Wall Street Journal: USA glauben, dass China ein militärisches Ausbildungszentrum auf Kuba bauen könnte

Laut der Zeitung nutzen Peking und Havanna gemeinsam ein Geheimdienstnetz auf der Insel, das vier Abhörstationen umfasst

China steht kurz vor einer Vereinbarung mit Kuba über den Bau eines militärischen Ausbildungslagers, das zu einer dauerhaften Stationierung chinesischer Truppen auf der Insel führen könnte. Das behauptet die Zeitung Wall Street Journal unter Berufung auf Quellen von US-Beamten und US-Geheimdienstdaten.

Den Quellen zufolge befinden sich Peking und Havanna angeblich in einem fortgeschrittenen Verhandlungsstadium zu diesem Thema. Die Regierung von US-Präsident Joe Biden hat sich mit kubanischen Beamten in Verbindung gesetzt, um das Geschäft zu verhindern. Offiziellen Angaben zufolge könnte das neue Zentrum Peking eine potenzielle ständige Truppenstationierung nur 160 Kilometer vor der US-Küste sowie eine verstärkte nachrichtendienstliche Erfassung durch die USA, auch durch Abhören, ermöglichen.

Den Gesprächspartnern der Zeitung zufolge nutzen China und Kuba gemeinsam ein Geheimdienstnetz auf der Insel, das vier Abhörstationen umfasst. Einige Beamte glauben, dass Peking seine Präsenz in Kuba als Reaktion auf die Beziehungen der USA zu Taiwan verstärkt, das von der Küste des chinesischen Festlandes genauso weit entfernt ist wie Kuba von der Küste Floridas.

Am 8. Juni behauptete das Wall Street Journal, dass angeblich eine chinesische Abhörstation in Kuba entstehen würde, um das Abhören und Abfangen von E-Mails im Südosten der USA zu ermöglichen, wo sich viele Militärstützpunkte befinden, und um die Bewegungen von US-Schiffen zu überwachen. Damals bezeichnete John Kirby, Koordinator für strategische Kommunikation im Nationalen Sicherheitsrat des Weißen Hauses, die Angaben der Zeitung als unzutreffend. Der stellvertretende kubanische Außenminister Carlos Fernandez de Cossio bezeichnete die von der Zeitung verbreiteten Informationen als „falsch und unbegründet“. Das chinesische Außenministerium dementierte seinerseits Berichte über Spionage gegen die USA aus Kuba.

Am 12. Juni erklärte Kirby, dass die US-Regierung Maßnahmen ergreife, um die Effektivität der chinesischen Station in Kuba zu verringern. Die Frage der Abhörstation wurde während des Besuchs von US-Außenminister Anthony Blinken in China am 18. und 19. Juni erörtert.

Übersetzung aus der russischen Nachrichtenagentur TASS


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

7 Antworten

  1. > Die Frage der Abhörstation wurde während des Besuchs von US-Außenminister Anthony Blinken in China am 18. und 19. Juni erörtert. <

    Wie viele solche Stationen unterhalten die USA rund um Russland und China?

    Meint Blinken, dass analog zu One China auch China dem Konzept von One Amerika von frühen 1950er Jahren zustimmen sollte als Kuba fest in der Hand der U.S.-Mafiosi war?

  2. Ich finde das gut das China die Abhörstationen leugnet , obwohl es Bilder und Luftaufnahmen von den Dingern auf Kuba gibt .
    Einfach trotz Belege alles leugnen , genauso macht es der Deepstate doch auch , hier haben die Chinesen gut dazu gelernt . 😀

  3. Spionage! So ein häßliches Wort. Die Chinesen betreiben auf Kuba doch keine Spionage. Sie sammeln doch nur sicherheitsrelevante Daten. Und wer kann schon etwas dagegen einwenden, wenn die Welt ein wenig sicherer wird?

  4. Mannomann, nur paranoide Satanisten. Wie schaffen die es nur, anderen seit Jahrzehnten vorzuwerfen, was sie selbst schon lange vorher machen? Die kommen mit dem Scheiss immer wieder durch.

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