Der Fall Navalny zeigt anschaulich, wie die post-faktische Welt funktioniert

Im Fall Navalny wird alles verdreht, was nur verdreht werden kann. Dass das absurde Blüten treibt, ist vielen ohnehin bereits klar. Trotzdem – oder gerade deshalb – möchte ich es hier noch einmal komprimiert aufzeigen, denn es zeigt anschaulich, wie die post-faktische Welt funktioniert.

In Deutschland ist die treibende Kraft hinter der (Medien-) Kampagne im Fall Navalny der Spiegel. Darauf werden wir eingehen, denn das ist ein ganz wichtiger Aspekt, der aufzeigt, wie ein Medium eine Meldung in die Welt setzt, die dann von allen aufgenommen wird. Nachprüfbare Fakten braucht es dabei keine, es reicht eine blumig ausgeschmückte Geschichte. Willkommen in der post-faktischen Welt!.

Die post-faktische Welt

Wir erleben in den letzten Jahren immer wieder, dass wir tatsächlich in einer post-faktischen Welt leben. Früher einmal brauchte es für eine Anschuldigung Beweise und es galt die Unschuldsvermutung, bis ein Gericht die Schuld auch tatsächlich festgestellt hat. Das ist heute anders. Heute haben sich die Medien zum Hüter der Wahrheit und vor allem zu Ankläger und Richter in einer Person ernannt. Fakten braucht es heute keine mehr, es reicht, wenn eine Geschichte von einem Medium hübsch erzählt wird, dann greifen alle anderen sie als wahr auf.

Man könnte von der „Relotius-Methode“ sprechen, denn so hat Relotius gearbeitet: Seine Geschichten waren blumig und gut geschrieben, nur waren sie eben frei erfunden.

Früher gab es noch investigativen Journalismus, der sich dadurch ausgezeichnet hat, dass die Medien einen Skandal oder ein Verbrechen aufgedeckt haben, das dann Schlagzeilen gemacht hat, aber nicht gleich zur Vorverurteilung von jemandem geführt hat. Die aufgedeckten und der Öffentlichkeit (und wenn nötig auch der Staatsanwaltschaft) präsentierten Behauptungen und Belege wurden früher mal kritisch hinterfragt. Das findet heute nicht mehr statt.

Die Medien werden inzwischen als wichtiger angesehen, als offizielle Quellen oder staatliche Stellen. Bei den US-Wahlen war das besonders deutlich zu sehen, denn der (umstrittene) Wahlsieg von Joe Biden wurde ja nicht etwa von staatlichen Stellen wie Wahlkommissionen verkündet, sondern von den Medien. Und da die heute für die Meinungsbildung so wichtigen sozialen Netzwerke sich darauf geeinigt hatten, den Wahlsieger in dem Moment zu verkünden, in dem zwei führende Leitmedien ihn verkünden, kam es zu dem Phänomen einer Echokammer. Plötzlich haben alle das Echo weiterverbreitet, Biden sei der Wahlsieger. Dass es noch kein offizielles Ergebnis gab, war dabei unwichtig, wichtig war allein die Meinung der Medien.

Wer sich noch an das jahr 2000 erinnert, als es ebenfalls einen umstrittenen Ausgang einer US-Wahl gab, dem springt die Veränderung ins Auge. Damals haben die Medien keinen Sieger verkündet, sondern intensiv über die Gerichtsverhandlungen und die Neuauszählungen berichtet. Einen Wahlsieger haben sie erst verkündet, als es eine offizielle Stelle getan hat, damals war das der Oberste Gerichtshof der USA.

Gleiches erleben wir bei tatsächlichen oder angeblichen Skandalen: Die Medien veröffentlichen eine Vorwurf gegen jemanden (gerne geht es dabei zum Beispiel um sexuelle Belästigung) und niemand wartet darauf, ob und wie ein Gericht entscheidet, der Beschuldigte darf in der Regel nicht einmal in den Medien zu Wort kommen, und die Medien führen sich als Ankläger und Richter in einer Person auf und schlachten den Beschuldigten medial. Mit Journalismus hat das nichts zu tun, es ist die moderne Form des mittelalterlichen Prangers und reine Meinungsmache.

Und das gleiche erleben wir aktuell auch im Fall Navalny.

Die merkwürdige Rolle des Spiegel

Gehen wir mal die Fakten durch, dann wird schnell deutlich, wie die Medien arbeiten.

Fakt ist, Navalny hat in einem Flugzeug das Bewusstsein verloren und ist nach einer Notlandung in Omsk ins Krankenhaus gekommen, wo die russischen Ärzte ihm das Leben gerettet haben. Navalnys Umfeld und die Medien haben sofort von einer Vergiftung gesprochen. Bemerkenswart war in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass der Spiegel offensichtlich von Anfang an in die Propaganda-Kampagne eingebunden war.

Die Charité veröffentlichte am 24. August eine Pressemeldung, in der sie mitteilte, in Navalnys Proben seien Cholinesterasehemmer gefunden worden. Der Tweet der Charité ist von 16.22 Uhr. Schon eine Minute später, um 16.23 Uhr, ist beim Spiegel ein ausführlicher Artikel darüber erschienen, die Details dazu finden Sie hier. Wie kann es sein, dass der Spiegel zeitgleich mit der Charité berichtet? Woher hatte er die Informationen, um den Artikel vorzubereiten und zeitgleich mit dem Tweet der Charité zu veröffentlichen?

Der Spiegel spielt also von Anfang an eine sehr verdächtige Rolle in dem Navalny-Spiel und wurde offensichtlich von Anfang an von staatlichen Stellen mit Informationen versorgt, die Charite ist schließlich auch eine staatliche Stelle.

Bundesregierung: Uns muss man blind glauben

Dann hat die Bundesregierung erklärt, Navalny sei „zweifelsfrei“ mit Nowitschok vergiftet worden. Das habe ein Bundeswehrlabor, also wieder eine staatliche und keine neutrale Stelle, herausgefunden. Beweise hingegen blieb die Bundesregierung schuldig, der Bericht des Labors wird der Öffentlichkeit vorenthalten.

Um die Glaubwürdigkeit der Aussage zu erhöhen, wurden angeblich auch Proben an staatliche Labore in Frankreich und Schweden geschickt, die das Ergebnis der Bundeswehr bestätigt haben, ihre Untersuchungsergebnisse aber auch geheim gehalten haben. Man muss auch denen blind glauben.

Anschließend hat die Bundesregierung auch die Organisation zum Verbot chemischer Waffen (OPCW) zu Navalny vorgelassen und auch die OPCW hat später angeblich mitgeteilt, die Ergebnisse der Bundeswehr bestätigen zu können. Aber: Auch die OPCW hat nichts veröffentlicht, denn auf deutschen Wunsch wurden in dem OPCW-Bericht die Stellen mit den chemischen Analysen geschwärzt und auch die ursprüngliche Pressemeldung der OPCW hat keineswegs davon gesprochen, Nowitschok gefunden zu haben. Das sie die Ergebnisse geschwärzt hat, ist merkwürdig, denn immerhin ist die OPCW eine internationale Organisation, die ihren Mitgliedsstaaten eigentlich ihre Ergebnisse mitteilen müsste. Tut sie aber nicht.

Wenn man sich nun noch daran erinnert, dass Whistleblower der OPCW vorwerfen, Untersuchungsberichte gefälscht zu haben, damit sie den vom Westen gewollten Narrativen entsprechen, dann passt das aktuelle Verhalten der OPCW in ein bekanntes Muster.

Da alle Untersuchungsergebnisse immer noch zurückgehalten werden, muss man den staatlichen Stellen, die die Vergiftung gemeldet haben, blind glauben. Dabei wäre es doch ein Leichtes, die Beweise zu veröffentlichen, wenn es sie denn gibt, und Russland damit in Erklärungsnot zu bringen. Das geschieht aber nicht, stattdessen veranstalten die Medien ein propagandistisches Feuerwerk und behaupten, alles sei ganz eindeutig.

Die Widersprüche werden nicht thematisiert

Inzwischen haben wir drei Versionen davon, wie Navalny angeblich vergiftet wurde. Zuerst war die Rede von seinem Tee, den er auf dem Flughafen vor seinem Abflug getrunken hat. Später dann wurde bekannt, dass die Leute von Navalny Wasserflaschen aus seinem Hotelzimmer entwendet und zusammen mit Navalny nach Deutschland geschmuggelt haben. So entstand die Version, das Gift sei an den Flaschen gewesen. Immerhin hieß von der Bundesregierung, dass Nowitschok (auch) auf Gegenständen gefunden worden sei.

Nun haben wir vom Spiegel eine neue Version präsentiert bekommen. Navalny hat mit seinem angeblichen Mörder telefoniert und der hat am Telefon alles gestanden. Diese Geschichte ist an sich schon verrückt genug, aber sie enthält einen wichtigen Widerspruch, der bisher nirgends thematisiert wurde. Laut dem Telefonat mit seinem angeblichen Mörder war das Gift nun in Navalnys Unterhose. Es sei an der Innenseite angebracht worden.

Das ist die dritte Version und wenn Medien und Politik diese Version nun zur neuen offiziellen Version machen, müssen sie erklären, wie die zu den angeblichen Untersuchungsergebnissen der Bundeswehr passt, die Nowitschok (auch) auf Gegenständen gefunden haben will. Die fragliche Unterhose ist nämlich in Russland geblieben und Navalnys angeblicher Mörder hat in dem Telefonat gesagt, sie sei danach gereinigt worden, damit daran nichts mehr gefunden werden kann.

Aber auf welchen Gegenständen hat die Bundeswehr denn Nowitschok gefunden, wenn die kontaminierte Unterhose erstens in Russland geblieben und zweitens gereinigt worden ist? Hat Navalny etwa seine Unterhose an den Wasserflaschen, die bisher als die fraglichen Gegenstände gegolten haben, abgerieben?

Die angeblich so kritischen „Qualitätsmedien“ stellen solche Fragen aber nicht, die feiern das Telefonat, ohne zu fragen, wie diese neuen Informationen zu dem passen, was die Bundesregierung einst als „zweifelsfrei“ bezeichnet hat.

Ich habe keine Ahnung, was mit Navalny passiert ist, aber die Widersprüche der bisher drei Versionen seiner angeblichen Vergiftung werfen mehr Fragen auf, als sie Antworten liefern. Und statt harter Fakten bekommt die Öffentlichkeit von den Medien immer neue Räuberpistolen präsentiert.

Politiker berufen sich auf Medien anstatt auf Behörden

Interessant ist auch, dass die Politik sich nicht auf die offiziellen Erkenntnisse beruft, sondern stattdessen die angeblichen Spiegel-Enthüllungen als Fakten akzeptiert. Dass der Spiegel diese Informationen nicht ohne Hilfe von Geheimdiensten (also schon wieder staatlichen Stellen) bekommen haben kann, wird mit der Legende verschleiert, in Russland könne man GPS-Bewegungsdaten, Buchungsdatenbanken von Fluggesellschaften und die Datenbanken der Meldebhörden auf dem Schwarzmarkt kaufen. Ich weiß aus sicherer Quelle, dass das Unsinn ist.

Ohne die Hilfe von westlichen Geheimdiensten konnte der Spiegel an diese Informationen nicht herankommen. Ich habe das in der aktuellen Tacheles-Sendung noch einmal ausführlich erklärt.

Aber auch das hinterfragt im Westen niemand, stattdessen zeigen sich deutsche Politiker von den „Spiegel-Enthüllungen“ ganz schockiert, anstatt sich auf die Erkenntnisse staatlicher Stellen zu berufen, die nun wirklich umfangreicher und besser informiert sein sollten, als ein paar Journalisten von Spiegel und CNN.

So zitiert der Spiegel einige deutsche Politiker, die sich auf die „Spiegel-Enthüllungen“ beziehen, sie für bare Münze nehmen und Russlands Schuld daher als erwiesen ansehen. Einer dieser Politiker ist Bundesaußenkasper Maas, dessen Äußerungen auch in russischen Medien zitiert wurden.

Aber seit wann sind Medienberichte entscheidend in einer Schuldfrage? Diese Frage habe ich bereits zu Beginn des Artikels gestellt, denn mittlerweile sind Medienberichte im Westen wichtiger, als Fakten.

So funktioniert die post-faktische Zeit, die im Westen schleichend begonnen hat und mittlerweile Mainstream geworden ist: Eine schön erzählte Geschichte ist wichtiger, als harte und überprüfbare Fakten.

Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

10 Antworten

  1. Angenommen, das Gift sei in der Unterhose appliziert gewesen, ist es relativ einfach, zu erklären, wie es danach an die Wasserflasche(n) gekommen ist: Nawalny hat beide nacheinander angefaßt.

    Das ist also nicht der zentrale Widerspruch, sondern das paßt sogar gut zum Drehbuch. Nicht so gut paßt hingegen, daß Nawalny, um genügend Gift auf die Flasche zu reiben, daß es möglich ist, viele Tage von einer Probe derselben mehrere Analysen des verwendeten Giftes zu erstellen, dermaßen viel Gift in der Hose gehabt haben muß, daß er umgehend hätte umklappen und sterben müssen….

    1. Deine Geschichte hat leider auch einen Haken. Warum ist niemand vom Hotelpersonal tot umgefallen oder ist mit den gleichen Beschwerden wie Nawalny ins Krankenhaus gekommen! Aber im Grunde ist auch das egal, weil die Geschichte ohnehin ein einziger Schwindel ist!

      1. Ich sage ja nicht, daß sie stimmt! Aber man sollte die Argumente der Gegenseite (so überhaupt welche kommen), nachvollziehen, um sie entkräften zu können. Und da sich auch Nawalny nicht die Unterbux mit ner Kneifzange anziehen dürfte, könnten Gftspuren, so dort appliziert, auf diesem Weg (also mit den Händen) an andere Gegenstände gekommen sein.

        Aber natürlich ist das eine schwache Erklärung, wie ich schon angemerkt habe. Was ist zB. mit dem Gesicht? Jeder Mensch faßt sich unwillkürlich immer wieder ins Gesicht. An die Nase etwa. Oder wenn Nawalny frühstückte, hätte auch Gift in den Magen kommen müssen. Und so weiter. Es ist bei dieser Geschichte, wie auch bei den Skripals, immer wieder fragwürdig, wieso dieses härteste aller Gifte eine so schlechte und vor allem späte „Wirkung“ zeigt!

        Aber auch da kursieren unter den Fans schon neue Erklärungen. Im Spiegel-Forum behauptete kürzlich einer Nowitschok wirke erst 1-12 Stunden nach Verabreichung… aha… das „wußte“ ich noch nicht! Und das dürfte auch die Erfinder überraschen….

  2. „THE MOST LETHAL VIRUS IS NOT COVID. IT IS WAR.“
    -(http://johnpilger.com/articles/the-most-lethal-virus-is-not-covid-it-is-war-)-

    „…
    How is such a lethal silence sustained in a sophisticated society? My answer is that propaganda is far more effective in societies that regard themselves as free than in dictatorships and autocracies. I include censorship by omission.

    Our propaganda industries – both political and cultural, including most of the media – are the most powerful, ubiquitous and refined on earth. Big lies can be repeated incessantly in comforting, credible BBC voices. Omissions are no problem.
    …“

    (Wie wird solch eine tödliche Stille in einer hoch entwickelten Gesellschaft aufrechterhalten? Meine Antwort ist, dass Propaganda in Gesellschaften, die sich als frei betrachten, weitaus wirksamer ist als in Diktaturen und Autokratien. Ich schließe Zensur durch Unterlassung ein.

    Unsere Propagandaindustrien – sowohl politisch als auch kulturell, einschließlich der meisten Medien – sind die mächtigsten, allgegenwärtigsten und raffiniertesten der Welt. Große Lügen können unaufhörlich in tröstlichen, glaubwürdigen BBC-Stimmen wiederholt werden. Auslassungen sind kein Problem.)

  3. Bei diesem Trottel Maas frage ich mich, ob der so blöd ist und den Unsinn aus dem Spiegel glaubt (was ich ihm zutrauen würde) oder ob der davon ausgeht, dass 70% (+/-10%) der Leute diesen Schwachsinn glauben und ihnen das ausreicht, weil die kritischen Stimmen per Medienzensur mehr oder weniger mundtot gemacht werden und damit eine zu vernachlässigende Größe sind.
    Andererseits wäre die Äußerung von Maas ein Armutzeugnis, denn weshalb kriegt der BND nicht heraus, was die Fälscherwerkstatt Bellingcat angeblich mit ein paar Internetrecherchen herausgekriegt haben will. Aber nicht einmal das scheint den noch zu interessieren. Wir erleben hier den gleichen Unsinn wie im Fall MH17. Die „Investigativ-Journalisten“ von Bellingcat finden heraus, was staatliche Ermittler nicht schaffen: Sie finden als Täter die 53.Raketenbrigade aus Kursk heraus!
    Und die dt. Qualitätsmedien sind sich nicht zu blöde, diesen hirnverbrannten Unsinn als ernstzunehmende Nachricht zu verbreiten!

    1. Mal als Denkanstoß:

      Die „neue Medienwelt“ wird virtuos benutzt, um „Fakten“ zu verbreiten, die keine sind. Dazu benutzen staatliche Stellen und Geheimdienste Mittler wie Bellingcat als Verlautbarungsorgane. Das hat zwei Vorteile: Man selbst bleibt im Hintergrund, womit unbedarften Konsumenten nicht auffällt, daß es in Wirklichkeit gezielte Desinformationen staatlicher Akteure sind, und im Falle, daß die Sache als Fake auffliegt, trifft der Zorn nur den Mittlerer und man selbst kann sich heraushalten und wird nie mit diesem Fake assoziiert.

      Beispiel Skripal! Die ganze Story wurde rein medial vermittelt! Es gibt bis heute keine offizielle Erklärung zum Tatablauf! Das hat man alles Bellingcat „ermitteln“ und veröffentlichen lassen. Von der Regierung ist nichts bekannt, was über die damaligen Statements hinausgeht. Und die waren ja schon blöd genug: „Nur Russland kann Nowitschok herstellen, also ist alles klar“. Das letzte Offizielle, an das ich ich mich erinnern kann, war die Behauptung des damaligen Außenministers, das Labor hätte einwandfrei die Herkunft des Giftes aus Russland bestätigt. Dem widersprach dann sogar der Leiter des Labors öffentlich, was ein unglaublicher Vorgang war, da das Labor (Porton Down) ja schließlich dem Militär untersteht.

      Der Außenminister, an dessen Lippen die westliche Presse damals so gläubig hing, war übrigens der jetzige Prime Minister Boris Johnson. 😉

  4. Im Fall Navalny gibt es eindeutige Beweise. Navalny lebt noch, keiner seiner Mitreisenden, der Flugzeugbesatzungen und Krankenhausmitarbeiter haben irgend welchen Schaden genommen. Also kann das alles mit Nowitschok nichts zu tun haben. Das sind die Fakten.

  5. Wie dumm oder gerissen Medien und Außenminister sind, ist nicht die Frage. Die Medien und Social Media haben die Daten- und Meinungshoheit und ihre Wirkmächtigkeit funktioniert subtil in den Dachstübchen der Konsumenten.
    Im Ergebnis sehen wir, wie Geschichte und aktuell politische und gesellschaftliche Ereignisse der Tatsächlichkeit entrissen und umgeschrieben werden und in einer Datenflut den Konsumenten verabreicht werden. Vor wenigen Tagen entdeckte ich, dass aktuelle Nachrichten über den Fall Navalny nun auch auf großen Werbetafeln in den Städten an verkehrsreichen Straßen präsentiert werden. Wer keine Zeitung liest oder kein Fernsehen schaut, wir nun auf den Stadtautobahnen Halle/Saale) beballert. Aber das Phänomen der psychischen Manipulation ist nicht neu. Wir alle sahen die James Bond Filme. Wer war da immer der Böse? Der Russe war es. Was unsere Medien heute an Unwahrheiten schreiben, fällt auf fruchtbaren Boden, die Nachrichten sind willkommen und Bestätigung und sie müssen sich keine große Mühe geben, um das Narrativ über die „unfähigen und bösen“ Russen aufrecht zu erhalten. Die Gesinnungsführer und Medien haben seit Ende des 2. Weltkrieges ganze Arbeit geleistet aber es bedurfte auch nicht viel Überzeugung, da sich die Deutschen in einer Rechtfertigungs- (Verneinung der Schuld) und Opferrolle fühlten und fühlen. Sie konnten die Schmach ihrer Verbrechen im 2. Weltkrieg nicht ertragen, andere bedauerten den verloren Kampf. Es lebt sich besser, wenn man selbst nicht der Böse war oder ist, sondern immer die Anderen. Wir sind in einer verkommenen Psyche und einem verlogenen Bildungsprogramm gefangen, befinden uns in einer Gehirnwäsche, die uns mental und emotional steuert. Wir werden in der Zukunft erleben, den Beginn spüren wir in dieser Zeit ganz vehement, dass Geschichte und Ereignisse umgeschrieben werden. Die Eigentümer riesiger Datenbanken arbeiten daran, in zehn Jahren steht in den Geschichtsbüchern oder Wikipedia: Die Sowjets haben den 2. Weltkrieg begonnen…und die Mehrzahl der Konsumenten wird dem Glauben schenken.

  6. Vor ein paar Jahren im Saarland…
    Ein Pfälzer fährt ins Saarland in eine Kneipe. Dort sitzt der damals noch unbekannte Herr Maas an der Theke.
    Der Pfälzer geht hin und fragt: „Was ist das, zwei Arme, zwei Beine und Saudumm?“ Der Herr Maas: „Keine Ahnung.“
    Der Pfälzer: “ Du und doin Vadder.“
    Der Herr Maas ist natürlich zurecht angepisst und will dem Pfälzer eine in die Backen hauen.
    Der Pfälzer: “ Kumm mach disch mol locker, merr trinken zamme e Bier un morge fahrschd in die Pfalz un machschd des gleiche.“ Gesagt getan.
    Am nächsten Tag fährt Herr Maas in die Pfalz, geht in die Kneipe zu einem Pfälzer.
    „Was ist das, zwei Arme, zwei Beine und Saudumm?“ fragt er den Pfälzer. Der : „Keine Ahnung.“
    Der Herr Maas: “ Ich und mein Vater…“
    Soviel dazu.

    Nebenbei bemerkt hätte ich noch eine Erklärung wie das Nowitschok aus Herr Nawalnys Unterhose an die Flasche gekommen sein könnte, allerdings ist sie nicht Jugendfrei, weshalb ich sie unerwähnt lasse. Man hat ja schon einiges gelesen, was manche Leute für abartige Vorlieben haben. Ich kenne seine Sehnsüchte natürlich nicht und kann auch nichts beweisen, aber dass kann der Spiegel und unsere Regierung ja auch nicht. Postfaktische Zeiten eben…

  7. Gleich nach der Landung der Maschine aus Tomsk, als der spätere Berliner Patient aus dem Flieger gepellt wurde, soll eine Polizistin gewarnt haben, dass der Mann mit einem äußerst gefährlichen Stoff vergiftet worden sei. Das sagte sie ohne weitere Untersuchung. Leider habe ich von der Dame seither nichts mehr gehört oder gelesen…

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