Olympische Sommerspiele in Tokio: Legales Doping und Männer, die als Frauen antreten
Im internationalen Sport herrschen Zustände, wie bei den Schildbürgern. Strenge Dopingstrafen für die Einen, Doping auf Rezept für die Anderen. Und Männer, die bei den Wettkämpfen als Frauen antreten dürfen. Was wie Satire klingt, sind die (neuen) Regeln für die Olympischen Spiele in Tokio.
Das russische Fernsehen hat die Absurdität dessen, was derzeit im Leistungssport vor sich geht, am Sonntag in der Sendung Nachrichten der Woche behandelt. Wenn man sich vor Augen führt, wie der Sport politisiert wurde, dann vergeht einem jede Lust, sich die kommenden Sommerspiele anzuschauen. Da ich solche Berichte in deutschen Medien nicht gesehen habe, habe ich den Beitrag des russischen Fernsehens über den aktuellen Leistungssport übersetzt.
Beginn der Übersetzung:
Am 27. Januar war die elfmalige Ruderweltmeisterin Lawrence Vincent-Lapuant aus Kanada glücklich, weil der Internationale Kanu-Verband nach einem sechsmonatigen Prozess wegen eines positiven Dopingtests einen Freispruch verkündet hat. Eine zweijährige Sperre wurde aufgehoben und Kanadas Favoritin wird zu den Olympischen Sommerspielen nach Tokio reisen.
Das entscheidende Argument zu Gunsten von Lawrence war ihre Liebesbeziehung mit einem Fußballer, der verbotene Substanzen eingenommen hatte. Ihrem Anwalt gelang es zu beweisen, dass die Dopingsubstanzen „als Folge des reichlichen Austauschs von Körperflüssigkeiten“ während einer intimen Zusammenkunft mit ihm am Vorabend der Probenabgabe in ihrem Körper gelangt sind. Das hat die Sportwelt erschüttert. Hier ist zum Beispiel die Reaktion von FOX Sports: „Unglaublich! Weltmeisterin gewinnt Dopingfall, indem sie die Schuld für Doping auf die Fluide ihres Freundes schiebt.“
Wie auch immer, Lawrence trennte sich von ihrem Fußball-Freund und beschuldigte ihn, sie verraten zu haben. Dafür endete der sechsmonatige Dopingprozess mit einem Freispruch. Ich möchte dieses Urteil in keiner Weise in Frage stellen. Herzlichen Glückwunsch, Lawrence! Wir sind ja gerade für einen harten und fairen Umgang mit Dopingstreitigkeiten.
Ein weiteres Beispiel zu diesem Thema: Kürzlich gab es eine unverständliche Episode um den Dopingtest des herausragenden britischen Läufers, des gebürtigen Somaliers, vierfachen Olympiasiegers und mehrfachen Welt- und Europameisters, Mohammed Farah. Um die Popularität dieses Athleten in Großbritannien zu verstehen, genügt es, sich an seine Läufe über 5.000 und 10.000 Meter bei den Olympischen Spielen 2012 in London zu erinnern.
Das Stadion brüllte so sehr, so dass zum ersten Mal in der Geschichte der Olympischen Spiele beide Fotos von Finish verwackelt waren. Die Lautstärke betrug 140 Dezibel, was der Lautstärke eines startenden Jets entspricht, und ließ die Fotofinish-Kamera vibrieren.
Und nun hat die britische Anti-Doping-Agentur UKAD sehr leise auf die Anfrage nach den Dopingtests von Farah aus den USA reagiert. Nach dem Motto, es tut uns leid, wir werden Ihnen die Proben nicht übergeben, weil wir Angst haben, dass Sie sie verunreinigen und sie in Zukunft nicht verwendet werden können.
Aber diese Proben sollten jetzt in den USA getestet werden und nicht irgendwann mal in der Zukunft.
Immerhin ermittelt nun die US-Anti-Doping-Agentur gegen den Trainer von Mohammed Farah, Alberto Salazar. Er wurde suspendiert, weil er verbotene Substanzen an seine Sportler ausgegeben hat und von 2011 bis 2017 trainierte er Farah. Aber Verzeihung, an der Themse lehnt man die Herausgabe ab. Und damit ist das Thema erledigt.
Das ist Kultur. Eine Verhaltenskultur, bei der das Verbergen der Wahrheit einen Vorteil bringt. Das gleiche gilt für norwegische, asthmatische Skifahrer und amerikanische Athleten, die aus medizinischen Gründen die Dopingmittel mit ärztlichem Rezept einnehmen.
Wir sprechen von der aktuellen Kultur, die sich im Sport entwickelt. Die bevorstehenden Olympischen Sommerspiele in Tokio, bei denen es russischen Athleten verboten ist, als Russen aufzutreten, sind in dieser Hinsicht äußerst interessant. Im Frauensport können wir Triumphe von Transgender-Menschen erwarten. Für alle, die es noch nicht wissen, Transgender-Menschen sind in diesem Fall Männer, die sich dafür entschieden haben, Frauen zu werden, ohne dass sie eine Operation zur Geschlechtsumwandlung machen. Das wären Transsexuelle. Aber hier geht es um Transgender.
In engen Badehosen sehen sie natürlich nicht wie Frauen aus, aber das Olympische Komitee hat vor kurzem Regeln beschlossen, die das Geschlecht nicht durch primäre, geschlechtliche Merkmale bestimmen, sondern durch das Niveau des männlichen Hormons Testosteron im Blut. Das heißt, wenn Sie ein Mann sind und sich entscheiden, den Sportplatz durch die Damenumkleidekabine zu betreten, dann seien Sie bitte so freundlich, sich Testosteron senkende Mittel zu spritzen und schon kommen Sie auf den Siegerpodest. Das ist kein Witz. Das sind die neuen olympischen Regeln für die Olympischen Spiele in Tokio, die unter dem Druck von Minderheiten verabschiedet wurden.
So erklärte das Magazin American Thinker im Januar: „Das IOC lässt zu den Wettkämpfen selbsternannte Frauen zu, wenn ihr Testosteronspiegel ein Jahr lang 10 mm/L pro Liter nicht überschreitet. Testosteronspiegel bei Männern reichen von 7,7 bis 29,4 nm/L gegenüber 0,12 bis 1,77 nm/L bei Frauen. Nach diesen Regeln haben selbst Männer mit Hormon hemmenden Mitteln einen fünffachen Vorteil gegenüber Frauen.“
Jetzt werden die neuen olympischen Regeln bei internationalen Wettbewerben eingeführt. So gewann bei den letzten Pacific Games im Gewichtheben ein biologischer Mann namens Hubbard, der sich als Frau namens Laurel vorstellt. Er trat in der Kategorie über 87 Kilogramm für Neuseeland an. Das Gewicht, das er bei zwei Durchgängen gestemmt hat, beträgt 268 Kilogramm. Das gab die Goldmedaille und den Platz in der Mitte des Podiums. Die Spiele fanden in Samoa statt. Die zwei Athletinnen, beide aus Samoa, die die Plätze zwei und drei belegten, standen auch auf dem Podium. Sie sahen nicht freudig, sondern erniedrigt aus und blickten in verschiedene Richtungen weg vom Sieger, als ob es ihnen selbst unangenehm wäre oder als ob die Goldmedaille sie blenden würde.
Vor einiger Zeit haben wir über einen kanadischen Rand-Radfahrer berichtet, der sich entschied, mit auf der Strecke mit den Damen konkurrieren, wobei er den biblischen Namen Rachel annahm, Rachel McKinnon. Im Herbst wurde Rachel McKinnon in Manchester erneut Weltmeisterin im 200-Meter-Sprint. Schon zum zweiten Mal.
Die Amerikanerin Don Orvik, die Silber gewann, legte als Zeichen ihres Protestes ihren linken Arm hinter ihren Rücken, anstatt die Siegerin zu umarmen.
Dafür gibt es so viele Beispiele, wie Sie möchten. Die Amerikanerin Sisi Telfer ist ebenfalls eine Transgender-Frau, die als Mann geboren wurde. Kürzlich gewann sie das 400-Meter-Rennen in der zweiten Liga der National University Sports Association.
Die neuen Regeln werden auch im Schulsport, wo die zukünftigen Champions herangezogen werden, angewendet. Zum Beispiel zwei Schülerinnen aus Connecticut, geborene Jungen, aber sie gewannen als Transgender-Frauen die 100 Meter der Mädchen. Der erste Platz ging an Terry Miller mit 11,72 Sekunden, der zweite an Andraya Yerwood. Übrigens, vor gerade erst einem Jahr trat Andaya noch bei den Jungs an.
Denken Sie nicht, wir würden übertreiben. Wir sprechen jetzt nicht über Exoten, sondern über die neuen olympischen Regeln, die bei den Olympischen Spielen im Juni dieses Jahres in Tokio gelten werden. Bei der Eröffnungsfeier dieser Olympischen Spiele wird übrigens die virtuelle Sängerin Hasune Miku auftreten.
Wir haben bereits über sie berichtet. (Anm. d. Übers.: Der Bericht kam vor einer Woche, ich habe ihn aber nicht übersetzt, weil er ohne die Bilder der Reportage nur schwer zu verstehen gewesen wäre. Hasune Miku ist ein Phänomen: Eine am Computer erschaffene, virtuelle „Sängerin“, die sogar Konzerte gibt und die Japaner gehen zu zehntausenden zu Konzerten, um einer Comicfigur zuzujubeln, die auf der Leinwand tanzt und singt) Sie ist das Idol der sogenannten „herbivorenigen Männer“, also derjenigen, die bereits die Mehrheit des japanischen starken Geschlechts stellen, derjenigen, die kein Interesse an Beziehungen mit echten Frauen haben.
Das ist jedoch nur der kulturelle Kontext des Kampfes unserer Sportfunktionäre um die Rechte unserer Olympioniken. Es wird keine russische Flagge in Tokio geben, keine russische Hymne. Unsere derzeitigen Champions und jungen, ehrgeizigen Athleten werden durch die IOC-Entscheidung unter dem Vorwand der Dopingbekämpfung des Rechts beraubt, als russische Nationalmannschaft anzutreten. Wir haben tausendmal über diese Ungerechtigkeit gesprochen und der neue stellvertretende Ministerpräsident Dmitri Tschernyschenko – in seinem Verantwortungsbereich liegt auch der Sport – ist fest entschlossen.
„Natürlich müssen wir die Interessen unserer Athleten schützen, vor allem bei den Olympischen Spiele in Tokio. Hier gibt es keine Zeit zu verlieren“, sagte er.
Ja, aber der moderne Sport gleicht in vielem einem Irrenhaus. Die Ungerechtigkeit wird jedoch nicht nur in Moskau erkannt. Mir persönlich gefällt die Analogie eines der weltweit erfolgreichsten Sportvermarkter, des Engländers John Tibbs.
John erinnert sich an seine Zeit im Internat und beschreibt den Fall eines nächtlichen Überfalls von Jungen aus einem Korpus gegen einen anderen, als sie Indianer spielten. Hausarrest bekamen alle, sowohl die Anstifter, als auch diejenigen, die sich geweigert hatten, an den Streichen teilzunehmen. Und alle bekamen Zwangsarbeit aufgebrummt und mussten am Wochenende eine Baustelle aufräumen. Seitdem ist kollektive Bestrafung von John Tibbs zu einem Symbol der Ungerechtigkeit geworden.
„Russland ist eine globale Sport-Supermacht mit Millionen talentierter, junger Athleten, die vom höchsten Preis träumen, von olympischem Gold. Diesen Athleten zu verbieten, in Tokio – oder vielleicht auch 2024 in Paris – anzutreten, ihnen die Chance zu nehmen, bei diesen Spielen Nationalhelden und Vorbilder zu werden, bedeutet was? Es bedeutet, das Feuer der ehrgeizigen Hoffnung für eine ganze Generation zu löschen. Und keiner dieser jungen Männer und Frauen war Organisator oder Komplize bei Manipulationen von Analysen in Sotschi oder Moskau. Diese jungen Menschen sind unschuldig, sie sind ein Hoffnungsschimmer für eine bessere Zukunft“, sagte Tibbs.
Und weiter sagt er, dass die Medaillen bei den kommenden Olympischen Spielen durch den Mangel an Wettbewerb abgewertet werden: „Alle „empirischen“ Daten, also das, was man mit eigenen Ohren zu hören bekommt, sagen, dass alle Sportler wollen, dass in Tokio 2020 und den Olympischen Spiele 2024 in Paris alle sauberen und unschuldigen Spitzen-Athleten aus Russland antreten dürfen. Nur so kann die Generation messen, wer in ihr die Besten sind, das sind die grundlegenden, olympischen Werte. Das würde die Garantie dafür sein, dass es keine leeren oder unverdienten Siege bei diesen Spielen gibt.“
Ende der Übersetzung
4 Antworten
Schreibe einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.
Nächster Beitrag: Wie kritische Journalisten im Westen unter Vorwänden ins Gefängnis gesteckt werden
Die einen küssen zu intensiv, die anderen essen zuviel Mast-Rindfleisch, wieder andere werden gar nicht getestet…. ja, und dann gibt es noch Russen… die dopen alle….
In der Bevölkerung ist es noch nicht angekommen, dass an den Wettbewerben für Frauen auch Transgender Männer antreten. Das wird sich während der Olympischen Spiele ändern. Eine deutliche Mehrheit wird dafür auch kein Verständnis aufbringen.
Ich denke, dass Olympia 2020 ein Zeichen gesetzt werden muss. Dieses Zeichen kann nur von den Frauen und nicht den Transgendern erfolgen, die an den Wettbewerben teilnehmen. Sollte ein Mann in einer Disziplin starten, dann rate ich allen Frauen sich nicht an dem Wettkampf zu beteiligen.
Das wäre dann eine Ohrfeige für das IOC und nur so kann man erreichen, dass die Männer nicht an den Frauenwettkämpfen teilnehmen.
Vom mir aus kann man bei den Olympischen Spielen einen 3. Wettkampf für Diverse ausrufen. Zum Beispiel gibt es 3-mal den 100m Lauf. Für Frauen, Männer und für Transgender. Dann können die Tunten sich untereinander im Wettstreit messen. Dann gibt es Tuntengold 😉 .
Die Frage ist doch, wieviele Transgender-Männer gibt es, die früher Frauen waren und jetzt bei den Olympischen Spielen antreten? Ich schätze mal keine. Das kann man doch aber nicht machen. Die müssten doch zahlenmäßig genauso vertreten sein. Das ist doch die blanke Diskriminierung!!! Es soll doch laufen wie in der Wirtschaft. Nicht das Können soll entscheiden, sondern nur die Zahl in der Statistik. Verkehrte Welt?!?
Wie kann es überhaupt gendergerecht sein, unterschiedliche Wettkämpfe zwischen Männern und Frauen zu haben? Diese Diskriminierung muss endlich abgeschafft werden! Lasst sie alle zusammen laufen!