Zynisch: EU gibt 5 Mio. für Soforthilfe in Venezuela und hält gleichzeitig venezuelanisches Gold im Wert von 1,2 Mrd. zurück
Nun wieder Wohltaten aus dem Westen. Die EU-Kommission hat beschlossen, 5 Millionen für humanitäre Hilfe für Venezuela bereitzustellen. Das wäre gar nicht nötig, wenn britische Banken sich nicht weigern würden, venezuelanisches Gold im Wert von 1,2 Milliarden herauszugeben, das Venezuela zurückholen wollte.
Man liest in diesen Tagen viel über die wirtschaftliche Misere in Venezuela und in der Tat ist die Situation dort schlimm. Aber liegt das an der „sozialistischen Misswirtschaft“ der Regierung, wie die Medien behaupten? Oder doch eher an den Sanktionen, die vor allem die USA gegen Venezuela verhängt haben? Die Antwort wird nicht leicht zu finden sein.
Fakt ist aber, dass es so schlimm, wie es jetzt ist, nicht sein müsste. Venezuela hat zum Beispiel Gold im Wert von 1,2 Milliarden Dollar in London liegen und als das Gold letztes Jahr nach Venezuela gebracht werden sollte, weigerten sich die britischen Banken, es herauszugeben. „Das hat man davon, wenn man sein Gold im Ausland lagert“, könnte man zynisch sagen und sich dabei auch fragen, was eigentlich mit dem deutschen Gold in den USA ist. Aber das ist ein anderes Thema.
Die humanitäre Hilfe, mit der die westlichen Länder nun in die Rolle der Helfer schlüpfen wollen, ist jedenfalls verlogen, wenn sie vorher über Jahre mit Sanktionen selbst dazu beigetragen haben, dass die Situation in Venezuela nun so ist, wie sie ist. Und dann 5 Millionen an Hilfe bereit zu stellen und gleichzeitig Gold im Wert von 1.200 Millionen in London nicht herauszugeben, das ist schon zynisch.
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