Das russische Außenministerium über Neuigkeiten im Fall Skripal

In ihrer wöchentlichen Pressekonferenz hat die Sprecherin des russischen Außenministeriums zu neuen Meldungen im Fall Skripal Stellung genommen. In den Medien erschien eine neue Version darüber, wie die Skripals gefunden und wie ihnen erste Hilfe geleistet wurde. Ich habe die offizielle Stellungnahme übersetzt.
 
Beginn der Übersetzung:
 
Neue offizielle britische Informationen über den sogenannten Fall Skripal gibt es immer seltener. Es gibt praktisch keine Kommentare von den offiziellen Vertretern Großbritanniens zu diesem Thema. Trotzdem sickerten wieder neue Informationen durch.
 
Kürzlich veröffentlichten britische Medien Berichte, wonach die sechzehnjährige Abigail McCourt den Skripals unmittelbar nach der Vergiftung am 4. März 2018 in Salisbury erste Hilfe geleistet hat. Bisher gibt es keine offizielle Bestätigung oder ein Dementi. Sollten diese Informationen stimmen, zeugen wir der britischen Schülerin für ihre fürsorgliche Haltung gegenüber Menschen und ihrer Bereitschaft, ihren Nächsten zu helfen, Respekt.
 
Das Bild von dem, was in Salisbury passiert ist, ist nun aber noch verwirrender geworden. Es stellt sich die Frage, warum die britischen Behörden seit fast einem Jahr diese nicht unbedeutende Tatsache zurückgehalten haben, während sie aber immer wieder auf den enormen Aufwand der britischen Polizei im Zusammenhang mit dem Vorfall hingewiesen haben und über fast jede Minute der Vorgänge des Tages und über mögliche Kontakte der Skripals an diesem schicksalhaften Tag berichtet haben. Auch haben die britischen Behörden wiederholt Erklärungen abgegeben und den Mut der Bürger von Salisbury hervorgehoben, die die „heimtückischen Angriffe“ Russlands auf diese Stadt und das Vereinigte Königreich insgesamt zum Inhalt hatten. Wir haben viele offizielle Kommentare dazu gelesen, wie in dem Fall Erste-Hilfe-geleistet wurde wie alles an dem Tag alles abgelaufen ist.
 
Ausgehend von den neuen Informationen, die nach der neu-etablierten britischen Tradition niemand bestätigt oder bestritten hat, ist Abigail die Tochter von Colonel McCourt, die Krankenschwester der britischen Armee ist und sich ebenfalls am Tatort befand. Gleichzeitig sind weder die ältere noch die jüngere McCourt durch die auf die Skripals angewandte Substanz krank geworden. Ich möchte Sie daran erinnern, wie die britischen Medien über den stationär behandelten Polizisten Bailey berichteten, der zum Nationalhelden wurde und angeblich durch den Kontakt mit den Skripals am Tatort in Salisbury vergiftet wurde. Was war passiert? Bailey verlor beinahe sein Leben, um die Skripals zu retten, und das sechzehnjährige Mädchen blieb völlig unversehrt, das sechzehnjährige Mädchen hatte keinerlei Krankheitserscheinungen. Laut aktuellen Medienberichten war sie die erste, die mit den Skripals in Kontakt kam, nachdem sie krank geworden waren. Man kann neue Meldungen und Informationslecks der britischen Medien analysieren so lange man will, wir wissen, dass echte Meister auf diesem Gebiet in der Downing Street sitzen. Am Ende will die Welt aber die Wahrheit wissen. Es wurden schwere Vorwürfe erhoben, umfangreiche Anstrengungen unternommen, um das „Gefüge“ des Völkerrechts zu zerstören. Es gab globale Veränderungen, auch bei den Strukturen internationaler Organisationen, die auf chemische Waffen spezialisiert sind. Vielleicht erfahren wir endlich die Wahrheit darüber, wer den Skripals zuerst geholfen hat? Was ist denn nun an diesem Tag in und um Salisbury passiert?
 
Aus London wurden bereits viele verschiedene Meldungen in Verbindung mit den Skripals gebracht. Meiner Ansicht nach hat nicht nur Russland, sondern haben auch die britischen Untertanen das Recht, von der Regierung des Vereinigten Königreichs zu verlangen, endlich objektive Informationen bereitzustellen. Die russischen Strafverfolgungsbehörden sind, wie wiederholt betont wurde, bereit, den britischen Kollegen bei der Untersuchung die notwendige Unterstützung zu gewähren. Ich möchte, dass diese Informationen in der britischen Presse erscheinen, da ich immer wieder gefragt werde, warum die russische Seite sich weigert, mit dem offiziellen London zusammen zu arbeiten. Die russische Seite hat sich nicht ein Mal geweigert, bei der mit der britischen Seite zusammenzuarbeiten. Im Gegenteil, es gab zahlreiche nicht nur mündliche Vorschläge auf diplomatischem Wege, sondern auch schriftliche, die offiziell an die britische Seite gesandt wurden.
 
Zuverlässige Informationen über den Zustand von Sergej und Julia Skripal und über ihren Aufenthaltsort wären ebenfalls wichtig. Ich möchte noch einmal daran erinnern, dass die russische Seite immer noch darauf wartet, dass das Vereinigte Königreich seinen internationalen rechtlichen Verpflichtungen hinsichtlich des konsularischen Zugangs zu unseren Bürgern nachkommt.
 
Jeden Tag gibt es mehr und mehr Fragen, aber es gibt immer noch keine Antworten.
 
Ende der Übersetzung
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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

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