Abkehr von Europa

Russland steigt aus dem Bologna-System der Hochschuldbildung aus

Russland hat verkündet, aus dem europäischen Bologna-System auszusteigen. Ein weiterer Bruch mit dem Westen ist damit beschlossene Sache.

Das Bologna-System wurde bei seiner Einführung auch in Deutschland kritisiert, weil es die Studienzeit verkürzt und damit die Qualität der Abschlüsse gesenkt hat. In Russland, wo vorher nach dem sowjetischen System studiert wurde, das ein wesentlich breiteres Allgemeinwissen vermittelt und dazu auch Unterricht in vollkommen fachfremden Fächern eingeschlossen hat, war das nicht anders. Das sowjetische System brachte weltweit gefragte Wissenschaftler hervor, die in den 90er Jahren für sehr gute Gehälter in westliche Länder abgeworben wurden.

Aber vor 20 Jahren standen die Weichen in Russland auf eine weitere Öffnung und Annäherung an Europa, und dazu gehörte auch, sich dem europäischen Bildungssystem anzuschließen. Außerdem hoffte man in Russland auf eine Anerkennung der russischen Abschlüsse, die eigentlich Teil des Bologna-Systems war, aber bis heute nicht erfolgt ist. Dafür hat die Umstellung die Abwanderung russischer Absolventen ins Ausland weiter beschleunigt, denn nun waren die Ausbildungen vergleichbar, was dazu geführt hat, dass westliche Staaten verstärkt versucht haben, die besten russischen Absolventen abzuwerben.

Jetzt findet eine Zeitenwende statt, denn dank der Politik der EU in den letzten Jahren, deren Ergebnis unter anderem auch die Eskalation in der Ukraine ist, hat die russische Regierung sich offen von Europa abgewandt und beginnt, immer mehr Brücken, wenn nicht einzureißen, so doch verfallen zu lassen. Das zeigt sich an der recht gleichgültigen Reaktion Russlands auf die Pläne der EU, keine russischen Energieträger mehr kaufen zu wollen, denn in Russland zuckt man nur mit den Schultern und arbeitet an Pipelines nach Indien und China, die das billige russische Gas mit Kusshand nehmen.

Und es zeigt sich auch an der aktuellen Entscheidung, sich vom europäischen Bildungssystem zu verabschieden. Russland wird sich nun Asien zuwenden, wenn Europa nichts mehr mit Russland zu tun haben will.

Das russische Fernsehen hat in einer Reportage über die Abkehr vom Bologna-System berichtet und ich habe den Beitrag des russischen Fernsehens übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

Der russische Minister für Bildung und Wissenschaft, Valery Falkov, gab eine wichtige Erklärung ab. Russland beabsichtigt, aus dem Bologna-System auszusteigen, das eine Aufteilung des Studiums in zwei Teile bedeutet. Die ersten vier Jahre sind der „bachelor’s degree“ und weitere zwei Jahre sind der „master’s degree“. Das könnte nun der Vergangenheit angehören.

„Das Bologna-System muss als ein überholtes Stadium betrachtet werden. Die Zukunft liegt in unserem eigenen, einzigartigen Bildungssystem, das auf den Interessen der Volkswirtschaft und dem maximalen Raum für jeden Studenten beruhen sollte“, sagte Falkov.

Das Bildungsministerium hat sich noch nicht dazu geäußert, was die Bachelor- und Masterstudiengänge ersetzen soll. Es liegt auf der Hand, dass sich das Bologna-System in Russland in den letzten 20 Jahren nicht bewährt hat; es wurde eingeführt, um die automatische Anerkennung unserer Diplome im Ausland zu erreichen, was nicht geschehen ist.

Seit 2003 wird in Russland aktiv über Bachelor- und Masterabschlüsse diskutiert. Das bestehende System der Hochschulbildung wurde abgeschafft und durch das Bologna-System ersetzt. Die Kritiker argumentierten damals, das Bologna-System stehe im Widerspruch zur Kultur russischer Universitäten. Schließlich ist die klassische Universität in erster Linie eine Wissensquelle und nicht ein Anbieter von Bildungsdienstleistungen. Die europäische Vorlage wurde nicht für uns, sondern für unsere Studenten geschrieben. Und nun, nach fast 20 Jahren, spricht man von einem neuen Durchbruch in der Hochschulbildung. Vom Bologna-System müssen wir vorwärts gehen und nicht rückwärts.

Es war der europäische Traum: ein einheitlicher Raum für die Hochschulbildung. Keine Grenzen. Unter dem Slogan „Studenten aller Länder, vereinigt euch!“ Auch Russland wurde in den Bologna-Prozess gelockt. Dafür mussten wir unseren eigenen Weg aufgeben und den westlichen Weg gehen. Der Rektor der Moskauer Staatsuniversität, Viktor Sadovnichy, belegte schon damals, dass die Verkürzung der Studienzeit um ein Jahr, von fünf auf vier Jahre, nichts Gutes bringen würde: „Man kann in vier Jahren keinen kompetenten, gefragten und grundlegend vorbereiteten Fachmann erschaffen. Der Verlust des Doktorandensystems wäre eine Tragödie für die Wissenschaft, für die Bildung und für Russland. Aus diesem Grund gibt es ein mehrstufiges System: Spezialist, Aspirant, Kandidat, Doktor.“

Die Diskussion wurde jedoch schnell abgewürgt. Man versuchte, den Übergang zum „4+2-System“ – 4 Jahre für den Bachelor-Abschluss und 2 Jahre für den Master-Abschluss – zu beschleunigen. Im sowjetischen Bildungssystem waren selbst fünf Jahre manchmal nicht ausreichend. Die in Jahrzehnten erarbeiteten Lehrpläne dienten dazu, Generalisten auszubilden: Von was für einem Ingenieur kann man sprechen, wenn er nicht tief in seinen Beruf eintaucht?

Indem Russland den Schritt ins europäische Unbekannte gewagt hatte, musste es mit dem etablierten fünfjährigen System der Hochschulbildung brechen. Der Bachelor-Abschluss ist zu einer verkürzten Form des früheren Studiengangs geworden. Durch den Wegfall eines Studienjahres wurde die Zahl der Stunden im Fachunterricht um 40 Prozent reduziert. Für Studentenpraktika bleibt fast keine Zeit mehr.

„Nur Bachalors, und das sind die meisten Ingenieure, können den wissenschaftlichen und technischen Fortschritt nicht gewährleisten. Sie haben nicht genug Ausbildung. Was fehlt, ist die Qualität, das ist das Wichtigste. Die Qualität der Ausbildung in Russland hat sich nicht verschlechtert, sie ist abgestürzt. Die Ingenieurausbildung ist abgestürzt. In den letzten 30 Jahren wurde unser Bildungswesen immer weiter heruntergewirtschaftet. Es dauert vier Jahre, um einen Wirtschaftswissenschaftler heranzuziehen, aber es dauert fünfeinhalb Jahre, um einen großartigen Ingenieur heranzuziehen, der in der Fabrik etwas Kreatives leisten wird. Damals haben wir alle rebelliert. Wozu das? Wir sollten es selbst tun“, erinnert Robert Nigmatullin, Forschungsdirektor des Instituts für Ozeanologie der Russischen Akademie der Wissenschaften und Leiter der Abteilung für Gas- und Wellendynamik der Staatlichen Universität Moskau.

Das Fundament der Ausbildung, auf das man immer stolz war, ist verloren gegangen. Ein Bachelor ist schlechter vorbereitet als ein Spezialist. Das in Russland eingeführte Bologna-System richtete sich nicht an diejenigen, die in ihrem Land arbeiten wollten. Das Personal wurde für das Ausland ausgebildet.

„Niemand hat uns mit Gewalt in diesen Prozess hineingezogen, es ist klar, dass man dort nicht auf uns gewartet hat, sondern dass wir es waren, die in diesen Bologna-Prozess eintreten wollten. Wir hatten erwartet, dass wir eine viel bessere Kommunikation mit europäischen Universitäten haben würden. Wir haben Fächer wie russische Sprache, Literatur und Geschichte reduziert, und es ärgert mich besonders, dass wir dem Fach Geschichte sehr wenig Aufmerksamkeit geschenkt haben. Wir haben die Anzahl der Stunden für den Englischunterricht deutlich erhöht“, sagte Michail Eskindarow, Präsident der Finanzuniversität der Regierung der Russischen Föderation.

Das europäische System hat einen unbestreitbaren Vorteil: die Mobilität der Studenten. Russische Studenten gehen nach Europa und Amerika, und Europäer und Amerikaner gehen nach Russland. Wenn Sie hier einen Bachelor-Abschluss gemacht haben, können Sie, ohne Ihren Studienplatz zu verlieren, zum Beispiel in Berlin einen Master-Studiengang beginnen. Heute studieren 324.000 ausländische Studenten an unseren Universitäten.

„Ich denke, das Bologna-System ist notwendig. Ein Student hat die Wahl, nach dem Bachelor aufzuhören und zu arbeiten oder weiterhin große Erfolge in diesem Bereich zu erzielen, zum Beispiel durch ein Masterstudium oder ein Aufbaustudium“, sagt eine Studentin.

Viele Studenten streben keinen Masterstudiengang an. Während vor 10 Jahren noch 85 Prozent der Bachalors die nächste Stufe erreichten, sind es heute nur noch halb so viele. In ihrem bescheidenen Wissensschatz sind nur noch Grundkenntnisse enthalten. Es gibt etwas mehr als 80.000 Postgraduierten-Studenten. Im Jahr 2003, als Russland die Bologna-Erklärung unterzeichnete, gab es 140.000 Postgraduierten-Studenten. Das waren fast doppelt so viele.

„Im Jahr 2003 verteidigten etwa 14.000 bis 15.000 Personen ihre Dissertationen, im vergangenen Jahr waren es etwas mehr als 1.200. Wir können also den Verlust von Forschungs- und Lehrpersonal nicht kompensieren. Und ich weiß, dass einige Hochschulen deshalb Leute einstellen, die keinen Doktortitel haben. Der Übergang zum Bologna-System hat dem Bildungswesen in Russland insgesamt geschadet. Wir haben viel von unserem wissenschaftlichen Potenzial verloren“, sagte Michail Eskindarow.

In den 19 Jahren seit der Unterzeichnung der Bologna-Erklärung sind nicht alle russischen Hochschulen zum zweistufigen System übergegangen. An den medizinischen Universitäten wird immer noch das sowjetische Modell der Facharztausbildung angewandt, das sechs Jahre Studium erfordert.

„Gott sei Dank haben wir das System der Spezialisierung beibehalten. Und bis heute bilden die medizinischen Universitäten nicht nach dem System „Bachelor und Master“ aus, sondern nach dem Facharztdiplom. Denn natürlich sind ein unzureichend ausgebildeter Pilot und ein unzureichend ausgebildeter Arzt immer noch zwei gefährliche Fachgebiete, die eine vollständige Ausbildung erfordern“, sagt Oleg Yanushevich, Rektor der A.I. Evdokimov Moscow State Medical University und Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften.

Die Initiatoren der Reform schlugen vor, die Praktika abzuschaffen. Die Einführung eines Systems der Akkreditierung von Spezialisten nach westlichem Vorbild. Aber die Medizin hat sich durchgesetzt. In Europa gibt es keine Spezialisierung als „Zahnarzt“. Dort werden Zahnärzte auf Hochschulniveau ausgebildet. In Russland wird nicht nur gelehrt, wie man Füllungen einsetzt, hier erhalten Sie eine höhere medizinische Ausbildung.

„Was bedeutet die Teilnahme Russlands am Bologna-Prozess für Ihre Studenten, für Ihre Absolventen?“

„Für die medizinische Ausbildung wahrscheinlich nichts. Das ist sicher. Ein Arzt, der seine Ausbildung abgeschlossen hat und ins Ausland kommt, muss sein Diplom bestätigen und eine Prüfung ablegen, die vor allem seine Sprachkenntnisse betrifft. In einigen Ländern benötigen Sie auch eine Empfehlung eines Arztkollegen, mit dem Sie zusammenarbeiten. Aus diesem Grund handelt es sich immer noch um eine Wiederholung und nicht um eine triviale Bestätigung des Diploms. Und das passiert nicht nur bei russischen Diplomen, sondern auch, wenn man zum Beispiel von Frankreich nach Deutschland zieht“, so Oleg Janukowitsch.

Die Einstellung gegenüber russischen Hochschulabsolventen war in Europa schon immer selektiv. Sie interessierten sich kaum für die Geisteswissenschaften. Physiker, Chemiker und Mathematiker sind etwas anderes. Schon zu Sowjetzeiten waren die Studenten des Moskauer Instituts für Physik und Technologie sehr gefragt. Sie werden immer noch gejagt.

„Wenden Sie sich dem Westen zu?“

„Als ich mich eingeschrieben habe, war ich mir sicher, dass ich für meinen Master ins Ausland gehen würde. Aber jetzt zögere ich, denn nachdem ich mit den Leuten gesprochen habe, die gegangen sind, frage ich mich teilweise, ob es sich überhaupt lohnt, zu gehen. Denn es gibt Kritiken, die besagen, dass wir am Phystech so viel bekommen haben, dass es so aussieht, als würden wir bereits arbeiten, dass es keinen Sinn mehr macht, dorthin zu gehen, um zu studieren“, sagt Alla Zaitseva, Studentin im dritten Jahr an der Phystech, der Fakultät für Physik und Technologie, und Vorsitzende des Studentenrats.

Das Moskauer Institut für Physik und Technologie ist die Elite der höheren Bildung in Russland. Die Mindestpunktzahl für die Aufnahme liegt hier bei 305. Das heißt, man muss in drei Fächern jeweils hundert Punkte erreichen. Und man muss sich zusätzliche Punkte verdienen, indem man gesamtrussische und internationale Bildungs-Olympiaden gewinnt. Auch hier studieren die Studenten nach dem System „Bachelor, Master, Postgraduate“. Aber der Ansatz ist völlig anders.

„Wenn wir über angewandte Mathematik und Informatik sprechen, dann stehen Mathematik und Informatik natürlich an erster Stelle. Danach sind wir bereits dabei, uns in die Industrie zu integrieren. Einem Phystech-Studenten werden bestimmte Tage innerhalb der akademischen Woche zugewiesen, die so genannten Basistage, an denen er nicht hier studiert, sondern das Unternehmen aufsucht, das er als sein Profil gewählt hat“, erklärt Andrej Raigorodsky, Direktor des Phystech.

Die Schule für angewandte Mathematik und Informatik, wie die Fakultäten hier genannt werden, hat drei Dutzend Industriepartner. Dazu gehören nicht nur die führenden Forschungsinstitute Keldysh und Kharkevich und viele andere. Seit Anfang der 2000er Jahre haben sich große Unternehmen angeschlossen – Yandex, 1C, Sbertech. Mit einem solchen Lernansatz verlassen die Studenten von Phystech das Institut auch nach dem Bachelor-Abschluss als fertige Spezialisten.

„Sind vier Jahre Grundstudium für Sie ausreichend?“

„Ich denke, dass vier Jahre Bachelor definitiv nicht ausreichen, denn es ist nicht wirklich eine Frage der Gesamtzahl der Jahre, sondern eher eine Frage des Systems. Das heißt, ich mag das System, wenn wir nach dem Bachelor, wo wir ein ziemlich allgemeines Wissen über die Welt bekommen, hier am MIPT noch tiefer gehen, gefolgt vom Master, dessen Sinn es ist, in einen bestimmten Beruf tiefer einzusteigen. So haben wir zum Beispiel einen Masterstudiengang Datenanalyse in der Luftfahrt von der Airline S7. Und dort werden ganz bestimmte Aufgaben gelöst. Im Bachelor-Studium haben wir zum Beispiel nur eine Abteilung für Datenanalyse, aber hier haben wir Luftfahrtdatenanalyse“, sagt Vsevolod Menchuk, Student im zweiten Jahr.

Die Informationsplattform Superjob hat eine Umfrage über die Einstellung der Russen zum Bologna-System durchgeführt. Die Idee, das europäische System aufzugeben, wurde von 66 Prozent unterstützt. Nur einer von zehn war für Bologna. Von den befragten Hochschulstudenten sprachen sich 44 Prozent gegen das zweistufige Bachelor-Master-System aus. Nur jeder Dritte ist bereit, sein Studium nach dem Bologna-Modell fortzusetzen.

„Die Juristische Fakultät hat erst vor zwei Jahren beschlossen, dass es notwendig ist, die Spezialisierungsprogramme zu öffnen, die bereits innerhalb der Mauern der Juristischen Fakultät betrieben wurden. Natürlich sind alle für die Abschaffung und die Rückkehr zu den alten Standards und der Qualität der russischen Ausbildung nach sowjetischem Vorbild“, so Lew Shulyndin, Masterstudent im ersten Jahr an der juristischen Fakultät der Föderalen Universität Kasan.

An den regionalen Universitäten gibt es weniger Befürworter des Bologna-Systems als an den Universitäten in der Hauptstadt. Die europäischen Konzepte für die Hochschulbildung haben sich hier nicht durchgesetzt. Um auf die Spezialisierung zurückzukommen: Hier geht man davon aus, dass die Absolventen in Russland arbeiten werden. Und dann ist es nicht mehr so wichtig, ob ihre Diplome im Ausland anerkannt werden oder nicht.

„Tatsächlich sind wir heute aus dem Bologna-Prozess ausgeschieden, weil uns die Vereinigung der europäischen Universitäten nach dem Beginn der Militäroperation offiziell mitgeteilt hat, dass sie die Beziehungen zu den russischen Universitäten auf unbestimmte Zeit aussetzen wird“, sagte Michail Eskindarow.

Die wichtigste Frage ist jedoch: Wodurch kann das Bologna-System ersetzt werden? Es gibt verschiedene Vorschläge: das alte sowjetische System wiederherzustellen oder ein völlig neues zu schaffen, ohne das europäische System aufzugeben, den Universitäten zu erlauben, während dieser Übergangszeit selbst zu entscheiden, nach welchem System sie ihre Studenten ausbilden wollen.

Ende der Übersetzung


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

81 Antworten

  1. Sehr gut!
    Raus aus diesen ganzen Wertlos Vereinen.
    Vielleicht geschehen ja noch Zeiten und Wunder und auch wir können
    uns von diesem ganzen „Ideologischen“ Mist befreien.

    So langsam beginnt es dem Westen zu dämmern, dass sich die ukrainische Armee im Stadium der Auflösung befindet. Mit der Kapitulation in Mariupol/Asowstahl häufen sich die Berichte über Meutereien wegen mangelhaften Nachschubs oder gar Entsatz. Die Stadt Liman konnte nahezu unbeschädigt befreit werden, weil sich ukrainische Soldaten nicht wie in Mariupol verheizen lassen wollten. Die Operation neigt sich dem Ende zu und da sollte man darüber nachdenken, was anschließend auf Deutschland zukommen könnte.

    https://www.anderweltonline.com/klartext/klartext-20221/womit-koennte-deutschland-konfrontiert-sein-wenn-die-ukraine-operation-beendet-ist/

    1. Ich finde die Berichte interessant, dass trotzdem die NATO da angeblich Unmengen von Waffen und Munition ‚reinschiebt, es an allen Ecken und Enden fehlt. Ich vermute mal, dass viele NATO-Waffenbestände nur auf dem Papier existierten und das dafür ausgegebene Geld bei uns in Korruption versickert ist. Das ist nun DIE Gelegenheit, das wieder in Ordnun zu bringen, man liefert der Ukraine vor allem nur die auf Papier existierenden Waffen.

      1. Ab Ukrainischer Grenze kann sowieso nicht mehr kontrolliert werden kann, ob da überhaupt was ankommt und wo es hingeht. Aber das mit dem Papier ist durchaus plausibel. Nichts desto Trotz, kann man Deutschland durchaus als Kriegsteilnehmer betrachten.
        Sich gänzlich aus einem Konflikt rauszuhalten, sieht in meinen Augen anders aus. Nato hin oder her.

        1. Schon ab Verlassen der USA bzw. Ramstein kann wohl schon nicht mehr kontrolliert werden, wohin die Waffen gehen. Siehe Berichte von Waffenlieferungen über Albanien und Bosnien-Herzegowina in den Nahen Osten.

        2. #Evamaria, die Treuhand Bundesrepublik VON Deutschland! SIE machen es sich zu einfach ‚Deutschland‘. Das Deutsche Reich (Deutschland) ist handlungsunfähig; weshalb es verwaltet wird.

          Im Überleitungsvertrag (Anordnung) von 1052/54 steht, das die BRvonD (Treuhand), millitärisch UND aussenpolitisch, bei den (noch) Alliierten eine Genehmigung einholen MUß!
          Die BRvonD MUßTE den 2+4Vertrag (Anordnung) entgegen nehmen. In dem steht das diese Punkte, des Überleitungsvertrages, explizit ausgeschlossen sind.
          Im GG, der Anweisung der Alliierten, wie wir Deutschen uns zu verhalten haben, steht, das ‚wir‘ für Besatzungskosten aufkommen MÜSSEN. Besetzt in Selbstverwaltung: Treuhand BRvonD.

          Wenn die BRvonD heute etwas aussenpolitisch äussert, dann sind die Vasallen und Kollaborateure der (3(drei noch) Alliierten an der langen Leine.
          Wenn die BRvonD millitärisch agiert, dann schiessen die Vasallen und Kollaborateure mit dem Zeigefinger der (3 (drei) noch) Alliierten.
          Wenn die BRvonD millitärisches Gerät (Helme.LOL.) irgendwohin liefern will, dann steht da der Grosse Bruder mit dem STOP Schild: erst fragen!
          Was sie als ‚Deutschland‘ bezeichnen ist die Treuhand mit der Bezeichnung Germany- N G O; bei der UNO.
          DAS sind dieselben, die sich als Feindstaat gegen das Deutschen Reich aufspielen. Immer wenn jemand ‚Deutschland‘ sagt, ist das der Marker: WK II/ Nahtzie.

    2. Der Artikel ist leider Wunschdenken. Wenn Russland tatsächlich den Waffenstillstand für beendet erklären würde, würde die NATO selbstverständlich die tatsächliche Rechtslage ignorieren und mit einem nuklearen Erstschlag auf Moskau antworten.
      Nicht, weil ihnen irgendwas an Deutschland liegt (im Gegenteil – Deutschland ist dann das Ziel für den russischen Vergeltungsschlag, weil ja der Ort lahmgelegt werden muss, von dem aus die US-Atombomben starten – Ramstein), sondern weil sie sich schon lange einen Vorwand wünschen, Russland angreifen zu können und weil sie keine Verschiebung der NATO-Grenzen Richtung Westen dulden.

      1. Zitat: „Wenn Russland tatsächlich den Waffenstillstand für beendet erklären würde, würde die NATO selbstverständlich die tatsächliche Rechtslage ignorieren und mit einem nuklearen Erstschlag auf Moskau antworten.“

        Ich glaube das nicht. Bei aller Sorge sollte man nicht vergessen, dass es ja nicht die Politiker oder die Militärs sind, die „große Kriege“ auslösen oder zulassen. In neuerer Zeit (und davor vielleicht auch) war es stets das Großkapital, einige wenige Familien, die diese Dinge hinter den Kulissen gesteuert haben, wobei ich gar nicht den Namen Rothschild nennen will. Politiker und Militärs sind „Angestellte“ dieser Familien und tun das, was sie gesagt bekommen. Weil man mit absoluter Sicherheit davon ausgehen kann, dass diese Herrschaften genau so am Leben hängen, wie wir alle, kann man auch mit absoluter Sicherheit davon ausgehen, dass sie Kriege nur dann zulassen, wenn es zu ihrem Vorteil ist, nicht aber, wenn ihr eigenes oder das Leben ihrer Familien dabei in Gefahr gerät. Man kann sicher auch davon ausgehen, dass diese Leute, wenn es um ihre eigene Sicherheit geht, nicht besonders mutig sind, also diesbezüglich auch kein Risiko eingehen werden.

        In der vornuklearen Zeit war es für diese Leute auch immer möglich, sich selbst aus der Schusslinie zu nehmen. Aber diese Zeiten sind mit der Entwicklung der A-Bombe ein für alle Mal vorbei. Kein Land, dass Atomwaffen besitzt, ist jemals angegriffen worden, nicht mal Nordkorea, obwohl das US-Atomwaffenarsenal doch so viel größer ist. Das hat sicher auch damit zu tun, dass China als de facto Schutzmacht hinter Nordkorea steht, aber viel wichtiger dabei dürfte sein, dass, wenn es erst mal zu einem nuklearen Schlagabtausch kommt, niemand garantieren kann, dass dieser Konflikt dann noch zu begrenzen sein wird. Wenn das passiert, dass die Nuklearmächte ihr gesamtes oder einen großen Teil ihres Arsenals einsetzen, gibt es keinen sicheren Ort mehr auf der Erde, nicht mal für die Rothschilds, und das wissen die ganz genau. Und genau deshalb, ich fürchte sogar NUR deshalb, werden die USA oder eine andere Nuklearmacht niemals zu einem „großen Tanz“ auffordern.

        Albert Einstein hatte nach den erfolgreichen Tests der ersten Atombombe mal sinngemäß gesagt, dass die Bombe den Frieden bringen wird, dann aber, weil er damit unter Druck geriet, diese Aussage wieder zurückgenommen. In den Medien wurde diese Rücknahme als Eingeständnis eines Irrtums dargestellt, aber er hatte sich nicht geirrt.

        https://nocheinparteibuch.wordpress.com/2018/03/17/massenflucht-aus-der-suedlichen-ost-ghouta-tasche/#comment-42800

        1. Das Dumme ist nur, daß all die heutigen Psychopathen jeglichen Realitätssinn verloren haben.
          Die glauben tatsächlich, sie könnten einen Atomkrieg „gewinnen“ und ungeschoren davonkommen!

  2. Zur Arbeit der Medien folgt hier noch ein Link auf ein interessantes Gespräch von Robert Stein mit dem Medienexperten Prof. Michael Meyen, gehört zwar nicht zu diesem Beitrag, aber ist trotzdem ansehens- und anhörungswert!

    https://nuoflix.de/im-gespraech-mit-prof-michael-meyen-

    Prof. Michael Meyen ist Diplomjournalist, Medienforscher und seit über 20 Jahren an der LMU-München im Bereich systematischer Kommunikationswissenschaften tätig. Sein Buch „Die Propaganda-Matrix“ (erschienen im RUBIKON-Verlag) greift ein wichtiges Problem in unserer Medienlandschaft auf, welches vielen Menschen in unserem Land nicht einmal ansatzweise bewusst ist: Der Medienkonsument wähnt sich gut informiert und ist sich aber gar nicht bewusst, dass er in einem Informationsembargo lebt. Im Gespräch mit Robert Stein erläutert Prof. Meyen wie so eine Medienmatrix überhaupt entstehen konnte, wie wenige Interessengruppen in der Lage sind Themen des Mainstream vorzugeben und einen gewünschten Deutungsrahmen spannen können. Die Bandbreite des Erlaubten im öffentlichen Diskurs wird von Jahr zu Jahr enger und anhand konkreter Beispiele beschreibt Prof. Meyen wie der erlaubte Meinungskorridor stetig weiter beschnitten wird. Heutzutage ist der Journalist nicht nur objektiver Berichterstatter, sondern nunmehr wird Haltung gezeigt, der Bürger soll belehrt werden welche Meinung noch erlaubt ist und welche nicht. Gerade die Entstehung der großen Digitalplattformen wie Twitter und Instagram hatte einen großen Einfluss auf die Arbeit in den Redaktionen, denn der junge Redakteur von heute muss zuerst seine eigene Marke aufbauen, die ihm Reichweite verschafft, und dann das eigene Klientel bedienen. Diese Twitter-Blase zu verlassen ist weder erwünscht noch karrierefördernd, eine sich selbst verstärkende Echokammer, die alle großen Diskurse im Keim erstickt. Doch die Alternativen zum Mainstream stehen in den Startlöchern und immer mehr hochkarätige Plattformen erobern sich Stück für Stück die Deutungshoheit zurück, auch wenn es oft ein Kampf gegen Windmühlen ist.

  3. Worüber ich nach der sogenannten Bologna-Reform gestaunt habe ist, Bücher und Buchläden, die man bis dahin zum Studierenin MNT-Fächern brauchte, sind verschwuden, auch über Internet nicht mehr zu haben. Die diversen Bücher wurden einfach nicht mehr gedruckt. Wie das gehen soll, Studieren ohne Bücher, ist mir ein Rätsel. Nur Medizin und Jura sind so geblieben, wie Sie waren.

    1. Richtig ! Bologna ist eine Verblödungsmaschinerie ! Man lässt Studierende lernen bis zu einen Bildungsstand dann ist Schluss ! Eine höhere Bildung ist dann für “ Eliten „, Kinder von Reichen mit großen politischen Einfluss , man muss dabei KEIN großen IQ haben nur Geld !

    2. Richtig ! Bologna ist eine Verblödungsmaschinerie ! Man lässt Studierende lernen bis zu einen Bildungsstand dann ist Schluss ! Eine höhere Bildung ist dann für “ Eliten „, Kinder von Reichen mit großen politischen Einfluss , man muss dabei KEIN großen IQ haben nur Geld !

    3. Richtig ! Bologna ist eine Verblödungsmaschinerie ! Man lässt Studierende lernen bis zu einen Bildungsstand dann ist Schluss ! Eine höhere Bildung ist dann für “ Eliten „, Kinder von Reichen mit großen politischen Einfluss , man muss dabei KEIN großen IQ haben nur Geld !

  4. „weil es die Studienzeit verkürzt und damit die Qualität der Abschlüsse gesenkt hat. “

    Gesenkt? Das Bildungsniveau ist abgestürzt. Auch schon an den Schulen.

    „In Russland, wo vorher nach dem sowjetischen System studiert wurde, das ein wesentlich breiteres Allgemeinwissen vermittelt und dazu auch Unterricht in vollkommen fachfremden Fächern eingeschlossen hat, war das nicht anders.“

    Nunja, Allgemeinwissen ist Sache der Schule. An der Uni darf man gerne Fachidiot sein. Aber die Uni öffnet(e) einem (früher) auch den Blick über den Tellerrand, und bei einem verschulten Fachidiotensystem wird dieser erschwert. Allgemeinbildung sollte an einer Uni immer ein Angebot sein.

    1. Ich habe Chemie studiert, aber eine Menge anderer Bereiche gestreift und das kam mir 1999 zugute. Jetzt arbeite ich als Werkstoffingenieur und schlage mich eher mit Umformgraden, van Mises,… herum. Über den Tellerrand blicken, hat Vorteile.

  5. Ich habe mich lange mit dem Thema auseinandergesetzt. Man hätte aus dem Bachelor durchaus etwas vernünftiges machen können, wenn man ihn auf 8-9 Semester angelegt hätte, mit eventuell noch 1-2 Semester zusätzlich. Das war ja auch die Regelstudiendauer des alten FH-Diploms. Daß es in der Praxis ein bisschen länger dauert, ist manchmal unvermeidlich, Gründe gibt es genug, umfangreiche Inhalte, Nebenjobs, etc

    Ich habe mal Informatik studiert, auf Diplom (Dipl-Inf.), kurz danach wurde der Bachelor eingeführt, damals lag die reale durchschnittliche Dauer eines Studiums an meiner Uni bei 13.5 Semstern, an der benachbarten FH immerhin noch bei 11.5 Semestern. Das waren ganz normale Zahlen, bundesweit sah das oft noch schlechter aus, gab Unis, die hatten 16 Semester Durchschnitt (spezielles Betriebsklima, leider). Teilweise lag das schon an zu vielen Nebenjobs, Urlauben, persönlichen Projekten, etc, aber auch an Inhalten, die didaktisch nur sehr mittelmässig vermittelt wurden. Wenn man bei dem Prof meckerte, hiess es eben, was wollen Sie, Sie haben doch mehr als genug Zeit zum Nacharbeiten und zur Prüfungsvorbereitung, und wenn Ihnen meine Vorlesung zu schwer ist, gehen sie halt in eine andere. Nützte nur leider nichts, weil der nächste Prof idR genauso dachte.

    Also eine bessere Didaktik wäre nicht verkehrt, und die ist auch möglich, bei uns gab es für manche Fächer Tutorien, in denen schwierige Aufgaben (meist das „Beweis-Gegenteil“ der Übungen) vorgerechnet wurde, das hat unheimlich geholfen, ohne daß man die Lösungen auf dem Präsentierteller kredenzt bekommen hat. Beim reinen Abschreiben hätte man naturgemäss nichts gelernt

    Ich möchte mal eine anschauliche Begründung geben, warum der heutige Bachelor suboptimal ist. An meiner ehemaligen Uni wurde der Bachelor einfach aus dem alten Vordiplom (4 Semester) plus zwei Semestern Hauptstudium zusammengebaut, die selben Inhalte, nur etwas mehr erklärt, vereinfacht, danach noch ein halbes Semester für die Bachelorarbeit (die man meist schon vorher vorbereitet haben sollte). Also insgesamt 6.5 Semester, die Ultra-Sparversion, mit 1-2 Semestern Spielraum nach oben, danach aber Finito.

    Wenn man sich aber anschaut, was das Minimum an Vorlesungen für einen gut ausgebildeten Informatiker wäre, würde ich sagen, für eine vernünftigen (Aus-)Bildung im Hauptstudium sollte man eine Reihe von Vorlesungen gehört haben, z.B. Algorithmen 1+2, Datenbanken 1+2, Betriebsysteme 1+2, Distributed Systems 1+2, Computergrafik, Computer Vision 1+2, Neuro 1+2 (heute Machine Learning), Kryptographie 1+2, Systemprogrammierung, usw usf. Das sind alles immer noch die absoluten Grundlagen, wir reden hier nicht von irgendeiner Spezialisierung. Wenn man das nicht gehört hat, weiß man von dem entsprechenden Bereich praktisch noch nichts, egal was man sich als junger Mensch einbildet (ging mir damals auch so, daß ich mich überschätzt hatte).

    Bei uns damals waren das 6 Wochenstunden pro Vorlesung, mit ca. 12h pro Woche an Gesamtaufwand, später wurden viele Vorlesungen für den Bachelor auf 4h gekürzt, aber das Argument bleibt bestehen. Somit kann sich jeder selbst überlegen, daß ein Hauptstudium eines Bachelors mindestens 4 Semester dauern sollte, mit ein bisschen Spielraum nach oben.

    Leider war das von Anfang an nicht gewünscht, der Bachelor sollte immer die Ultra-Sparversion eines Studiums darstellen, von vielen Profs wurde der Bachelor wie ein Götze angebetet.

    Zum Abschluß, die Bologna-Macher haben immerhin Humor, sie haben die Bildung verhackstückt, Sauce Bolognese, aber keiner hat’s gemerkt.

    1. Noch ein Nachtrag: Bei uns damals musste man noch ein „Nebenfach“ machen, also 3-4 Vorlesungen aus einem MINT-Bereich, ich hab mir damals bei den ETechnikern Nachrichtentechnik 1+2, Systemtheorie (das mit den Diracs und Fouriers), Regelungstechnik 1, gegeben, das alleine hat ca. ein Jahr gekostet, da hat man viel gelernt, aber auf die harte Tour. Keine Ahnung, wie das heute im Bachelor überhaupt noch möglich sein sollte, ich schätze mal, das würde nur nach extremem Abspecken der Inhalte gehen.

      1. Regelungstechnik ! Das Angstfach ! In der Praxis findet man praktisch nie jemanden, der auch nur den einfachsten PI-Regler experimentell einstellen kann (kein Witz!). Von Berechnungen mit Laplace-Transformationen gar keine Spur.

        Es wird „gefummelt“ auf Teufel komm ‚raus. Nur bei einem Antriebsregler als erstes den PI-Regler für den Strom einstellen, dann den PI-Regler für die Drehzahl und schliesslich einen PID-Regler für Positionierung oder Synchronisierung, das sind 7 „Drehknöpfe“ an denen man was einstellen kann, mit wildem ‚rumprobieren wird das nichts. Wer kann das schon, selbst von Elektrofirmen, die Antriebstechnik verkaufen Fehlanzeige !

        Ich habe zeitweise in der Branche „Wickeln“ bzw. „Endlosherstellung“ gearbeitet, selbst bei namhaften Firmen mit einem Haufen Ingenieuren (1500 Beschäftigte) keiner dabei der einen Auf- oder Abwickler einstellen kann, was man tatsächlich braucht, sind 2 Faustformeln, aber selbst die weiss keiner. Es wird 20 % und mehr Material in den Müll gefahren, weil die Maschine nicht ordentlich eingestellt ist. Ich bin mir mitunter vorgekommen wie ein Klavierstimmer.

        1. Ja, das ist lange her, und die Vorlesung war sehr theoretisch. Ich glaube nicht, daß ich damals irgendwas praktisch hätte einstellen können, heute schon gar nicht mehr. Aber die theoretischen Inhalte hatte ich ganz gut verstanden, Regelungstechnik habe ich dann aber mündlich prüfen lassen, war fair, und einfacher als Systemtheorie und Nachrichtentechnik. Du musstest halt prinzipiell Laplace und Fourier verstanden haben und einfache Aufgaben rechnen können, also einfache Signalformen wie sin, dirac, rect, si, usw, dazu noch Differentialgleichungen aufstellen, dann noch einen einfachen Regler mathematisch abhandeln. Fand ich gar nicht so schwer, im Vergleich zu der schriftlichen Prüfung, da hätte ich selbst topfit gerade mal die Hälfte der Punkte geschafft.

          1. Es ist denkbar einfach, man schaltet den D-und I-Regler ab und dreht den P-Regler auf, bis die Regelschwingung einsetzt. (Die Bahnspannungsregelung bei einer Maschine, 2 Stockwerke hoch und 50 Meter lang, hörte sich an wie eine galoppierende Büffelherde) Wenn man so die Periodendauer der Regelschwingung ausgemessen hat, ist die 1,2-fache Periodendauer ein guter Startwert für die Nachstellzeit, man dreht die P-Verstärkung zurück und optimiert dann die Sprungantwort für einen PI-Regler, weil eben in der Technik keine idealen T1-Strecken vorkommen, sondern die haben noch x kleinere T’s. Auch das wissen mehr als 99 % nicht, trotz Ingenieurdiplom. Der Startwert für die Vorhaltezeit ist etwa 0,08 mal Regelschwingungsperiodendauer. Kann man im Kopf rechnen, braucht man keinen Taschenrechner für. Dann die Optimierung von kleinen Sollsprüngen. Fertig ist der Lack. Kann und macht nur (fast) keiner. Jemand sagte mal zu mir: „Sie gehen ja richtig Lehrbuchmässig vor!“ „Ja, nur wenn die Kiste nicht wie im Lehrbuch beschrieben reagiert, kommt eigenes Können ins Spiel!“

            Bei einem Auf- oder Abwickler hält man den Tänzer (Dandy-Roll) in der Soll-Lage. Mit einem unterlagerten Wickelrechner oder einem Durchmessersensor ermittelt man den Durchmesser des Wickels und passt P- und D- Verstärkung dynamisch an, je nach Wickelträgheitsmoment, ging sogar bei/mit Analogtechnik und Lötkolben in der Hand. Dazu ein mechanischer Schalter, wenn es eine Lose hat und der Tänzer am unteren Anschlag hängt, wird der I-Anteil abgeschaltet. Tempi passati.

  6. Na, der Schritt überrascht doch jetzt nicht wirklich, sondern ist nur konsequent. Ich mein, wenn russische Diplomaten in ihrer täglichen Arbeit mit der Dummheit der westlichen Politiker geschlagen sind, dann dürfte doch die Erkenntnis, dass das westliche Bildungssystem Mist ist, nicht fern liegen. Und man führe sich vor Augen, dass unsere Politiker ja alles “Elite-Angehörige“ sind, also Zugang zu den besten Unis hatten, haben bzw. hätten haben können. Richtiger Schritt, wenn man zu den Staaten gehört, die erkannt haben, dass Bildung der Schlüssel zu Wachstum und Wohlstand der eigenen Bevölkerung ist.

  7. Russland sollte zu der Form des guten alten (natürlich der Zeit angepasst) Diplomstudium zurückkehren. Was haben sich, wissend was mit der Bildung passiert, die Professoren z.B. der TU Dresden erfolglos gegen dieses System der Unbildung gewehrt.

  8. Herr Röper schreibt „Russland wird sich nun Asien zuwenden“, was mir eine recht nebulöse Einschätzung der beginnenden akademischen Neuorientierung zu sein scheint. Rußland wird sich hoffentlich vorrangig auf seine eigenen traditionellen Stärken, die anspruchsvolle MINT Ausbildung bis in die Schulen meinetwegen, besinnen und den selbst in der EU schon lange kritisierten Bologna Unfug abschütteln. [Wer beispielsweise durch die Enkel etwas vom „modernen“ Schulunterricht in D mitbekommt, dem braucht man nichts mehr erklären.]

  9. Als FH-Student habe ich es genossen aufgrund der Studienordnung auch für ein bis zwei Semester in fachfremde Studien reinschnuppern zu können. Anfang der 2000er war ich bei der Einführung des Bologona-Prozesses an einer Uni beteiligt und fand es erschreckend wie sehr die Uni sich verschult hat. Weit mehr als die FHs zuvor. Früher gab es mehr Spielräume an der FH als heute an den Unis und ich kann Russland nur beglückwünschen diesen Schritt zurück zu machen.

  10. Einen Punkt an diesem Artikel habe ich nicht verstanden. Russland hoffte das ihre Abschlüsse in der EU anerkannt werden, lebte aber bereits zuvor mit dem Brain-Drain und massenhafter Abwanderung?

    Die Herrschaften von der Uni in Moskau waren aber nicht zu lange in der Schule, oder?

    Ich meine, welche Verbesserung genau haben sie sich erhofft?

    Bologna sollte von Anfang an die Ausbildung nur verkürzen, dieser zusätzliche International-Krempel diente doch eher der Bespaßung der Abkömmlinge der oberen 10%, wo Studiengänge im Ausland locker finanziert werden konnten und der Lebenslauf somit gleich mehr Eindruck machte. Um sich also von ganz normalen Studenten schon einmal abzusetzen. Sind inzwischen ohnehin viel zu viele, es fehlen Menschen die arbeiten können.

  11. Wenn ich diesen Artikel lese, kommt mir in den Sinn, dass uns bestimmt bald die Tanja Stadler an den Pressekonferenzen erklären wird, wie sie den R-Wert bei der 🐒🐒pocken-Pandemie berechnet. Wer will schon von Russland hierher kommen, um bei solchen Leuten zu studieren?

  12. Bei älteren Leuten regen sich bei solchen Anlässen auch Erinnerungen
    unter dem Label „früher war alles besser“. Zum Beispiel an eine primitive
    Dorfschule, wo in einem halben Jahr Lesen / Schreiben / Rechnen / Religion
    gepaukt wurden und sich danach die Geister schieden: Viele fingen an zu
    lesen, andere haben sich auf Heimatkunde oder Mathematik, Zeichnen oder
    Landwirtschaft gestürzt.

    Einige gingen nach der 8. Klasse, Handwerksberufe und schnelles Geld, die
    meisten machten ihren (heute:) Realschulabschluß 10. Klasse mit evtl. späterem
    Abitur und ca. 10 % kamen auf’s Gymnasium (EOS), übrigens kombiniert mit
    interessanten Berufsabschlüssen.)

  13. Die „Bologna-Reform“ müsste ja eigentlich „Gütersloh“-Reform heißen, da sie bei Bertelsmann erdacht und von der katholischen Betschwester Schavan als „Bildungsministerin“ dann über die EU durchgedrückt wurde. Ziel war und ist es, an den Unis für die „Wirtschaft“ nur noch „verwertbares Humankapital“ zu erzeugen, keine allseits gebildeten Menschen, die auch mal kritische Fragen stellen könn(t)en. In Deutschland war nach dem Krieg an den Hochschulen und Unis das „Studium generale“ eingeführt worden, weil man das Funktionieren das Nazi-Regimes auch auf die Masse an willfährigen Fachidioten zurück führte, die sich keinen Kopf darüber machten, wer oder was – Vieh oder Menschen – z.B. mit den Güterzügen transportiert wurde, deren möglichst reibungslosen Transport sie organisierten. Und Bertelsmann war auch gleich noch so clever, für die nun (warum eigentlich, wenn nicht aus Profitgier?) neu zu „entwickelnden“ Studiengänge „Zertifizierungen“ einzuführen, die man natürlich nur bei solchen privaten Firmen wie dem Bertelsmann-Ableger Arvato bekommen konnte. Das Bologna-System ist also eine gigantische Verdummungsmaschine zur Erzeugung von noch mehr Profit aus einem wichtigen Teil des Bildungssystems, den man gesamtgesellschaftlich gesehen mit Sicherheit zur „öffentlichen Daseinsvorsorge“ zählen kann, denn kein modernes Land – nicht einmal das auf Drittwelt-Niveau absinkende Deutschland – kann dauerhaft ohne qualifizierten Hochschulnachwuchs auskommen. Es sei denn, der Ruin von Wirtschaft und Wohlstand wäre gewollt… Aber soweit kann / konnte Frau Schavan und selbst ihre Busenfreundin Merkel vermutlich nicht denken – wohl aber die Bertelsmänner.

  14. Gut so, dass das russische Bildungssystem die ‚Reißleine‘ zieht. Die Verblödung in Deutschland schreitet mit großen Schritten voran, weil es so gewollt ist.
    Wäre ich jünger, dann hätte ich vermutlich diesem BRD-System den Rücken gekehrt und mein Glück woanders auf diesem ‚Erdball‘ gesucht.

  15. Im Jubel der Privatisierungswellen liess die akademische Welt es zu, dass Wirt-schaftsvertreter in Europa nicht nur die Arbeitswelt privatisiert hatten, nein, Politiker und Bildungsvertreter gestatteten Wirtschaftsvertretern, auch Schulen und Uni-versitäten zu privatisieren, sprich zu ‘amerikanisieren‘, dass heisst, das gesamte Bildungswesen mit Hilfe des sogenannten Bologna-Reform-Prozesses an die Be-dürfnisse der Erwerbswelt anzupassen. Somit konnte man schon fast von einer Privatisierung der gesamten ‘Geisteswissenschaften‘ (sic!) sprechen. Die Priva-tisierung des Universitätsgeschehens hatte zur Folge, die Bildungsideale, die der Universalität verpflichtet waren, verschwanden.

    Im Klartext bedeutete dies, dass Bildungsfächer der Geisteswissenschaften, wie Geschichte, Philosophie, Literatur, Religion, Latein, Griechisch aus der Wirtschafts-wissenschaften und Naturwissenschaften gestrichen wurden, da diese Fächer in diesen Studiengängen als nicht hilfreich betrachtet wurden. Mann und Frau konnten beispielsweise ihren Masters of Business Administration Diploma erhalten, ohne sich mit lästigen Geisteswissenschaften rumschlagen zu müssen, die womöglich den Imperativ der Neoliberalen und Neokonservativen in Frage gestellt hätten. Ziel dieser Reform war eine Neuausrichtung der Studiengänge und die ‚Erzeugung‘ von Fachidioten, die Dank ‘Bologna‘ auf dem Arbeitsmarkt eine höhere Beschäftigungsfähigkeit, sprich ‘employability‘ erzielen sollten. Was diese Idioten in Europa anrichten, sieht man jetzt…

    1. an Schnuckerl: Richtig. Ich war über meinen Enkel entsetzt, der zwar erfolgreich an seinem Arbeisplatz ist, aber sich darüber mokierte, was er alles in den naturwissenschaftlichen Fächern und den humanistischen Fächern hat lernen müssen. Er bräuchte das überhaupt nicht in seinen Beruf, also bräuchte das auch niemand zu lernen. Als ich sagte, dass es wichtig wäre, auch naturwissenschaftliche Grundkenntnisse zu haben, um Dokumentationen zu verstehen, das es wichtig wäre, seine Geschichte zu kennen und nicht nur die von Deutschland, sondern auch in den Grundzügen von anderen europäischen Ländern, wie z.B. u.a. Frankreich, was ganz Europa in der Vergangenheit inspirierte oder man die Antike in Grundzügen kennen sollte, schaute er mich nur verständnislos an. Für solche eine Ignoranz habe ich kein Verständnis. Aber man liest ja heutzutage auch nicht mehr. Ich sage immer, wer seine Vergangenheit nicht kennt, hat keine Zukunft.

      1. Vielleicht ist das gerade sein berufliches Erfolgsgeheimnis! Ich habe einen Produktionsdirektor erlebt, den Analphbet war, das war kein Versehen, das war ja gerade DER Clou, dass der nun wirklich gar nichts konnte. Der hat zu seiner Frau bestimmt mal in einer ruhigen Minute gesagt: „Was glaubst Du, was ich erst mal für eine Karriere machen würde, wenn ich lesen und schreiben könnte !“ dem war gar nicht klar, dass seine Doofheit ja gerade sein Kapital war, wenn er hätte lesen und schreiben können, hätte er als Hilfsarbeiter vielleicht den Hof fegen dürfen.

  16. Dass dieses Bildungssystem im Wertewesten mit Riesenschritten den Bach runtergeht wird wohl allen inzwischen klar geworden sein. Bei uns wurde, bedingt durch „Corona“ zB die Matura (Abitur) vereinfacht bzw auf Kellerniveau gesenkt. Kürzere Arbeiten, längere verfügbare Zeit bei der schriftlichen Matura und die mündliche sogar freiwillig!
    Heuer wurde wieder die mündliche mit einer gewaltigen Erleichterung eingeführt. Und was ist passiert? Es gab Demonstrationen für die Beibehaltung der Regelung der Corona-Zeit!
    Und dann wundert man sich, dass diese Herrschaften im ersten Unisemester nur noch bedingt Lesen und Schreiben können!
    Was sind die Auswirkungen? Immer häufiger stellen Plagiatsprüfer fest, dass universitäre Abschlüsse auf seltsamen Wegen zustande gekommen sind. Presseberichte über derartige Berichte in Deutschland sind ja hinlänglich bekannt!

  17. Western, and above all American, education is increasingly watered down in order to fit current politics. At the lower levels it is becoming absurd. Certain California schools are eliminating calculus from math education because Blacks generally do poorly or fail utterly when it comes to anything above 2 + 2.
    Infantilism is becoming ever more popular, with “college” classes in “gender studies” and “White oppression” producing graduates with big mouths and small brains.
    Russia is doing the right thing in leaving the deteriorating Bologna system and aiming for more rigor in education.

  18. Das Bildungssystem wird bei uns systematisch runtergewirtschaftet. Auch hier wird gleichgemacht, ist doch klar, wenn man alles in ein Klassenzimmer setzt, hat man Zustände wie vor 200 Jahren in der Dorfschule. Hier hilft nur noch die Abrißbirne. Leider gibt es hier nicht mal eine Diskussion zu den unerträglichen Zuständen.
    In Rußland ist die Korruption überall das Problem. Jeden Schein kann man sich kaufen. Das war zu Sowjetzeiten anders, da gab es noch wirkliche Diplome.

  19. Bologna! Bildungstheater für Azubis aus der Mittelschicht! Kein Schwein mit Oberschicht-Verbindungen hat sich je darum gekümmert. Es geht dabei um die Einführung kurzfristiger „Bildungsziele“ samt Prüfungstheater ohne nachhaltigen Wissenserwerb. Schnell-schnell-rein mit dem Zeug und schnell wieder vergessen.
    Bezeichnenderweise wurden dabei all diejenigen Bildungsziele, die zum tieferen Verständnis der Materie im Hinblick auf echte wissenschaftliche Arbeit unumgänglich sind, am gewissenhaftesten ausgeklammert.
    Russland hat hier das einzig Richtige getan, indem es den ganzen EU-Firlefanz in den Mistkübel gekippt hat.
    Europa befördert sich selber gerade in denselben Mistkübel – dem Hegemon zu Liebe!

  20. Völlig richtig, was Russland macht. Mein Mann und ich sind 1990 in den Westen gezogen, wegen der Arbeit. Ich habe dort den Literaturhefter einer Abiturientin gesehen und war geschockt, wie oberflächlich der Lehrstoff in der 13. Klasse war. Ich hatte bis zu 10. Klasse in der DDR mehr in diesem Fach gelernt. Wir haben auch auf eine Südkorea-Bildungsreise gesehen, was dort für die Bildung getan wird. Wir waren dort, als es so etwas wie Bildungsferien für die Schüler gab. Wir sahen die Schulklassen überall an geschichtsträchtigen Orten und zwar sehr, sehr diszipliniert. Wir haben sie auch im Völkerkundemuseum gesehen und abends, als wir durch die Straße bummelten, sahen wir die Schüler (sie waren in Schulen untergebracht), wie sie auf den Schulhof alle saßen und der Tag wurde noch einmal mittels Dias durchgegangen und -ich denke mal- besprochen. Schüler wurden auch befragt. Erst dann war Highlife angesagt. Manches ist vielleicht in Korea etwas übertrieben, aber die Richtung stimmt. Wer heute in der Welt mithalten will, muss sich eben anstrengen. Und solche Studiengänge wie Gender oder Kampf gegen rechts, braucht kein Mensch und die Welt schon gar nicht.

    1. Der Unterschied zwischen dem Bildungssystem war schon früher erkennbar. Meine beiden Cousins aus dem Westen kannten trotz Gymnasium nicht einmal die Klassiker, geschweige hatten sie gelesen. Ich habe hier wie dort als Lehrerin gearbeitet, Anfang der 90er als Referendarin für Sek. II. Das hat mir sehr viel mehr Spaß gemacht als in der DDR, weil die Schüler wissensmäßig in der Oberstufe homogener waren, weil man die Schwachen früh rausgesetzt hatte. In der DDR war bis Klasse 10 alles gemischt, dumm bis intelligent, das gefiel mir nie, allerdings hatten wir keine Ausländer dazwischen, Leghastenie machte an der Grenze halt, in der DDR hieß das dumm und zog die Hilfsschule nach sich. Hier ist nur noch Chaos, Klasse 1 und 2 keine Noten, Englisch ab Klasse 1, ohne die deutsche Grammatik zu kennen, schreiben nach Gehör usw usf. all die herbeiorganisierten Mängel.

      1. an Grete: Also so kenne ich das nicht. Zu meiner Zeit gingen in der DDR die schlechten Schüler in der 8. Klasse ab. Ich verwahre mich dagegen, dass bis zur 10. Klasse dumm bis intelligent alles gemischt war. Es gab bei in der 9. und 10. Klasse keine dummen Schüler, höchstens ab mittelmäßig, aber das ist ja in jeder Schulform normal.

      2. Lang ist es her als Berufsausbildung noch ein Qualitätssiegel war.
        Gerade der damals als „Teilfacharbeiter“ bezeichnete Abschluss machte für alle Sinn die zwar teilweise gute Praktiker waren aber eben keine guten Theoretiker.
        Diese Form der Ausbildung wäre hervorragend geeignet für Hauptschüler mit mittelguten Noten, ich wage sogar zu behaupten das viele von den Betroffenen sich dann mit dieser Perspektive nicht selbst aufgegeben hätten.

        Es ist nicht immer die Schuld der Lernenden denn es waren die angeblich „Klugen und Studierten“ die Berufsausbildung einst abwerteten um sich selbst aufzuwerten. „Du hast ja nur Hauptschule“, „ohne Abitur kannst du das nicht“, „ihr müsst studieren“ … erzählte eine ganze Generation von Studienabbrechern.
        Und noch immer jammert die selbe Art von Chefs. Erst waren Gelernte zu teuer und man ersetzte sie durch Ungelernte, dann beschimpfte man die Ungelernten weil sie Ungelernt waren und heute jammert man weil Andere nicht ausbilden, man keine Gelernten mehr findet und die Gelernten angeblich beim Gehalt zu gierig sind.
        Dabei treten Dauerstudenten, Studienabbrecher und Studierte gerade in den „Kopfwissenschaften“ oft gleich auf. Nimm den PC und Handy weg und warte was passiert. Unsere Aussenministerin oder der Gesundheitspapst sind die besten Aushängeschilder. Gefolgt von der Generation „App“ die ohne App nicht überlebensfähig sind.

        @ Greta
        Wie wurden sie denn einst zur Lehrerin ausgebildet?
        Haben sich dafür nicht auch die von Ihnen abschätzig betrachteten Sonderschüler, Teilfacharbeiter, Facharbeiter (vormals gute oder weniger gute) Schüler täglich krumm gelegt damit sie in ruhe studieren konnten? Studienplatz, Studentenwohnheim wenn nötig, Kinderbetreuung gemäß Unibetrieb und Taschengeld obendrauf? Heute klingt das wie das Schlaraffenland für viele Studenten.

        Vor kurzem sah ich eine alte Reportage aus meiner Heimatstadt und ich entdeckte dort meine ehemalige Klassenlehrerin wieder. Schmunzel musste ich schon aber ich bin ihr heute noch immer dankbar weil ihre gute Arbeit den Grundstein dafür legte das aus mir mal etwas werden konnte.

        1. @ bleibtmirvomleib

          „Es ist nicht immer die Schuld der Lernenden“

          Eigentlich ist es nie die Schuld der Lernenden, sondern immer das Versagen des Lehrers. Auch ist es müßig auf die junge Generation zu schimpfen, das ist nicht neu, gab es schon zu Zeiten Goethes. Aber wer erzieht denn Kinder, wer gestaltet deren Lebenwirklichkeit? Das Kind kommt unschuldig in die Welt, die Kinder so zu erziehen und aufs Leben vorzubereiten, daß sie selbstständig im Leben bestehen können ist Aufgabe der Eltern und Älteren. Setzt aber voraus, daß man sich dieser Verantwortung bewußt ist und nicht selber immer weiter infantilisiert.

          1. Das ist ein geben und nehmen und beruht auf Gegenseitigkeit. Und doch gibt es immer hier und da Menschen die nicht so können selbst wenn sie wollen.
            Klar ist es auch Sache der Eltern. Aber was nutzt das den Kindern wenn Eltern die Kinder in und durchs Gymnasium klagen, wenn Geld entscheidender ist als Leistung?
            Da kann man nicht viel Ausrichten und oft muss man zusehen wie Kinder sich nach und nach aufgeben. Die Einen weil sie überfordert sind, die Anderen weil sie unterfordert sind.
            Diese Gesellschaft ist durch und durch verrottet und wenn nicht bald auf allen Ebenen durchgegriffen wird geht es weiter bergab.

            1. @ bleibtmirvomlein

              Naja, Eltern die ihre Kinder irgendwo durchklagen sind ja nicht gerade fürsorglich. Kindern bringt man zwar das laufen bei, den Weg müssen sie aber von alleine wählen. Und meines Erachtens ist es ein Zeichen gesellschaftlicher Verdummung so zu tun als würde man nicht auch Handwerker, Facharbeiter und allerlei andere Berufe brauchen. Allein schon die Forderung in den 80ern „Deutschland muß zu einer Dienstleistungsgesellschaft werden“ war Ausdruck eines weltfremden Gestaltungswillens. Heute halten sich Leute für überlegen, weil sie irgendwas mit Medien oder irgendeinen anderen geisteswissenschaftlichen Quatsch studiert haben, oft noch ohne Abschluß, diejenigen die aber tatsächlich noch etwas schaffen sind aber die Dummen, die den ganzen abstrusen Irrsinn bezahlen müssen.

    2. @ Rollenspielerin

      Darf man fragen wohin im Westen?
      Ab den 70ern driftete in Westdeutschland, daß nun einmal diesbezüglich föderal war, die Bildungsschere sehr auseinander, je nachdem wer das Regierungsheft und die Kontrolle über die Bildungsministerien in der Hand hatte. Eigentlich wurde die Bildung nämlich dort schlechter, wo Rote und später auch Grüne die Lehrpläne bestimmten. Bildung kann man sich aber nun einmal weder kaufen, erbeten, noch ertanzen.

      Gender und der Kampf gegen rechts sind ja nun einmal eindeutig linke Projekte. An der Stelle machen viele DDRler ja gerne den Fehler links mit Arbeiter gleichzusetzen. Die DDR wollte und mußte sich aber ja beweisen, die brauchte eben auch gute Fachkräfte, wobei ich zumindest bei einigen Bekannten und Prominenten Zweifel hege ob die ihre Abschlüsse nicht auch aufgrund politischer Überzeugungen verliehen bekommen haben.

      Eines darf man auch nicht vergessen, selbst wenn die DDR weiter existiert hätte, die hätte sich auch verändert und wäre heute nicht mehr so wie damals.

      1. Deine links oder grün oder sonst ein Lager sind eben nicht das was sie vorgeben zu sein. Trifft auf die angeblichen Christen oder Liberale auch zu. Ob nun der Gender Wahn links ist darf schon bezweifelt werden, denn dieser Sch… kam von den gleichen Universitäten die der Welt heute erzählen wer aus welcher Rippe geschnitzt wurde. Das sind die gleichen Universitäten die keine Probleme haben hier Menschenversuche zu machen, dort zu töten und dann wahlweise von göttlicher Eingebung, Demokratie, Menschenrechten oder Humanismus zu schwafeln. Streng genommen das Gemisch aus republikanischer -demokratischer Beliebigkeit. Das Gleichmachen von nicht Gleichen.

        1. @ bleibtmirvomleib

          Poststrukturalismus ist ganz eindeutig linken und sozialistischen Ursprungs. Erkennen Sie etwa Ihre eigenen Kinder nicht ?

          Da könnt Ihr Demokratiefeinde und Antirepublikaner noch so sehr mit den Füßen aufstampfen, es gibt nicht eine gesellschaftszersetzende Ideologie, die nicht linken Ursprungs ist. Sozialismus wurde von reichen Schnöseln erfunden, um dumme, arme Menschen zu verführen, damit die für die ganzen Parteischranzen mehr oder weniger für lau arbeiten. Die Schranzen und Ideologietreuen nehmen dann den Platz des Adels ein. Und wenn Sie sich mal objektiv umsehen würden, dann könnten Sie dies nun auch in der BRD erkennen, wo es in jedem Dorf zig Gleichstellungsbeauftragte und jede Menge Behördenfuzzis gibt, die im Grunde auf Kosten der Nettozahler leben. Das ist ein einziges Umverteilungsgebilde und funktioniert nur, weil andere die Hälfte vom Jahr komplett für lau arbeiten, sich dann aber von den ganzen Bürokratenheinis als Dank gängeln lassen dürfen. Glauben Sie nicht, dann schauen Sie sich mal eine x-beliebige Krankenkasse an, schauen sich mal wer dort Einkommen bezieht, von arbeiten kann man ja nicht reden und dann fragen Sie sich mal, ob es diesen Überbau zur medizinischen Versorgung wirklich braucht, oder ob auf die Art nicht in Wirklichkeit ein feministisches Projekt finanziert wird. Feminismus, auch so eine sozialistische Errungenschaft mit der man Familien kaputt gemacht hat.

          1. „Die Schranzen und Ideologietreuen nehmen dann den Platz des Adels ein. “

            Schranzen und Ideologietreuen sollte durch Politiker ersetzt werden.

            Unsere sogenannte repräsentative Demokratie ist nichts anderes als die Fortführung des Kaiserreiches mit „gewählten“ Politikern an der Spitze. Heutige Regierungen kann man grundsätzlich als Pseudo-Kaiser- bzw. Königreiche bezeichnen.
            Gab es jemals eine Zeit in unserer sogenannten Demokratie, in der wir auf den Posten des Kanzlers verzichteten? Mir sind solche Zeiträume nicht bekannt, außer denen nach dem 1. bzw. 2 Weltkrieg.
            Früher waren Positionen bzw. Titel erblich. Heute kann jeder, der nur genügend korrupt und brutal ist, ein politisches Amt bekleiden.
            Ein wesentlicher Vorteil der Monarchie bestand darin, dass sie vermutlich (hier sind Leute mit Geschichtskenntnissen gefragt) günstiger war als unser heutiges System – ausgenommen Ludwig II. Kürzlich ging durch die Presse, dass der Bund die Kosten für Altkanzler Schröders Leibwächter bezahlt. (SWR3 hat einen Interessanten Beitrag dazu: „Ex-Kanzler Schröder: Bundestag streicht ihm das Geld fürs Büro“*) Es werden nicht nur Altkanzler fürstlich entlohnt, auch ehemalige Bundespräsidenten erhalten stattliche Summen. Vermutlich dürfte es sich bei ehemaligen Landesfürsten (aka Ministerpräsidenten) ähnlich verhalten.
            Inwiefern eine Monarchie undemokratischer war, ist meines Erachtens schwerer zu beurteilen. Zumindest hatten die niedersten Stände während der Phase der Leibeigenschaft nicht wirklich die Möglichkeit einen anderen Herren zu wählen. Dennoch gab es demokratische Elemente. So gab es selbst in der Monarchie Wahlen (Könige wählten aus ihren Kreisen den jeweiligen Kaiser). Auffällig ist zudem, dass „herausragende“ Persönlichkeiten die Möglichkeit hatten in den Adelsstand aufzusteigen (z. B. von Siemens, von Bohlen und Halbach, von Opel). Somit gab es damals ebenfalls eine gewisse Mobilität. Auch zieht sich das Beamtentum quer durch Monarchie und repräsentativer Demokratie.

            *Den Link habe ich bewusst nicht eingefügt, da solche Kommentare ab und zu nicht durchgehen.

            1. @ intrigued person

              Nein, nein und nochmals nein. Es sind nicht nur Politiker, sondern alle Arten von Funktionären. Und Sie können Demokratie so viel schlecht machen wie Sie wollen, ich beziehe mich ganz klar auf sozialistische Strukturen.
              Dazu gehören dann auch die Überwachungsorgane, die ganze Bürokratie, die zig für irgendwas auch immer Beauftragten in Gemeinden und Kommunen und die ganzen Umerzieher ob nun heute beim Kinderfunk oder früher bei der FDJ.

              Das MfS und die FDJ waren keine Systemfehler der DDR, ohne Umerziehung und ohne Überwachungsapparat funktioniert der Schrott nicht. Und genau den Mist haben wir nun in fast überall im Westen. Hohe Staatsquoten, Dauerbevormundung, Umerziehung, staatliche Überwachung, Maulkörbe, die Verleugnung von Wahrheit und der Entzug der Erziehungshoheit von Familien begleitet von Indoktrination ab der Wiege.

              Und da sind wir dann ganz eindeutig beim Thema. Kindern vermittelt man Wissen und Fertigkeiten, aber keine Ideologie gleich welcher Art. So kann man Kindern vermitteln wie Wetter entsteht, nicht aber die vorgefertigte Interpretation menshcgemachter Klimawandel im Stil von „die Welt geht gleich unter“.

              Die Demokratie ist nicht schlecht, nur weil Demokratiefeinde und vor allem Sozialisten sie gekapert haben. Und zum Sozialismus gehört eben auch die bösartigste Tochter, der Feminismus und nun eben auch sein Enkelkind die Genderideologie.

              Der ganze Schmarrn ist nämlich Gleichmacherei, was dazu führt, daß das Individuum eben nicht mehr zählt, trotz allem Kult der angeblich darum veranstaltet wird. Der Mensch verliert als Einzelner immer mehr an Bedeutung und an Rechten, er wird vereinheitlicht und normiert. Und genau das ist Sozialismus.

              1. „Und Sie können Demokratie so viel schlecht machen wie Sie wollen, ich beziehe mich ganz klar auf sozialistische Strukturen.“

                Eine Antwort auf diese Aussage muss ich in zwei Teilen schreiben. Ich fange zunächst mit dem Aspekt bezüglich der Demokratie an. Im zweiten Teil werde ich auf die Aussage der „sozialistischen Strukturen“ eingehen.

                An welcher Stelle mache ich Demokratie schlecht? Schon zu Beginn meiner Ausführungen schrieb ich von repräsentativer Demokratie. Deshalb hatte ich bewusst das Wort „sogenannt“ vor der Verwendung des Begriffs Demokratie gesetzt. Wirkliche Demokratie hatten wir früher in der Schule, als wir Klassensprecher wählten. Auf unsere Republik übertragen haben wir allerdings eine ganz andere Form der Demokratie. Als Wähler bleibt mir lediglich die Wahl zwischen Parteien bzw. Personen, deren Auffassungen weitestgehend mit meinen übereinstimmen. Es ist schwierig sich in den politischen Prozess einzubringen, ohne selbst aktiv einzusteigen. Inwiefern man hierbei noch von Demokratie sprechen kann ist fraglich. Jedenfalls ist diese Art der Demokratie ist weit entfernt von der Wahl eines Klassensprechers.

                Die oben genannten „sozialistischen Strukturen“ mit Funktionären, Überwachungsorganen und Indoktrination von Kindern sind keineswegs nur im Sozialismus zu finden. In seinen Werken belegt Josef Foschepoth, dass es Überwachung auch bei uns im kapitalistischen Westen gab. Dies war uns allerdings nicht wirklich bekannt. Kritiker könnten nun einwenden, dass dies bei uns nur möglich war, da wir nicht souverän waren und den Anweisungen der Alliierten folgen mussten. Dem kann ich nur entgegnen, dass in dem „urkapitalistischen“ Land (den USA) Bürger (genauer gesagt: Arbeiter) ebenfalls bespitzelt wurden. In diesem Zusammenhang dürfte der Name Pinkerton National Detective Agency weit über die Grenzen der USA hinaus bekannt sein. Für mich selbst ziehe ich daraus den Schluss, dass Bespitzelung lediglich dem Machterhalt dient, unabhängig vom jeweiligen System.

                Indoktrination von Kindern ist auch kein rein sozialistisches Phänomen. Im Osten war dies vielleicht deutlicher erkennbar. Im Westen erfüllten dies seit jeher Bücher, Comics und Filme. Medienschaffende aus dem Westen gehen dabei viel subtiler vor. Zumindest seit der Auflösung der Volksschule im Jahr 1964 wurden auch in westlichen Schulen „Werte“ vermittelt. Grundsätzlich ist Umweltschutz nicht schlecht. Was allerdings daraus gemacht wurde, das ist eine andere Sache. Dies würde ich selbst allerdings nicht zwangsläufig auf Sozialismus zurückführen. Die Strukturen mögen zwar sozialistischen ähneln, Profiteure dieser Indoktrination sind allerdings Kapitalisten bzw. die dahinterstehende Finanzbranche.

                Hohe Staatsquoten sind ebenfalls kein sozialistisches Phänomen. Frankreich, Großbritannien und Deutschland hatten, bedingt durch den Ersten Weltkrieg, ebenfalls hohe Staatsquoten. Letztendlich war dies auch der Grund, warum Großbritannien den Status des Imperiums in der Folge des Zweiten Weltkriegs an die USA abgaben.

                Weder im Sozialismus mit der Gleichmacherei, noch im Kapitalismus mit extrem hoher Ungleichheit zählt das Individuum etwas. Die Wenigsten interessiert es, dass es mehr und mehr Tent-Cities gibt, solange sich diese nur weit genug entfernt vom eigenen Wohnort befinden.

                Warum nun der Feminismus und Genderideologie ebenfalls dem Sozialismus angelastet werden, kann ich nicht nachvollziehen. Beide Punkte werden schon seit Jahren bei uns vorangetrieben. Was sie allerdings mit dem Sozialismus gemein haben ist, dass beide gegen den Glauben gerichtet sind (Christentum und Islam).

                Meines Erachtens fehlt in beiden Systemen (Sozialismus und Kapitalismus) der Glaube. Durch den Sozialismus wurde er bekämpft und im Kapitalismus ging er plötzlich verloren (u. a. bedingt durch den extremen Individualismus).

  21. Eine Anekdote am Rande.
    Wenige Monate vor der Einführung des Bolognasystems und in Deutschland der massiv verkürzten Abiturausbildung war ich auf einem Bildungskongress. Dort waren sich alle einig, und die Vertreter der Unternehmen forderten das massiv, dass man die Ausbildungszeiten sowohl für die Schul-, die Berufsausbildung als auch die Studien massiv verlängern bzw. inhaltlich verbessern sollte, um fit für das 21. Jahrhundert zu werden.
    Dann kam die Politik und machte daraus „Verbessern durch Kürzung“. Schon in den Worten liegt die Ironie – doch sie fand viele willige „Experten“. Jedem der sich auch nur 1 Stunde mit der Sache beschäftigte war klar, es ging um Geld einparen auf Kosten und gewollt der Verdummung des ganzen Landes.
    Die Ergebnisse sehen wir heute auf der Regierungsbank.
    Ich will damit sagen, Bravo Russland – sich von diesem Europa zu lösen.

    1. Sie irren ! Die Wirtschaft will jung, jünger, am jüngsten, Ausbildung egal.

      22 Jahre haben wir nun das Bologna-System, die letzten, die davor usgebildet wurden, sind heute über Mitte 40 und die will keiner haben, weil zu alt.

      Dafür hat man heute Personalmiezen (Human Resources Managerinnen), die von nichts auch nur eine Ahnung haben, die können keinen Unterschied zwischen einem FH-Ingenieur und einem TH-Ingenieur benennen, ist denen auch vollkommen egal, der gute Kandidat muss „motiviert“, „teamfähig“ und „jung“ sein und Fremdsprachen können.

      1. Nun dann : „Wo die Mode ist, ist die Dummheit nicht weit!“
        Kein Wunder, dass jetzt alle „Experten“ auf künstliche Intelligenz hoffen.

        Dümmer geht’s nimmer!

        Übrigens ist es kein Zufall, dass in den Wirtschafts-und Ingenieurs- Studiengängen diese Bildungsreform am frenetischsten bejubelt wird. Dort war das Ideal der „partiellen Bildung und sogar der partiellen Intelligenz“ von jeher die Regel.
        Scheuklappen, und durch!

        1. Ich kann Ihnen etwas Anderes berichten. Ein Treffen mit dem Vorstandsmiglied „Forschung“ der BASF im Jahre 1989. Irgend jemand sagte, ein Dr. der Chemie aus dem Ausland, der 23 Jahre alt ist, kann nicht das Selbe können wie ein deutscher Dr. der Chemie, der 12 Semester Chemie studiert hat und 3 Jahre an seiner Inauguraldissertation gearbeitet hat, sind zusammen 9 Jahre und der ist mindestens 27 Jahre alt. Die ungerührte Antwort war: „Je jünger, desto besser, das Notwendige lernen die dann schon noch bei uns !“ Das war DIE Stimme der Wirtschaft, von einem Vorstandsmitglied eines der grössten Unternehmen in Deutschland und das Anfang der 90er Jahre ! Nicht „jung und gut“ war damals und ist heute gefragt, jung IST oder ersetzt gut !

        1. Leistung ist nirgendwo gefragt! Nicht die Firma X stellt Leute ein, sondern Herr Y von der Firma X und der will keine Streber oder Leute, die besser sind als er selber.

          Mein Vetter hat mit 24 Jahren als Jahrgangszweitbester Maschinenbauingenieur der ETH in Zürich abgeschlossen Mitte der 60er Jahre und eine Reise nach GB dafür gewonnen, nur einstellen wollte Ihn niemand, seine Matura hatte er in der Welsch-Schweiz in französischer Sprache gemacht. Ich habe das dann auch lernen müssen, dass man solche Leute nicht haben will, wenigstens nicht in der Wirtschaft.

          Da wird theoretisiert was der ideale Kandidat alles haben und können soll, bis zu Auslandssemestern und wenn dann einer kommt, der alle Kriterien erfüllt, will Ihn kein eitler Chef haben.

          Man muss nicht was können, man muss jemanden kennen ! Man braucht keinen sehr guten Studienabschluss, man braucht Vitamin „B“. Also, wenn schon die Unfähigkeit fröhliche Urständ feiert, warum dann nicht auch mit Quotenfrauen, noch dööfer sind die auch nicht.

          Ganz neu ist das auch nicht, von Helmut Schmidt wird berichtet, dass der über Willy Brandt gesagt hat, der wüsste ja auch nicht, ob nun 100 oder 1000 Millionen eine Milliarde sind.

          1. @ Truman

            Helmut Schmidt war in meiner Jugend zwar ein Vorbild, im Grunde bekam der die Weisheit auch erst in der Rolle des Elder Statesman. Als gelernter Ökonom war dessen Wirtschaftspolitik eher eine mittlere Katastrophe, die Bildungspolitik wurde unter Schmidt auch bereits schlimmer, zudem tat sich die sozialliberale Koalition mit Freiheitseinschränkungen hervor. Schmidts Bilanz ist eher durchwachsen, vorsichtig formuliert.

            Grundsätzlich haben Sie aber völlig recht, ich aber auch. Der Feminismus ist eine der Hauptursachen dafür, daß ziemliche viele Dinge sich in eine komplett falsche Richtung entwickelt haben, nicht nur zum Nachteil der Männer, sondern auch der Frauen, die ja nicht gerade glücklicher geworden sind, vor allem aber zum Nachteil von Kindern, die nun bereits von der Wiege an staatlicher Indoktrination ausgesetzt werden. Will kaum einer hören und zustimmen, nicht die Frauen, die oft eben vom Opferbonus zehren, auch nicht die Männer die den ganzen Schwachsinn mitgetragen haben.

            Die Wende wird aber eines Tages kommen, aber vermutlich erst wenn die Talsohle erreicht ist. Eine Gesellschaft muß vermutlich erst scheitern, ehe wieder etwas Neues entststehen kann.

  22. „Von was für einem Ingenieur kann man sprechen, wenn er nicht tief in seinen Beruf eintaucht?“

    Gute Frage, aber in der EU schon beantwortet, denn wenn die politische Elite in der EU und da vor allem in Deutschland, teilweise überhaupt keinen Universitätsabschluss geschweige denn einen Berufsabschluss haben, ist die Frage schon beantwortet.
    Russland ist klug, wenn es viele gutausgebildete Ingenieure ausbildet und hat damit einen unschätzbaren Wert in der Zukunft.

  23. Das sowjetische Hochschulsystem erforderte mindestens drei weitere Ausbildungsjahre in der Fabrik. Wenn ein junger Ingenieur eine Stelle bekommt, werden ihm erfahrene Kollegen auf jeden Fall weiterhelfen. Die universelle sowjetische Bildung ermöglichte es, nicht unbedingt in der Spezialität zu arbeiten. Zum Beispiel könnte ein Ingenieur nach einem landwirtschaftlichen Institut als Konstrukteur der Maschinenbauproduktion arbeiten. Er hat Grundkenntnisse und wird sich am Arbeitsplatz spezialisieren.
    Entschuldigung für die primitive deutsche Sprache, ich mag diese Seite.

    1. Die Grundlagen müssen einfach da sein dann klappt es auch mit der Spezialisierung.
      Heute rennen Spezialisten rum und wenn es ein Problem gibt dann wird nach dem nächsten Spezialisten gerufen damit sich der Tunnelblick nicht eintrübt.

  24. Ich lasse mich gerne eines besseren belehren, aber meines Wissens gibt es in Freiberg und Leoben auch noch Fakultäten die eben nicht am Bologna-Prozess teilnehmen.
    Ist zwar nicht mein Bier, aber die Qualität der Ausbildung scheitert ja nicht allein an Internationalisierung, sondern an fehlender Leistungsbereitschaft und dem Glauben, ein jeder könne eine bestimmte Qualifikation erreichen. Hat viel damit zu tun, daß man Bildung nun am schwächsten Glied ausrichten will und der Begriff Elite und damit eben auch die Elitenförderung verpönt ist. Abitur für alle heißt übersetzt Abitur für keinen, weil Abitur oder Studienabschlüsse so komplett ihren Wert verlieren. Das ist die Übertragung des Sozialismusgedanken aufs Bildungssystem. Menschen sind aber nun einmal nicht gleich und können auch nicht in allen Lebensbereichen gleichberechtigt sein. Wer sich etwas leisten will, der muß eben erst einmal etwas leisten.

  25. Die Enkeltochter meiner Partnerin hat nach dem Abitur den Bachelor und anschließend den Master in Psychologie gemacht. Ich habe ihre Masterarbeit gelesen. Sie hat mit 1 bestanden. Also so einen „Artikel“ habe ich noch nicht gesehen. Sie hatte die Aufgabe irgendeine Tabelle zu einer Umfrage zu bewerten und eventuelle Verbesserungen vorzuschlagen. Es ist eine Schande, dass ihre Betreuerin ihr so einen Mist als Masterarbeit aufgibt und den Kram auch noch mit 1 bewertet. Ich weis ja nicht ob hier der Feminismus durchgeschlagen hat. Die Enkelin ist heute eine nette junge Frau und hat auch einen guten Beruf gefunden. Es sei ihr von Herzen gegönnt.
    Wenn ich mit meiner Vermutung richtig liege, das Masterarbeiten alle so ähnlich aussehen wie das obige Ding, dann gute Nacht für Deutschlands „Bildungselite“ und die deutsche Industrie. Um den Kram der letzten 15 Jahre zurück auf Niveau zu fahren, braucht unsere Gesellschaft 50 Jahre. Eigentlich ist die ganze Sache gegessen.

  26. Vor dem Bologna-System gab es meist eine klare Struktur in handwerklichen Berufszweigen:

    Arbeiter / Facharbeiter
    Meister
    Techniker
    Ingenieur (FH)
    Ingenieur (TH)
    Dr.-Ing.

    Heute:

    Arbeiter / Facharbeiter
    Meister – entspricht dem Bachelor (auf Zeugnissen steht staatl. geprüft o. ä.)
    Techniker – entspricht dem Bachelor (auf Zeugnissen steht staatl. geprüft o. ä.)
    Ingenieur (FH) und Ingenieur (TH) – wurde durch Bachelor ersetzt
    Master
    Dr.

    Es wurde nicht nur bei weiterführenden Bildungseinrichtungen großer Mist gebaut. Selbst bei den Sekundarstufen I und II wurde erheblich herumgepfuscht. In meinem Umfeld gibt es zahlreiche Personen, die früher (teilw. auch noch heute) Probleme mit der korrekten Rechtschreibung (Legasthenie, heute als Dyslexie bekannt)hatten, sich aber dennoch weiterentwickelten. Es ist richtig und wichtig, dass dieser Personengruppe nicht allzu viele Hürden in den Weg gelegt werden und sie sich ebenfalls weiterbilden können. Heute haben wir allerdings einen Punkt erreicht, an dem das Schulsystem sich nur noch nach dem Willen der Eltern richtet.
    Vor einem knappen halben Jahr las ich den Artikel einer Mutter, welche sich über die Corona-Maßnahmen und der daraus resultierenden Schwierigkeiten für ihre Tochter beklagte. Da die Tochter der Autorin an Dyskalkulie leidet (der Begriff war mir zuvor nicht bekannt), fiel es ihr umso schwieriger dem Schulstoff während des Homeschoolings folgen.
    Bemerkenswert an dem Artikel war, dass er Erzählungen, die ich nur vom Hörensagen kannte, bestätigte. In diesen Erzählungen ging es darum, dass einige Abiturienten größte Probleme beim Addieren von Zahlen hätten und dies nur noch mithilfe eines Taschenrechners könnten. Eine Bekannte (Bildungsbürgerin), mit der ich mich darüber unterhielt, entschuldigte so etwas damit, dass der Wesentliche Aspekt darin bestehe das Konzept zu verstehen und es wäre ohnehin beim Abitur das Abstraktionsvermögen wichtiger.
    Zurück zum angesprochenen Artikel. Wie sich aus meinem kurzen Einschub vermuten lässt, besuchte die Tochter der Autorin ein Gymnasium. Meines Erachtens geht es heutzutage nicht mehr um die geeignete Schulform für ein Kind zu finden, sondern die von den ehrgeizigen Eltern gewünschte Schulform zu bieten.

  27. Wenn der Sozialismus die Bildung erreicht, dann darf man sich nicht wundern, wenn dies zu weniger Bildung führt. Das ist ja das Ziel dieser Politik, gebildete Menschen, die bereit sind Leistung zu erbringen wollen ja nicht im Sozialismus leben. Gebildete Menschen wissen aber auch, daß Sozialismus die Tyrannei der Mehrheit über den Einzelnen bedeutet, faktisch Sklaverei. Und wer lebt schon gerne als Sklave. Dazu muß man Menschen schon gezielt verblöden, damit sie den Freiheitsentzug freudig hinnehmen.

    Es gibt nur eine einzige Regierungsform die verhindert, daß Einer über viele herrscht oder viele über den Einzelnen, das ist eine funktionierende Demokratie mit fest verankerten bürgerlichen Rechten und einem gezügelten und schwach gehaltenen Staat.

  28. Wurde auch endlich Zeit, dieses System der Verblödung, anders kann man es nicht nennen. Ich nenne Ihnen ein Beispiel. Als ich als zehn Jähriger in die Musen ging, gab es wenige Infotafeln mit Beschreibungen. Wenn man mehr darüber erfahren wollte, dann mußte man das Wissen mitbringen oder in den Büchern nachlesen. Auf den Gymnasien wurde das auch größtenteils unterrichtet (römische Geschichte, Mittelalter usw.). Heute meint man indem man die Ausstellungsräume mit Texten volltapeziert den Menschen Geschichte und Kultur näher zu bringen. Das ist natürlich völliger Blödsinn, wie so vieles insbesondere im Land der Undichten und Blender.

  29. Und wieder Russland: alles richtig gemacht.
    Dieses Bachelor System bringt bei uns auch nur Lauterbach-Klaqueure hervor, die von Tuten+Blasen keine Anhnung haben. Wußte ich von dem Tag an, als ich den Namen „Bachelor“ das erste Mal gehört hatte = Amerikanisierung der Wissenschaft ist – auch für Deutschland – die Abkehr von Deutschen Werten (=Grundlagenforschung!). Finanzamts-Wissenschaft ist das, was übrig ist.

    Der Westen ist ge-hijacked worden, von wem auch immer.

  30. Das Bologna-System wurde ja nicht geschaffen, um die universitäre Ausbildung zu verbessern. Die Industrie wollte Geld sparen und nur noch Schmalspuringenieure einstellen, die eben genau für den farbigen Knopf ausgebildet wurden, den eine Maschine hat. Für andersfarbige Knöpfe gibt es dann andere Ingenieure.

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