Warum die US-Raketenabwehr kein defensives, sondern ein offensives Waffensystem ist
Auch wenn man von der US-Raketenabwehr in den Medien nicht mehr viel hört, ist sie vielleicht das heißeste Thema unserer Zeit. Die Frage von Krieg und Frieden hängt direkt mit ihr zusammen. In den Medien wird sie als rein defensives System dargestellt. Dass das nicht so ist, kann jeder innerhalb von zehn Minuten mit Hilfe von Google herausfinden. Daher möchte ich das hier einmal mit Ihnen gemeinsam tun.
Um die Raketenabwehr zu verstehen, muss man die Vorgeschichte kennen und vor allem die perverse Logik der atomaren Rüstung und Abschreckung verstehen.
Die atomare Abschreckung, der wir es verdanken, dass der Kalte Krieg nie ein heißer Krieg wurde, funktioniert nach einem denkbar einfachen Prinzip: Wenn ich weiß, dass ich im Falle eines Angriffes auch vernichtet werde, dann werde ich nicht angreifen. Man sagte damals auch: „Wer als erster auf den Knopf drückt, ist als zweiter tot“.
Die Supermächte des Kalten Krieges schlossen daher den ABM-Vertrag, der es ihnen untersagte, Raketenabwehr-Systeme zu entwickeln. Man wollte sicher gehen, dass keine Seite sich aufgrund von Abwehrsystemen sicher vor einem Gegenschlag des Gegners fühlen konnte.
Und da erkennt man auch schon den Sinn einer Raketenabwehr: Sie sorgt für ein Gefühl der Sicherheit, sodass man in Versuchung kommen könnte, einen atomaren Erstschlag zu führen und dabei das Potenzial des Gegners so weit zu zerstören, dass der schwache Gegenschlag des Feindes durch die eigene Abwehr neutralisiert werden könnte.
Eine Raketenabwehr ist also keineswegs ein defensives System, sie macht im Gegenteil einen atomaren Angriff erst möglich. Den Erstschlag eines Gegners kann man kaum abwehren. Das gilt sowohl für die USA, als auch für Russland. Bei einem Erstschlag wird das gesamte atomare Arsenal auf einen Schlag gestartet, das sind tausende Raketen, das macht eine Abwehr praktisch unmöglich. Aber nach einem erfolgreichen Erstschlag die traurigen Reste des Feindes bei seinem Gegenschlag abzufangen, das erscheint mit einer Raketenabwehr möglich.
Diese trügerische Sicherheit haben sich die Supermächten im Kalten Krieg durch den ABM-Vertrag genommen. Als jedoch Russland nach der Jelzin-Ära am Boden lag, fühlten sich die USA so überlegen, dass sie den ABM-Vertrag kündigten und begannen, eine Raketenabwehr zu entwickeln.
Nun kommen wir zu den Details, wie so eine Raktenabwehr funktioniert, denn das ist wichtig für das Verständnis dafür, wie es Russland offensichtlich gelungen ist, diese auszuhebeln, noch bevor sie vollständig installiert wurde.
Man ging in den USA bei der Entwicklung der Raketenabwehr davon aus, dass man ballistische Raketen abfangen muss. Diese Raketen fliegen auf eine ballistischen Flugbahn, die sich recht einfach vorausberechnen lässt. Wenn man also einen Raketenstart beobachtet, kann man relativ schnell den Kurs der Rakete berechnen und diese dann abfangen, indem man eine Rakete abfeuert, die den vorausberechneten Kurs der angreifenden Rakete kreuzt und sie zerstört.
Für dieses Abfangen gab es zwei mögliche Zeitpunkte: Entweder relativ kurz nach dem Start, oder relativ kurz vor dem Einschlag der Rakete. Auf beides bereiteten sich die USA vor.
Um eine russische Rakete kurz nach dem Start zu treffen, muss man die Raketenabwehr möglichst dicht an Russlands Grenzen platzieren. Daher wurde die Raketenabwehr in Rumänien aufgestellt und wird derzeit in Polen aufgestellt. Dies auch in der Ukraine zu tun, war wohl geplant, ist aber derzeit ausgeschlossen.
Aber diese beiden Standorte an Land sind nur ein winziger Teil der Raketenabwehr. Außerdem sind über 100 Schiffe mit den Raketenabwehrsystemen ausgerüstet oder werden gerade extra für sie gebaut. Damit kann man Russland auch von der Ostsee, dem Nordmeer, dem Pazifik und dem Schwarzen Meer einkreisen.
Hinzu kommt, dass die Raketenabwehr als Startrampe das System MK-41 nutzt. Dieses System ist universell einsetzbar und kann sowohl Abwehrraketen abfeuern, als auch Tomahawk-Marschflugkörper, die wiederum atomare Sprengköpfe tragen können. Damit wird das US-Raketenabwehrsystem gleichzeitig zu einer Angriffswaffe, mit der man Marschflugkörper in unmittelbarer Nähe der russischen Grenze starten kann, die innerhalb von 10-12 Minuten fast jedes Ziel in Russland mit Atomwaffen angreifen können.
Übrigens war diese Aufstellung der MK-41 in Rumänien ganz nebenbei ein offener Bruch des INF-Vertrages, den die USA inzwischen gekündigt haben, um nun auch legal Tomahawk-Marschflugkörper an der russischen Grenze aufzustellen, was der Vertrag bis dahin verboten hat. Aber obwohl jeder das sofort selbst sogar auf Wikipedia nachlesen kann, behauptet die westliche Presse, dass nicht die USA, sondern Russland gegen den Vertrag verstoßen haben.
Inzwischen haben die USA alle Abrüstungsverträge des Kalten Krieges bis auf einen gekündigt, eine genaue Aufstellung finden Sie hier.
Die geringe Vorwarnzeit beim Einsatz solcher Marschflugkörper macht die Sache so gefährlich. Wenn Russland verdächtige Raketen entdeckt, hat es nur wenige Minuten Zeit, um zu entscheiden, ob es atomar reagieren soll oder nicht.
Und genau das ist der Unterschied zum Kalten Krieg: Damals war die Sache einfacher, man bedrohte sich mit Interkontinentalraketen, die eine längere Flug- und damit Vorwarnzeit hatten. Heute schaffen die USA hingegen einen Ring von Raketenstellungen in Europa und vor allem auf See rund um Russland, bei dem die Zeit für eine Entscheidung auf ein bis zwei Minuten reduziert wird. Und diese Raketenstellungen können erstens mit Tomahawk-Marschflugkörper einen Erstschlag führen und zweitens mit den Abwehrraketen versuchen, den russischen Gegenschlag abzufangen.
Hinzu kommt, dass die USA ein hochgeheimes, unbemanntes Shuttle mit dem Namen X-37 haben, von dem man praktisch nichts weiß, das aber seit 2010 erprobt wird. Die einen sagen, es soll feindliche Satelliten ausschalten können, andere sagen, es sei zur Spionage gedacht und wieder andere sagen, es soll Atomwaffen direkt aus dem Orbit abfeuern, was ebenfalls eine nur sehr kurze Vorwarnzeit bedeuten würde.
Und während Obama in der Öffentlichkeit von nuklearer Abrüstung sprach, intensivierte er gleichzeitig massiv in die US-Pläne für die Raketenabwehr und in die Modernisierung der US-Atomwaffen.
Russland kannte die Pläne der USA natürlich. Nicht etwa, weil es so gute Spione hatte, sondern weil sie für jeden Experten offensichtlich waren. Die offiziellen Erklärungen der USA, dass der Raketenschirm gegen Bedrohungen aus den Iran und Nordkorea gerichtet sei, waren von Anfang an absurd. Dann hätte man ihn in Japan, Südkorea, der Türkei, Saudi-Arabien und so weiter aufgestellt, aber eben nicht in Europa. Auch hätte es dafür keine hundert Schiffe benötigt, deren Planung, Bestellung, Bau und Ausrüstung jeder Experte schon aus dem öffentlich zugänglichen Budget des Pentagon ersehen konnte.
Putin hat daher schon 2005 angekündigt, sich nicht in ein klassisches Wettrüsten hineinziehen zu lassen, um ebenfalls ein so teures Abwehrsystem zu entwickeln. Russland hätte das auch gar nicht finanzieren können. Er hat stattdessen angekündigt, Raketen zu entwickeln, die eine Raketenabwehr umgehen können. Das wurde belächelt, denn Russland lag damals als Folge der Jelzin-Ära noch am Boden.
Jedoch hat Putin dem Taten folgen lassen und bei dem russischen Eingreifen in Syrien 2015 hat Russland zu Anfang medienwirksam Marschflugkörper eingesetzt, die aus dem kaspischen Meer tausende Kilometer weit in Bodennähe über Gebirge und Wüsten geflogen sind, um dann Ziele des IS in Syrien auf einen Meter genau zu treffen und zu zerstören. Auch von U-Booten im Mittelmeer und von strategischen Bombern wurden diese neuen russischen Marschflugkörper vom Typ Kalibr abgefeuert.
Militärisch wäre das nicht nötig gewesen, man hätte die Ziele auch „klassisch“ mit Flugzeugen zerstören können. Es war eine Machtdemonstration, die den USA zeigen sollte, dass Russland nun ebenfalls über funktionierende Marschflugkörper verfügt, die für die US-Raketenabwehr nicht zu erreichen sind, weil sie keine ballistische Flugbahn nutzen.
Der Schock bei den westlichen Militärexperten war damals mit den Händen zu greifen. Nun wussten die USA, dass Russland die USA auch von U-Booten vor der US-Küste erreichen konnte. Zwar kann man Marschflugkörper auch zum Beispiel mit Patriot-Systemen abfangen, aber es ist ungleich schwieriger und es gibt keine Garantie, dass es tatsächlich funktioniert.
Im russischen Fernsehen wurde dies in einem sehr interessanten Beitrag im Detail erklärt, damit auch der letzte Analyst in Washington verstehen würde, dass man sich bei einem Erstschlag gegen Russland in Washington keineswegs sicher fühlen kann. Dort wurden all die „Entscheidungszentren“ der USA namentlich genannt, die Russland mit solchen Waffen erreichen kann. Jeder betroffene General der USA sollte wissen, dass er im Falle eines Angriffs in seinem Büro nicht sicher ist. Auch diese Sendung muss man als deutliche Botschaft an die USA ansehen.
Man muss dazu wissen, dass sowohl in den USA als auch in Russland Analysten sitzen, deren einzige Aufgabe es ist, Reden von Politikern und Sendungen von regierungsnahen TV-Sendern auszuwerten. Und in der Sendung sprach der Moderator die USA direkt an. Deutlicher geht es nicht.
Und als ob das noch nicht genug wäre, hat Russland auch noch mitgeteilt, dass es Hyperschallraketen entwickelt hat, die mit zehnfacher Schallgeschwindigkeit fliegen und daher für keinerlei existierende Abwehr erreichbar sind. Das sind Waffen, an deren Entwicklung die USA bisher gescheitert sind.
Auch diese Waffen wurden von Russland öffentlich getestet und vorgeführt und sollten den USA ebenfalls das Gefühl der Unangreifbarkeit nehmen. Ein US-Experte erklärte eine der neuen russischen Raketen in einer Reportage so: „Die fliegen recht tief und Du denkst, Du weißt, was sie tut. Dann plötzlich steigt sie steil auf, beschleunigt um das dreifache und knallt von oben ins Ziel. Das ist wie beim Eishockey, wenn Du den gegnerischen Stürmer siehst und plötzlich ist der Puck im Tor und Du weißt gar nicht, wie er dahin gekommen ist.“
All das schützt Russland nicht vor einem möglichen atomaren Erstschlag der USA, aber es macht den USA deutlich, dass sie den Gegenschlag nicht mit ihrer Raketenabwehr abfangen können.
In einem solchen Konflikt wäre Europa das Schlachtfeld. Wir können nur hoffen, dass die Entscheidungsträger in den USA Russland ernst nehmen und nicht an die Illusion der eigenen Unverwundbarkeit glauben. Denn egal, wie so ein Konflikt ausgehen würde, Europa wäre danach unbewohnbar.
All dies sollte man im Hinterkopf haben, wenn man mal wieder in den Medien liest, dass die Raketenabwehr der USA ein defensives System ist. Das Gegenteil ist der Fall, auch wenn das Wort „Abwehr“ etwas anderes suggeriert.
Eine Antwort
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Nach allem Faktenwissen wird der dritte Weltkrieg, ausgelöst durch einen simplen Fehlalarm, wie folgt ablaufen.
1.
Fehlalarm läuft auf einer der beiden Seiten, bei A auf, die künstliche Abfang-Intelligenz von Seite A stellt fest, wegen der unerbittlich winzig kurzen Vorwarnzeit sei eine Reaktion sei notwendig, eine Abfangrakete wird von A künstlich, aber sehr intelligent gestartet.
2.
Die Gegenseite B stellt fest, dass da ein feindlicher Raketenstart aus A in Richtung eigenes Territorium erfolgt sei und wegen der unerbittlich winzig kurzen Vorwarnzeit startet die zwar künstliche aber nicht minder intelligente gegnerische Abfang-Intelligenz B ihrerseits eine Abfangrakete in Richtung A.
3.
Der ursprüngliche Fehlalarm, aufgelaufen bei A, verdichtet sich um den Faktor „Neuerlicher Raketenstart von B in unsere Richtung“ und wird künstlich intelligent in Sekundenbruchteilen in eine zwar künstliche, aber noch weit intelligentere Antwort umgesetzt: A sendet nun ein Präventiv-Angriffs-Raketengeschwader auf alle bekannten und vermuteten höchstwahrscheinlichen gegnerischen Standpunkte: a) von Raketen, b) von Kommando-Zentralen,
4.
. . . . . .
Das WERTE-EUROPA-Staatsgebiet und das der JewSA werden mit hoher Wahrscheinlichkeit in kürzester Zeit derart ungesund beschaffen sein, dass es dort einfach nicht mehr einladend lebenswert bleibt. Russland, mit einem mehrfach gestaffelten, auf sein Territorium bezogenes Multi-Abwehrsystem hätte eine umso größere Chance auf noch Auffindbarkeit, wenn der aktuelle Dr. Richard Sorge, genau der, der damals aus Tokio an einen der größten Feldherren und Warnungsabschmetterer aller Zeiten im Kreml, dreißig lange Tage zuvor einen deutschen Angriff auf die Sowjetunion angekündigt hatte, gute Nachfolge hätte. Der heutigen Kundschafterin, bildhübsch und unwiderstehlich sexy reichten ganze 30 Minuten zuvor, ihre Warnung an eine zutiefst menschliche Intelligenz zu senden. Eine, die dann erneut fragt: „Seht ihr, was ihr angerichtet habt?“