Wie unterschiedlich russische und westliche Korrespondenten arbeiten
Wie unterschiedlich russische und westliche Journalisten arbeiten und berichten, ist im Westen kaum bekannt. Daher will ich das hier an einem Beispiel aufzeigen.
Normalerweise finden sich hier am Montagmorgen viele Übersetzungen aus der russischen Sendung „Nachrichten der Woche.“ Die Sendung kommt immer am Sonntagabend und daher bedeutet die Nacht von Sonntag auf Montag für mich in der Regel Arbeit bis um drei Uhr morgens. Gut, dass ich sowieso eine „Nachteule“ bin.
Manchmal gibt es in der Sendung so viele interessante Berichte, dass ich nicht alle übersetzen kann. An diesem Sonntag war es andersrum: Es gab nichts, was sich wirklich gelohnt hätte, übersetzt zu werden. Die Berichte aus den USA sind nicht mehr allzu interessant, seit der Machtkampf zwischen Trump und Biden vorbei ist, aus Europa gab es keinen wirklich interessanten Bericht, das einzige in meinen Augen interessante war der Bericht über den Prozess gegen Navalny, aber der war eine Wiederholung des Berichts von Freitag, den ich schon übersetzt habe.
Daher nutze ich die Ruhe für einen Artikel, den ich schon lange mal schreiben wollte und für den es jetzt auch einen aktuellen Anlass gibt. Es geht um die unterschiedliche Arbeitsweise von russischen und westlichen Journalisten.
Der aktuelle Anlass ist folgender: Die Korrespondentin des russischen Fernsehens in Europa ist eine junge Frau von 33 Jahren mit dem Namen Anastasia Popova. Ich habe schon einige Berichte von ihr übersetzt, der letzte war ihr Bericht über Navalnys Zeit im Schwarzwald, als der den Film über Putins angeblichen Palast gedreht hat.
Natürlich hat ihr das viel Ärger und einen Shitstorm von Seiten der Unterstützer Navalnys eingebracht. Der Shitstorm war in Russland so heftig, dass es am Sonntag in der Sendung „Nachrichten der Woche“ einen ausführlichen Bericht darüber gab. Darin ging es um den Shitstorm einerseits und um die Karriere von Popova andererseits. Und ihre Karriere zeigt anschaulich auf, wie unterschiedlich russische und westliche Journalisten und vor allem Korrespondenten arbeiten.
Wie westliche Korrespondenten heute arbeiten
Die deutschen Staatsmedien (sorry, es muss natürlich „öffentlich-rechtliche Medien“ heißen) haben inzwischen zum Beispiel für den Nahen Osten nur noch einen Korrespondenten, der zum Beispiel in seinem Büro in Kairo sitzt. Und bei Bedarf wird er in den Nachrichten zugeschaltet und darf mit wichtigem Gesichtsausdruck etwas über die Lage zum Beispiel in Syrien vortragen. Aber er war nie in Syrien, Syrien ist weit weg. Er könnte seine Erkenntnisse genauso gut auch aus dem Studio in Berlin in die Kamera sprechen. Aber für die Zuschauer ist ein Korrespondent „vor Ort“ glaubwürdiger. Dass er gar nicht vor Ort ist, sondern seine Texte hunderte oder tausende Kilometer entfernt in einem anderen Land in die Kamera spricht, fällt kaum jemandem auf.
Früher, die älteren werden sich noch erinnern, war das anders. Aus Vietnam haben deutsche Journalisten damals unter Einsatz ihres Lebens direkt von der Front berichtet. Man erinnere sich nur an den großartigen Peter Scholl-Latour. Geben Sie mal „scholl latour vietnam“ bei YouTube ein, wenn Sie wissen möchten, wie anders und besser deutsche Korrespondenten früher berichtet haben und vergleichen Sie das mit den Sprechpuppen, die heute weit weg von Krieg und Unruhen in ihren warmen Büros sitzen und Berichte von „vor Ort“ vorlesen.
Wenn westliche Journalisten heute aus einem Krieg berichten, sind sie „embedded“. Das bedeutet, dass sie vom Krieg führenden westlichen Land die Erlaubnis haben, eine Armeeeinheit zu begleiten und auf diese Weise entscheidet nicht mehr der Journalist, wo er hingeht, was er sich anschaut und was er berichtet, sondern der Krieg führende westliche Staat. Entsprechend sind deren Berichte so objektiv, wie die Berichte der Kriegsberichterstatter der Wehrmacht, die den Deutschen im Zweiten Weltkrieg in der Wochenschau gezeigt wurden.
Wie russische Korrespondenten arbeiten
Auch Russland (oder besser die Sowjetunion) hatte eine Art „kleinen Scholl-Latour.“ Der Mann hieß Andrej Popov und hat zuerst für die Sowjetunion und dann für Russland aus den arabischen Ländern berichtet. Dort hat er fast sein ganzes Leben verbracht und war ein anerkannter und respektierter Gesprächspartner, der Arabisch gesprochen hat und von allen Parteien in der Region als Gesprächspartner und Reporter respektiert wurde.
Anastasia Popova ist seine Tochter, die in seine Fußstapfen getreten ist. Sie spricht neben Russisch auch fließend Spanisch, Französisch, Englisch und Arabisch. Ihre Karriere hat sie als Kriegsberichterstatterin der „alten Schule“ begonnen und sie hat schon 2011, lange vor dem Eingreifen der russischen Streitkräfte, monatelang direkt von der Front in Syrien berichtet. Sie war damals gerade 23 Jahre und wurde gegen ihren Willen von dort abgezogen, nachdem sie beinahe verwundet worden ist. Ihre Kollegen warnten, sie verliere die Angst vor der Gefahr, in die sie sich begeben hat.
Trotzdem war sie auch die Journalistin, die als Teil des ersten russischen Kamerateams direkt von der Front im Jemenkrieg berichtet hat. Frage: War eigentlich überhaupt schon mal ein Kamerateam von ARD oder ZDF im Jemenkireg? Oder im Syrienkrieg?
Popova und ihr Team sollten nur ein paar Tage aus dem Jemen berichten, aber die Kämpfe wurden zu dem Zeitpunkt so heftig, dass eine Ausreise unmöglich wurde und sie einen Monat von der Front berichtet hat. Für ihre Berichte aus Kriegsgebieten hat sie einen russischen Tapferkeitsorden bekommen.
Übrigens gibt es noch so einen russischen Kriegsberichterstatter, der heute aus Syrien aus der ersten Reihe berichtet, sein Name ist Jewgenyi Podubni und die meisten von mir übersetzten Berichte aus dem syrischen Kriegsgebiet oder aus Syrien insgesamt waren von ihm.
Nach ihrer Zeit als Kriegsberichterstatterin wurde Anastasia Popova Europa-Korrespondentin des russischen Fernsehens und ich habe viele ihrer Berichte übersetzt. Aus ihrer Haut kann sie bis heute nicht. Als zum Beispiel die Gelbwesten in Frankreich demonstriert haben und von der Polizei mit Gummigeschossen zusammengeschossen wurden, war sie wieder in der ersten Reihe und hat mit Schutzweste, Helm und bei Bedarf Gasmaske direkt aus dem Zentrum des Geschehens berichtet.
Wann hat ein Korrespondent von ARD oder ZDF das letzte Mal solche Berichte geliefert? Die sitzen stattdessen in ihren warmen Büros, bekommen Videomaterial zugeschickt und berichten dann mit wichtigem Gesichtsausdruck vom „Ort des Geschehens.“
Darin liegt der Unterschied zwischen russischen und westlichen Korrespondenten. Über die Ereignisse des Maidan zum Beispiel haben die Russland-Korrespondenten von ARD und ZDF aus Moskau berichtet und die Bilder vom Maidan haben ihnen die Internet-TV-Sender der ukrainischen Opposition (espreso und hromadskoe) geliefert.
Was das bedeutet
Natürlich berichten die russischen Kriegsberichterstatter aus russischer Sicht. Das hat auch Scholl-Latour damals getan, er hat aus westlicher Sicht berichtet. Aber nichts desto trotz kamen die echten Bilder der Kriege in die Wohnzimmer der Menschen und ein Korrespondent vor Ort kann nicht umhin, auch über die Folgen der Bomben seines Landes zu berichten. Er ist auch nur ein Mensch, den solche Erlebnisse natürlich nicht unberührt lassen.
Die Grausamkeit der Kriege war während des Vietnamkrieges jeden Abend zur besten Sendezeit in den deutschen Nachrichten zu bestaunen. Heute hingegen berichten westliche Korrespondenten aus einem warmen und weit entfernten Studio und haben von Krieg oder Unruhen selbst nichts gesehen. Die Bilder bekommen sie von pro-westlichen Kräften (siehe das Beispiel Maidan) zugespielt. Die Bilder sind also schon durch eine Vorauswahl gegangen, bevor die westlichen Korrespondenten sie zu sehen bekommen haben. So konnte beim Maidan die Gewalt, die von den „Maidanisten“ ausging, im Westen komplett verschwiegen werden, denn die haben selbst entschieden, welche Bilder sie in den Westen weitergeben.
So können die westlichen Medien dank solcher „Korrespondenten“ den Eindruck erwecken, die Kriege fänden mit „chirurgischer Präzision“ statt, zivile Opfer können verschwiegen werden, die Bilder von Kriegsschäden durch westliche Bomben kommen nicht mehr ins Fernsehen.
Ganz anders in Russland. Als in Syrien der Kampf um Aleppo getobt hat, war Podubni in der ersten Reihe und er war auch dabei, als Aleppo befreit wurde und er hat auch die Schäden gezeigt, die durch russische und syrische Bomben entstanden sind. In Russland herrscht daher eine klare Anti-Kriegsstimmung, während im Westen viele Leute die „humanitären Einsätze“ der westlichen Armeen gutheißen, schließlich zeigt ihnen niemand die Folgen dieser Einsätze. Und die embedded Journalisten aus dem Westen bekommen diese Bilder gar nicht zu sehen, denn sie werden gar nicht erst zu solchen Orten gebracht. Ihre „Kriegsberichte“ verbreiten daher das Gefühl, als wäre Krieg eine Art spannender Abenteuerurlaub.
So kann die Bevölkerung im Westen immer wieder dazu gebracht werden, die Einsätze westlicher Armeen zu unterstützen oder zumindest hinzunehmen: Die Folgen und die schockierenden Bilder dieser Einsätze werden ihnen ja nicht gezeigt.
Das ist in Russland anders.
22 Antworten
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*** denn die haben selbst entschieden, welche Bilder sie in den Westen weitergeben. ***
Dazu sind sie nicht befugt, die Auswahl, übernehmen ihre CIA Agenten FÜHRER, die sind in der Kriegsführung / PR geschult, DIE überlassen NICHTS dem Zufall.
Und ich dachte immer, „das arme Mädel schicken sie überall dort hin, wo die Luft brennt“ – so kann man sich irren.
Ich hielte es im Übrigen jedenfalls nicht für ganz falsch das:
„Путин рассказал, как американцы нарушают клятвы“
zu bringen (wenn Sie die Zeit erübrigen können).
Verstehe, warum wahrscheinlich gerade dieser Artikel T.Röper NICHT gemacht hat.
https://vesti7.ru/video/2268776/episode/14-02-2021/
Nur schon die reine Übersetzung der Eigenbeweihräucherung durch Kiselyov….
Wie:
….Sie enthalten interessante Einschätzungen zu den de facto subversiven Aktionen des Westens zur Eindämmung Russlands. Der Grund ist unser Erfolg in einer Vielzahl von Bereichen – vom weltbesten Impfstoff und der weltbesten Hyperschallwaffe bis hin zur Förderung der Getreideexporte auf dem Planeten und des wachsenden Einflusses im postsowjetischen Raum…..
Propaganda ? Es mag ja die Wahrheit darstellen…. doch läuft man dann nicht eben doch in die Gefahr, sich als reiner Propagandist Putins ansprechen zu lassen…
Wie soll er denn belegen, dass es der weltbeste Impfstoff ist, oder die weltbeste Hyperschallwaffe….
Interessant natürlich das Videofragment aus der internen Konferenz …. weil da kommt der Putin zum Sprechen, wie ich ihn auch genau so sehe….
Das Gespräch ging bereits zu Ende, Putin war bereits zweimal aufgestanden, aber dann wurde durch eine Frauenstimme nach der Tatsache gefragt, dass die These der Exklusivität seit ihrer Kindheit in die Köpfe der Amerikaner gehämmert wurde. Was bleibt dann für die Russen übrig? Putin konnte einfach nicht anders, als darauf zu antworten.
Liebe zum Mutterland, zum Vaterland ist der Kern der Zukunft. Denn wenn Sie Ihr Vaterland nicht lieben, behandeln Sie dies mit Missachtung, Verachtung, kümmern Sie sich nicht um Ihre Geschichte, Ihre alten Leute, in denen wir uns tatsächlich widerspiegeln, um ihre Errungenschaften zu zerstören, bedeutet es auch, nicht an die Zukunft zu glauben. Und ich bin absolut davon überzeugt, dass ich es wiederhole. Ich sehe, was in unserem Land passiert, es gibt viele Probleme, aber wir sind im Gegensatz zu anderen alten oder schnell alternden Nationen immer noch auf dem Vormarsch, wir sind eine ziemlich junge Nation, wir haben einen endlosen genetischen Code. Es basiert auf der Vermischung von Blut, wenn wir es auf beliebte Weise sagen. Und dies ist möglich, wenn wir die interethnische Einheit und die interreligiöse Einheit aufrechterhalten und jeden respektieren, der in diesem Gebiet lebt, so dass jeder, der hier lebt, das Gefühl hat, dass dies seine Heimat ist. sogar als Vertreter der kleinsten Nation. All dies kann in einem Wort zusammengefasst werden – „Patriotismus“. Alles, was ich dir jetzt erzähle, sage ich spontan, genau das, was mir in den Sinn kommt. Wenn Sie darüber nachdenken, können Sie es wahrscheinlich bildlicher und genauer formulieren, aber tatsächlich wird es genau das sein, was ich gerade gesagt habe „, betonte das Staatsoberhaupt.
ersten:
Vielleicht sollte man sich doch ab und zu daran erinnern, daß „Propagande“ nicht per se, nicht in jedem Falle „was Schlechtes ist“.
zweitens:
Wenn man Angst hat, als Propagandist Putins zu gelten, dann hat man wirklich ein Problem. Vor allem hat man nicht verstanden, worum es wirklich geht.
drittens:
Kisseljow macht Fernsehen nicht für uns abgeklärte, jeglicher patriotischer Empathie abholde, weil ja „europäisch integrierte“, und damit in jeder Hinsicht übelegene, liberale Demokraten.
Der macht Fersehen für richtige Menschen.
Zu 1. )
Richtig .
Zu 2.
Richtig dann, wenn man bestrebt ist (wie zum Beispiel ich selbst ) eine Menge an Leute zu Russland-Putin-DonbassVersteher zu machen, indem man die Dinge so darstellt, wie sie tatsächlich sich darstellen.Auch mit Personenbezogenen Frontalangriffen in Deutschland. Für mich selbst war/ist es auch kein Problem, zum Beispiel vom ZDF als „Putinagent usw. bezeichnet worden zu sein…
Zu 2 /2
Alledings, wenn jemand wie Thomas Röper sich das Ziel setzt, als Medienkritiker zu wirken, welcher eben den SPIEGEL und viele andere mehr, als reine Propaganda von Dritten zu bezeichnen mit den entsprechenden Belegen dazu… dann verehrte/r „Humml“ , eignet sich gerade dieser, vom ihnen vorgeschlagene Artikel von vesti7 nicht.
Zu 3
Richtig. Kisseljow macht Fernsehen in russischer Sprache für russische Menschen, damit sie verstehen was tatsächlich abgeht…
Und T.R. macht eben in deutscher Sprache sein Ding für Menschen, welcher der deutschen Sprache mächtig sind und erklärt auf seine Weise, die Medienlandschaft in Deutschland usw.
Denke, Propaganda ist nicht der Grund dafür, oder nur ein Teilgrund.
Ich erinnere mich noch an die Berichterstattung, als der Typ (2019?) mit dem Lkw in einen Weihnachtsmarkt gefahren ist. Da wurde auch „live aus dem Hauptstadtstudio“ berichtet. Wobei die Betonung auf „Studio“ liegen müsste, denn kein Reporter war vor Ort. Auf anderen Sendern (erinnere mich an NTV, glaub ich) war das ganz anders. Die waren da.
Ich denke, es liegt an der Art, wie sich grosse Bürokratien entwickeln. Wer schonmal in einem Konzern gearbeitet hat und auch in kleinen Firmen, weiss genau, was ich meine. Diese Monster- Bürokratien haben eine starke Tendenz, ihre Mitarbeiter in wenigen Jahren vollständig zu zombiefizieren, bis schliesslich niemand mehr mit einem Gehirn da ist.
Da empfehle ich Ihnen wärmstens das wirklich kleine Büchlein „Das Peter-Prinzip“ von Laurence J. Peter/ Raymond Hull (das sind wohl Kanadier).
Da haben wir schon zu DDR-Zeiten herzlich gelacht.
Die BBC behauptet echte Journalisten schauen nach.
https://twitter.com/EvaKBartlett/status/1352918723687030784
„Über die Ereignisse des Maidan zum Beispiel haben die Russland-Korrespondenten von ARD und ZDF aus Moskau berichtet“
Das ist leider nicht ganz korrekt, Thomas!
Während der „heißen Phase des Majdans war zB. die damalige Moskau-Korrespondentin der ARD, Golineh Atai regelmäßig in Kiew. Ich erinnere mich an Berichte von ihr an einem offenen Fenster, mit Blick auf den Majdan. Während des Putsches selbst war sie, wie viele westliche Journalisten, im Hotel Ukraijna quasi unter Hausarrest. Draußen war es zu gefährlich, hieß es. Sie berichtete unter anderem von Opfern, die ins Hotel gebracht und behandelt wurden. Das Hotel war in der Hand der „Selbstverteidigungskräfte des Majdan“.
Was sie allerdings nicht „bemerkte“ war, daß Scharfschützen von diesem Hotel aus auf die direkt davor verlaufende Institutska-Straße schossen! Dort starben in jenen Tagen die meisten Menschen. Atai bemerkte nichts davon, und das, obwohl ihre Kollegen vom ZDF die Schützen im Hotel sogar filmten!
Als das Magazin „Monitor“ Wochen später in Kiew filmte, standen an der Straße noch Bäume mit Durchschüssen von Gewehrmunition, deren Schußbahn eindeutig auf die oberen Etagen des Hotels wiesen. Für Golineh Atai „Kreml Propaganda“. Kurz darauf wurden die Bäume gefällt…
Sie war da!!!
Und so dumm kann sie gar nicht sein, daß sie das nicht mitbekommen hat…
Ich liebe meine Leser, denn den Einwand habe ich von informierten Menschen erwartet. Atai war eine (die einzige?) der ganz wenigen Ausnahmen, sie war zeitweise in der Ukraine, hat aber mit ihren Berichten einen der historischen Tiefpunkte der deutschen Mediengeschichte abgeliefert, wenn wir uns zum Beispiel ihre Berichte über das Massaker in Odessa anschauen. Ich habe das in meinem Buch über die Ukraine-Krise ausführlich behandelt und die Berichte dieser Person (“Frau” wäre eine Beleidigung für alle anderen Frauen) auseinander genommen. Es wäre besser gewesen, sie hätte aus Moskau berichtet und sich dort hinter Unwissenheit über die Ereignisse vor Ort verstecken können, anstatt vor Ort so offen und menschenverachtend zu lügen, wie sie es getan hat.
Ah! Das war also ein Leser-Test! 🙂
Krieg ich jetzt ’nen Keks?
Ich muß allerdings zugeben, daß ich dein Buch gar nicht kenne. Aber ich hab mich auf anderen Wegen sehr intensiv mit der Ukraine-Berichterstattung und den tatsächlichen Vorgängen beschäftigt, da diese eine Art Wendepunkt darstellten. Die Presse war schon vorher nicht auf einem besonders hohen Niveau, aber seitdem gehts steil bergab. Man gibt sich inzwischen nicht mal mehr beim Lügen Mühe…
Ich mag deine Seite übrigens auch sehr. Sie gibt mir die Möglichkeit, mehr über die russische Sicht zu erfahren, und das ohne die Sprachhürde überwinden zu müssen.
Hallo, Ole!
Bewundere Ihre Kommentare auch bei Spiegel. Da kann man regelrecht spühren, wie der elende Haufen von Russenhater vor Wut mit Zähnen knirschen. Ich bin dort für kritische Fragen oftmals gespert und jetzt, vermute ich, für immer.
Meine Frau ist waschechte Russin, die fragt mich oftmals, warum die Deutsche hier wissen besser als sie wie sie da drüben gelebt hat?
Danke!
Ich muß allerdings oft kämpfen. Es vergeht eigentlich kein Tag an dem ich nicht eine E-Mail an den Spiegel schreiben muß, weil wieder mal Kommentare zensiert werden. Manchmal wirkt es, manchmal nicht.
Dennoch haben dort immer noch Russlandhasser relativ freies Spiel. Heute drehte beispielsweise ein Nutzer namens „AndreasBerlin“ völlig frei, und auch das Melden von beleidigenden und verleumderischen Kommentaren führte nicht zu Reaktionen. Allerdings hat der es heute derart übertrieben, daß ihn wohl keiner mehr ernst nimmt.
Man kann zwar vom Nutzernamen nicht automatisch darauf schließen, daß die Leute dahinter auf verschiedenen Plattformen dieselben sind, hier aber stimmt es. Und nein, ich sitze nicht in St.Petersburg! 😉
Ja ja..diese (……..) Ihre Nato-Propagandafilmchen wieder in Verbindung der Zusatzkommentare der Tagesthemen usw. …Alle erste Propaganda-Sahne. Göbbels wäre neidisch geworden.
Nur ein Beispiel in Verbindung Donbass:
https://www.facebook.com/707180039367921/videos/1335817896504129
“Über die Ereignisse des Maidan zum Beispiel haben die Russland-Korrespondenten von ARD und ZDF aus Moskau berichtet”
Falsch ist der Satz ja nicht. Überwiegend war es ja auch so.
Doch Klasse, dass Ole.B.das bemerkt hat.
Man merkt mal, wie die Wachsamkeit nachlässt, wenn man sich – bezogen auf die Information – innerlich dann sicher fühlt und die Infos einfach in sich hineinschaufelt.
Wie eben die bis zu 14 Millionen Tagesschau-Konsumenten in der Masse…
Ich bin halt ein Skeptiker.
Ich nehme Informationen nicht automatisch deshalb als „wahr“ an, weil sie in mein Weltbild passen, wie das soviele tun – in allen „Lagern“. Das Phänomen der „Filterblase“ versuche ich, so gut es mit möglich ist, zu vermeiden, auch wenn das nicht so leicht ist. Und ich bin auch der MEinung, daß die Kritiker der „Lügen von oben“, um es mal in eine Formel zu pressen, sich Fehler und Falschinformationen weniger leisten können als die Mainstreamler. Denn „uns“ wird jeder Fehler aufs Brot geschmiert und damit jegliche Kritik disqualifiziert, während „oben“ dann „auch nur Menschen arbeiten, die auch mal EINEN Fehler machen können“. Solche Diskussionen verliert man dann leicht und das schadet der Kritik.
Ich hab zB. auch bei Thomas‘ Artikel über die Bitcoin-Einnahmen Nawalnys erst mal ungläubig gestaunt, denn so einfach konnte ich mir das nicht vorstellen. Ich hab mich deshalb mal in einem anderen Forum darüber informiert, ob das wirklich so leicht geht, anhand einer Bitcoin-Adresse die Geldbewegungen zumindest dieses „Kontos“ nachzuverfolgen. Und siehe da: Es stimmte! Das hat mich schon überrascht! Und jetzt kann ich diese Infos auch bedenkenlos verwenden.
Bitcoin ist ja für die Privatsphäre nur deshalb gut, weil niemand den Besitzer von Kontonummern kennt. Allerdings mit wichtigen Ausnahmen – legale Tauschportale, also faktisch der Anfang, wo man sein Fiatgeld in Bitcoin eintauscht, wie auch das Ende – haben die Nutzerdaten.
Die Frage ist, wie wichtig es den Leuten ist, ihre Zahlungen geheimzuhalten. Wenn es das ist, dann kann man Bitcoin-Waschanlagen verwenden. Da sieht man dann nur noch, dass Bitcoins auf ein Konto gezahlt wurden, das zu einer Waschanlage gehört.
Die Frage ist allerdings, ob die Waschanlage groß genug ist, genügend Umsatz hat, dass man nicht einfach über Korrelationen Zusammenhänge zwischen Einzahlung und Auszahlung identifizieren kann. Bei einer einzelnen Zahlung könnte dies ein Problem sein, bei regelmäßigen Zahlungen sollte es jedoch möglich sein. Außerdem ist die Frage, wem die Waschanlage wirklich gehört.
Die USA lernen eigentlich nicht viel aus den Kriegen, die sie verloren haben. Egal wo man hinschaut, überall haben Sie Zerstörung und Gewalt hinterlassen. Nach dem Motto: Um das Dorf zu retten, mussten wir es zerstören!
Aber eines haben Sie gelernt.
Bilder, wie das der jungen Vietnamesin, die nackt, halb von Napalm verbrannt auf einer Straße in Vietnam versucht vor Kriegshandlungen zu flüchten, die werden im Westen nie wieder zu sehen sein. Zunächst hat man sich die US-Medien vorgenommen, dann die Länder des Restwestens.
Dieses EINE Bild hat wahrscheinlich den Abzug der US-Truppen aus Vietnam bewirkt.
Deshalb gibt es einen Hype über Aleppo, die Bilder allesamt von Weißhelmen und quasi nichts über Rakka oder Mosul.
Die Leute sind eigentlich alle gegen Krieg. Aber es braucht die Medien, die uns erklären welcher Krieg der Gerechte ist!
Schade das du nicht mehr Artikel als Podcast verarbeitest .. oft fällt mir, insbesondere bei längeren Texten, das lesen schwer .. die Augen machen nicht immer mit ..
Bin zufällig gerade auf arte in eine „Doku“ über Bellingcat gerutscht. Hab leider nur noch das Ende mitbekommen. Muß mir das Teil man in Gänze anschauen, Aber das geht nur mit viel Alkohol. Ich lag gerade schon am Boden vor Lachen, als Eliott Higgins allen Ernstes erklärte, die Fotos der Überwachungskameras vom Flughafen, auf denen man die beiden „GRU-Agenten“ in England ankommen sieht, kämen von Google Streetview!!!!!
Für WIE blöd halten die die Zuschauer eigentlich?
Danke für den Hinweis zu dieser „Doku“. Es wird dann diese sein:
https://www.arte.tv/de/videos/098117-000-A/bellingcat-truth-in-a-post-truth-world/
Wenn der „Westen“ gezwungen ist seine Propagandakrieger (die eigentlich anonym agieren sollten) für eine „Doku“ vor die Kamera zu zerren, muss es um dieses System sehr, sehr schlecht stehen.
Ich sehe es als ein letztes Aufgebot um die Lügen noch zu retten.
Edit! Bitte zusammenfügen falls möglich.
Beim Zeitstempel 1:16:10 dieser „Doku“, der Verleihung des Europäischen Pressepreises, ist das Claasi der Relotius im Publikum in der vordersten Reihe???