wenn Sie sich für die russische Sicht auf die internationale Politik interessieren, sollten Sie sich mein Buch einmal ansehen, in dem ich Putin selbst mit langen Zitaten zu den aktuellen Fragen zu Wort kommen lasse. Dies Buch war aus meiner Sicht notwendig, weil in den westlichen Medien zwar viel über Putin berichtet wird, aber er selbst nie zu Wort kommt. Und wenn doch, werden seine Aussagen so aus dem Zusammenhang gerissen, dass sie einen völlig anderen Sinn bekommen.
Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

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