Moldawien: Maia Sandu gewinnt die Wahl, die Farbrevolution fällt aus

Die pro-westliche Kandidatin Maia Sandu, die auch enge Verbindungen zu Soros pflegt, hat die Stichwahl in Moldawien gewonnen, der bisherige Präsident Dodon hat seine Niederlage eingestanden und die Anhänger beider Seiten dazu aufgerufen, Ruhe zu bewahren.

Der Wahlsieg von Maia Sandu ist recht deutlich ausgefallen. Die Wahlkommission meldet nach Auszählung aller Stimmen, dass Sandu auf 57,75% der Stimmen kommt und der bisherige Präsident Dodon 42,25% bekommen hat. In dem Land war die Angst groß, dass im Falle eines knappen Wahlsieges von Dodon zu Unruhen und einem weiteren „Maidan“ kommen könnte. Nun scheint es dafür keine Gründe zu geben, zumal auch Amtsinhaber Dodon seine Anhänger dazu aufgerufen hat, nicht auf die Straßen zu gehen. Er sagte in einer Ansprache:

„Ich rufe alle dazu auf, Ruhe zu bewahren. Sowohl meine Anhänger, als auch die Anhänger meiner Opponentin: Es reicht! Es gab genug Dreck in letzter Zeit. Jetzt müssen wir zu der Tagesordnung zurückkehren, die die Menschen von uns erwarten.“

Da in dem kleinen Land nur knapp über eine Millionen Stimmen abgegeben wurden, hatten die Moldawier, die im Ausland leben, größeren Einfluss auf das Wahlergebnis, als in anderen Ländern üblich. Aus dem armen Land sind prozentual sehr viele Menschen ins Ausland gegangen, um dort ihr Glück zu suchen. Und diese Exil-Moldawier haben – im Gegensatz zu den im Land verbliebenen Menschen – in großer Mehrheit für Sandu gestimmt.

Moldawien gilt als das ärmste Land Europas. Es liegt zwischen Rumänien und der Ukraine und ist ein kleiner Vielvölkerstaat. Die Mehrheit stellen Menschen, die eine dem Rumänischen sehr ähnliche Sprache sprechen, aber es gibt auch eine sehr große russische Minderheit, sowie Ukrainer und andere Volksgruppen.

Das Land war früher als Bessarabien bekannt. Im 19. Jahrhundert wurde es Teil des Russischen Reiches, nach dem Ersten Weltkrieg ging es an Rumänien, nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es Teil der Sowjetunion. Das Gebiet Transnistrien, das vorwiegend von Russen bewohnt wird, hat sich nach dem Zerfall der Sowjetunion in einem kurzen Bürgerkrieg von Moldawien abgespalten, den Frieden garantieren seitdem russische Friedenstruppen, die dort mit Mandat der UNO stationiert sind.

Das kleine Land mit seinen ca. 3,5 Millionen Einwohnern wäre eigentlich der ideale Kandidat, wenn der Westen den Staaten der ehemaligen Sowjetunion aufzeigen wollte, dass sich ein Leben in enger Zusammenarbeit mit dem Westen für sie auszahlt. Da das Land so klein ist, könnte man mit relativ geringen Mitteln eine Art „Wohlstandsparadies“ schaffen, das aufgrund seiner zahlreichen russischen Bevölkerung auch auf Russland ausstrahlen und als Paradebeispiel für das blühende Leben unter westlicher Ägide herhalten könnte. Dazu können Sie morgen mehr erfahren, wenn ich in meiner Reihe über die Studie der RAND-Corporation zu den Maßnahmen komme, die RAND für Moldawien empfohlen hat.

Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

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