Der Spiegel als Glyphosat-Lobbyist

Wenn der Spiegel über Glyphosat berichtet, lernen wir, wie gut dieses Pflanzengift ist. Zuständig für die Lobbyarbeit ist immer die gleiche „Journalistin“.

Als vor einige Tagen die Meldung kam, dass Glyphosat in Österreich verboten wird, da wusste ich schon, dass wir im Spiegel demnächst wieder einen Artikel von Julia Merlot lesen dürfen. Die Artikel dieser Dame werden nur dann erträglich, wenn man vorher einige Flaschen des gleichnamigen Getränks konsumiert hat.

Frau Merlot hat beim Spiegel den Job, die Lobbyarbeit der chemischen Industrie zu machen. Wenn Frau Marlot im Spiegel schreibt, dann lernen wir, dass Monsanto und Gentechnik etwas Gutes sind, dass Tierversuche gar nicht schlimm sind oder dass Glyphosat auch dann nicht krebserregend ist, wenn US-Gerichte das bestätigen. Und in jedem Artikel von Frau Rotwein, sorry, Frau Merlot, wird uns erklärt, dass Glyphosat ganz toll ist.

So auch heute.

Frau Merlot führt dazu ein Interview mit einer Fachfrau. Wir erfahren über die Dame im Spiegel:

„Siegrid Steinkellner ist Professorin an der Universität für Bodenkultur in Wien und leitet die Abteilung für Pflanzenschutz. Sie beschäftigt sich seit vielen Jahren intensiv mit Glyphosat und hat zuletzt gemeinsam mit Kollegen 400 Studien untersucht, um abzuschätzen, was ein Verbot für Österreich bedeuten könnte.“

Klingt kompetent, oder? Und so erklärt uns Frau Steinkellner im Interview mit Frau Rotwein natürlich, dass Glyphosat etwas Gutes ist. Viel besser, als Pflügen zum Beispiel:

„Im Ackerbau in Österreich dient Glyphosat vor allem dazu, Böden vor Erosion zu schützen. (…) Wenn man den Wirkstoff verbietet, werden Landwirte wieder mehr pflügen“

Man braucht schon eine Menge Merlot, um dem zu folgen. Wie wurde eigentlich in Österreich in den letzten 2000 Jahren Landwirtschaft betrieben, so ganz ohne Glyphosat? Wenn man dieser Fachfrau glauben will, dann müsste Österreich durch 2000 Jahre pflügen ja schon eine völlig unwirtliche Wüste sein.

Natürlich ist Frau Steinkellner vom Fach. Sie schreibt in der österreichischen Presse seit Tagen gegen das Glyphosat-Verbot an. Und sie weiß, wovon sie redet, schließlich sitzt sie im Vorstand der „österreichische Arbeitsgemeinschaft für integrierten Pflanzenschutz“. Der Name klingt toll und so richtig umweltfreundlich, immerhin kommt „Pflanzenschutz“ im Namen vor. Die Arbeitsgemeinschaft sagt über sich selbst unter anderem:

„Die Vorstandsmitglieder kommen aus der Wissenschaft und Forschung, von Aus.- und Weiterbildungseinrichtungen, aus der Landwirtschaft, den öffentlichen Diensten, der Industrie, Landtechnik und aus Interessenvertretungen.“

Das entscheidende Wort ist „Interessenvertretungen“. Wessen Interessen werden da vertreten? Im Vorstand sitzt neben Frau Steinkellner auch Nils Bauer, der Bayer-Vertriebschef von Österreich. Und wer ist Bayer? Richtig: Der Hersteller von Glyphosat.

Frau Merlot interviewt also für den Spiegel eine Expertin, die mit dem Vetriebschef von Bayer eine Studie erarbeitet hat, die dem Bayer-Produkt Glyphosat bescheinigt, ganz lecker und harmlos zu sein.

Das nenne ich mal objektive und kritische Berichterstattung. Oder trifft der Ausdruck „kostenlose Werbung“ es besser? Ich bin gerade etwas verwirrt…

Glyphosat wurde übrigens erst durch den dümmsten Wirtschaftsdeal der letzten Jahrzehnte zu einem Produkt von Bayer, als Bayer den US-Chemiekonzern Monsanto gekauft hat. Gegen Monsanto laufen in den USA hunderte Klagen wegen Krebs durch Glyphosat und wer weiß, wie hoch die Schadensersatzforderungen in den USA werden können, der kann sich ausrechnen, dass Bayer daran sogar pleite gehen kann. Nach der Übernahme von Monsanto hat sich der Wert von Bayer mal eben halbiert, man fragt sich also schon, was die Manager bei Bayer so rauchen, wenn sie derartige Entscheidungen treffen.

Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

17 Antworten

  1. In der Schweiz befassen sich 2 neue Volksinitiativen mit Pestiziden und nehmen dazu unterschiedliche Verfassungsartikel ins Visier. Sie verlangen einen radikalen Verzicht auf chemisch-synthetische Pestizide und gleichzeitig eine wesentlich stärkere Förderung der Bio-Land- und Ernährungswirtschaft.

  2. Thomas, hier liegst ausnahmsweise mal völlig falsch! Ich bin vom Fach und weiß, worüber ich rede.

    „Im Ackerbau in Österreich dient Glyphosat vor allem dazu, Böden vor Erosion zu schützen. (…) Wenn man den Wirkstoff verbietet, werden Landwirte wieder mehr pflügen“

    Diese Aussage ist völlig korrekt! Glyphosat ist auch in Europa seit über 40 Jahren im Einsatz! In der DDR wurden giftige Pflanzenschutzmittel in 3 Kategorien eingeteilt. Giftabteilung I (tödlich giftig) Giftabteilung II (nicht tödlich) und (nur) Gesundheitsschädlich! Roundup mit dem Wirkstoff Glyphosat war in der dritten Kategorie! Der Wirkstoff zerstört lediglich das Chlorophyll, den grünen Farbstoff, wodurch die Pflanze abstirbt. Insekten sterben davon nicht und auch Bäumen, bei denen nur der Stamm kontaminiert wird, gehen nicht ein!
    Die Einstufung der WHO in „wahrscheinlich krebserregend“ beruht auf Ergebnissen von Studien, in denen das Mittel nicht nach Herstellervorschrift angewendet wurde! Ich habe diese Studien bisher nirgends gefunden! Und das ist leider bei zahlreichen Landwirten so, dass das Mittel nicht entsprechend der Herstellervorschrift angewendet wurde! Das steht aber auf dem Behältnis groß drauf, wie es zu verwenden ist und welche Sicherheitsvorschriften einzuhalten sind! Auf welchen wissenschaftlichen Erkenntnissen die Urteile gegen Bayer beruhen, weiß ich nicht, auch nicht, wie die angeblich dadurch Erkrankten mit Glyphosat umgegangen sind, weiß ich auch nicht! Die nächste Frage dabei lautet dann natürlich, wenn es in den USA so viele Fälle von Krebs durch Glyphosat geben soll, warum gibt es sie hier nicht? Das Mittel ist, wie bereits erwähnt, seit über 40 Jahren im Einsatz!

    1. Thema Glyphosat und aktuelle Studienlage:
      Ich habe hier nur drei Studien rausgesucht, die unterschiedliche Einflüsse von Glyphosat auf Mensch und Tier untersuchen. Damit mal Fakten sprechen, nicht nur Hörensagen und die WHO. Die sich übrigens im Bewertungsstatement von Glyphosat in verschiedenen Abschnitten wiederspricht. Aber es geht nicht nur um das Angstthema „Krebs bei Menschen“. Das Mittel hat zahlreiche Einflüsse auf Organismen und die Propaganda „bindet an Bodenkolloide, wird schnell unwirksam und danach abgebaut“ ist nach neuen Studien einfach nicht haltbar.
      Zur Landwirtschaft: Was macht ein Landwirt ohne Bestäuber? (Sogar) in Deutschland ist die Studie publik geworden, daß der Darm der Honigbiene durch Glyphospat so geschädigt wird, daß die Tiere nach der Aufnahme sterben- ja auch beim Einsatz des Giftes nach Vorschrift- wie sogar der Spiegel zu berichten wusste;-)
      Nachfolgende links können dem geneigten Leser zur Verifizierung dienen.

      https://www.researchgate.net/publication/259042336_Field_Investigations_of_Glyphosate_in_Urine_of_Danish_Dairy_Cows

      https://www.mdpi.com/2071-1050/10/4/950

      https://www.academia.edu/14853293/The_High_Cost_of_Pesticides_Human_and_Animal_Diseases

      https://www.pnas.org/content/115/41/10305

      1. Wernichtsweissmussallesglauben, ich schaue mir die verlinkten Seiten gar nicht erst an! Warum? Ganz einfach, weil sie offensichtlich nur gewisse Interessen bedienen sollen und die wissenschaftlichen Grundlagen in Frage stehen! Wenn Glyphosat so gefährlich wäre, warum gibt es dann keine staatlichen Studien oder sonstige wissenschaftliche Untersuchungen, die das belegen? Ich wüsste nicht einmal, lasse mich aber gern korrigieren, dass über die Grünen so etwas initiiert wurde! Ich wiederhole es nochmals, der Wirkstoff ist seit 40 Jahren im Einsatz und hier in Europa gibt es keinen wissenschaftlichen Nachweis, dass Glyphosat krebserregend ist!
        Die Landesanstalt für Landwirtschaft in Sachsen-Anhalt hat vor kurzem eine Erklärung veröffentlicht, wonach es in den letzten zwei Jahren KEIN Bienensterben in Sachsen-Anhalt gab, welches durch Pflanzenschutzmittel verursacht wurde! Sie können davon ausgehen, dass jeder Imker, speziell auch Hobbyimker, ein Bienensterben zur Anzeige bringt, insbesondere, wenn er den Verdacht hegt, dass dies durch Pflanzenschutzmittel verursacht wurde! Wenn ich zurückdenke, welche Insektizide früher ausgebracht wurden und welche heute, so ist der Aufwand heute niedriger, weil z.B. der Anbau von Kartoffeln und Rüben zurückgegangen ist, bei denen gegen Kartoffelkäfer oder Blattläuse behandelt werden musste. Bei Mitteln gegen den Rapsglanzkäfer gibt es massive Probleme durch Resistenzen und jeder Landwirt behandelt seine Kulturen doch nur, wenn eine Schadschwelle überschritten ist, denn jeder Arbeitsgang kostet Geld, was durch einen entsprechend höheren Ertrag ja auch wieder hereingeholt werden muss! Wenn nun jemand behauptet, es werde mehr gespritzt, dann kann aber auch die Einschätzung, dass die Zahl der Insekten durch den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zurückgegangen sei, nicht stimmen, denn wenn es weniger gibt, braucht ja auch nicht gespritzt zu werden!

        1. Schade. Irgendwie ist hier keiner an Fakten interessiert, deshalb gibt es keine echte Diskussionsgrundlage. Ich schätze Herrn Röpers Seite, weil er seine Argumente belegt und gehöre zu den Leuten, die seine Verlinkungen aufrufen, um selbst bei wichtigen Themen nachzulesen.
          Achso, hat sich einer vielleicht mal die Beschreibung der Zulassungsverlängerung für Glyphosat des Bundesinstitutes für Risikobewertung durchgelesen? Nein? Schade. Aber hier eh nicht diskutabel:-)

          Wegen den Grünen: „Ich wüsste nicht einmal, lasse mich aber gern korrigieren, dass über die Grünen so etwas initiiert wurde! “ Stimmt, würde mich auch wundern. Der ehemalige Staatssekretär der Grünen, Matthias Berninger ist anfang diesen Jahres als Politikchef zu Bayer gewechselt und macht nun Lobbyarbeit auch für Glyphosat. Wozu also Forschungsergebnisse, wenn man seine Umweltpartei hat- wenn die nix machen, dann kann das Zeug nicht gefährlich sein, oder?
          Zu CO2: Ernsthaft? Der CO2 Ausstoss ist unser Problem? Bitte nachrechnen wieviel CO2 die BRD produziert, wieviel davon auf Straßenverkehr/ Landwirtschaft entfallen. Dann nachlesen wieviel anthropogener CO2 zum natürlichen beiträgt, dann nochmal über die geplante CO2 Steuer der BRD lachen. Ich spare mir die Links zu den offiziellen Regierungsseiten mit den Basisdaten und Zahlen. Also CO2 ist wohl das ungeigneste Gegenargument zu Glyphosat.
          Zu den Bienen: Varroa- Milbe ist ein Begriff? Bitte Imker des Vertrauens fragen, wie sich die Resistenzen der Völker in den letzten 20 Jahren entwickelt haben. Richtig, als Nachauflaufherbizid wird Glyphosat hier eingesetzt, obwohl zum Abspritzen von Getreide auch erlaubt. Aber wie gesagt einfach selber umhören was Imker so erzählen (oder NABU Forschung etc.).

          1. Bitte wenn möglich immer Link mit reinsetzen. Ich halte das für wichtig. nicht entmutigen lassen aber bei dem Thema gehen die Meinungen immer weit auseinander. Hauptursache liegt wohl an der Unübersichtlichkeit der Quellen.
            Ganz gleich welches Landwirtschaftsthema genommen wird du triffst immer auf Befürworter oder Gegner.
            Ich habe einmal in dem Bereich gearbeitet und kenne deshalb beide Seiten. Rein die Preise von technischen Bodengeräten sind von Kleinbauern finanziell nicht zu schultern also was tun? Überschulden oder Flächen zusammenlegen damit sich der Erwerb von Bodengeräten lohnt? Verzicht auf Ackerbau? Ackerbau hat auch einen Anteil zur Landschaftspflege vorausgesetzt man betreibt keinen Anbau von Monokulturen.
            Vergleichbares trifft im Bereich Tierhaltung zu.
            In einem Punkt gebe ich dir uneingeschränkt recht, das Bienensterben gehört ganz oben auf die Liste. Vergleichbar der Vogelwelt.

            Aber nicht von Hysterie getrieben sondern Ursache – Wirkung – Folgen – Lösungen.
            Ich hasse diese „Expertenkriege“. Wenn man heute solchen Themen folgt hört/liest man immer nur „ich will“ also der Milchbauer will, der Ackerbauer will, der Konsument will oder der Imker will. Wir haben doch aber ein generelles Problem im Landwirtschaftsbereich, nur gemeinsam nach Lösungen suchen will keiner. Jeder schiebt die Schuld zum Nächsten.

            Wir leisten uns ein Heer von Wissenschaftlern, Experten und Instituten, NGO und sonstige Umweltverbände und schaffen es nicht eine Lösung zu finden? All das Geld was in dem Bereich jährlich versickert ohne Lösungen. Von den Subventionen ganz zu schweigen.

            Schaut euch doch mal um welcher Wahnsinn unter „Nachhaltigkeit“ um sich greift. Monokultur für Biogas/Sprit, Boden als Spekulationsobjekt selbst Wälder müssen marktkonform wachsen. Für beinahe jedes Krabbeltier gibt es Gründe fürs Töten und Gifte.
            Die Medien sind voll mit Ratschlägen wie man diese Dinger tötet, die Medien sind voll von dem was und krank macht oder tötet. In unser aller Leben scheint kein Platz mehr für Wildtiere, Wildpflanzen zu sein.
            Wir wissen um die schädliche Wirkung von Glaspalästen gerade in Städten und doch werden sie mit Pomp eingeweiht. Wenn es dann zu heiß in den Städten wird ist der Klimawandel schuld nicht die verfehlte Stadtplanung.

            Nach der Wende wurden die Großen landwirtschaftlichen Betriebe wegen angeblicher Umweltschädigung zerschlagen oder in den Boden gestampft und 30 Jahre später sehen wir zu wie eine Tierfabrik nach der Anderen zugelassen werden, wie ein Acker nach dem Anderen in die Hände von Agrarkonzernen wandert.
            30 Jahre und mit viel Grüne im Bund oder Land. Wie lang ist Glyphosat auf dem Markt, seit Mitte der 70 er Jahre.

          2. Wernichtsweissmussallesglauben „Schade. Irgendwie ist hier keiner an Fakten interessiert, deshalb gibt es keine echte Diskussionsgrundlage.“ Wieso ist keiner an Fakten interessiert, ich habe doch nun genügend Fakten genannt, die den Einsatz von PSM betreffen bzw. danach gefragt, wo sie denn -unabhängig – ermittelt hinsichtlich Glyphosat sind? Man muss sich doch mal vom Wunschdenken befreien und sich sachlich mit dem Thema befassen! Bei der Menge an sinnlos produziertem CO2 mag der Mehraufwand an Diesel vielleicht überschaubar sein, es dürften „lediglich“ 8-15 l (grob geschätzt) je ha sein. Kann man ja mal hochrechnen, wieviel das allein in Deutschland ausmacht! Der Verzicht auf Glyphosat macht aber für den einzelnen Betrieb erhebliche Mehrkosten aus! Das spielt für Sie offensichtlich keine Rolle, denn zum Diesel kommen weitere Maschinenkosten, Verschleißteile etc. dazu und natürlich die Arbeitskosten! Und wie ich schon sagte, mehr Geld für die Produkte gibt es deswegen nicht!

      2. Wernichtsweissmussallesglauben, nun noch einmal zu den Bienen. Übrigens, wer wenigstens etwas weiß, braucht nicht alles glauben! Unabhängig davon, ob der Darm der Biene durch Glyphosat geschädigt wird oder nicht, so muss zunächst einmal die Frage gestellt werden, wo wird Glyphosat überhaupt eingesetzt?
        Es ist in Deutschland zur Unkrautbekämpfung zugelassen und mit Einschränkungen zur Sikkation zu feuchter und auswuchs-, bzw. durchwuchsgefährdeter Getreidebestände, die sonst auf dem Feld auswachsen bzw. durch Verunkrautung nicht mehr erntbar wären! Die allermeisten Unkräuter und Ungräser werden ohnehin nicht in der Blühphase bekämpft, sondern bereits im grünen Stadium vor der Blüte! Es wäre auch töricht, zu warten, bis die Unkräuter blühen und ggf. aussamen, weil dadurch der Behandlungserfolg stark zurückgeht! Und das auch nur höchstens 1 x im Jahr! Wo da nun der große Bienenschaden herkommen soll, weiß ich nicht! Ich kenne auch keinen Imker, lasse mich aber auch hier gern eines besseren belehren, der nun auf diese Weise ein oder mehrere Völker verloren hat. Und, wie bereits erwähnt, in Sachsen-Anhalt gab es in den letzten zwei Jahren kein Bienensterben durch Glyphosat!
        Was wäre überhaupt die Alternative zu Glyphosat? Ich wiederhole das noch einmal! Mehr Arbeitsgänge, mehr Dieselverbrauch, deshalb mehr CO2! Diese Mehrkosten müssten sich im Lebensmittelpreis wiederfinden! Finden sie sich aber nicht!

        Wenn ich mir den Umfang von diversen Zutaten in Lebensmitteln von Geschmacksverstärkern, Konservierungsstoffen etc., gerade auch bei veganen Lebensmitteln ansehe, frage ich wohl zurecht, ob denn geklärt ist, wie es mit der Verträglichkeit dieser Stoffe aussieht!

  3. Mir ist auch keine staatliche Studie bekannt, die eine karzinogene Wirkung von Glyphosat nachweisen konnte! Für mich unverständlich sind auch die angeblichen Glyphosat-Rückstände im Bier. Glyphosat zerfällt normalerweise nach 2-3 Wochen. Was wurde dort also überhaupt nachgewiesen?
    Die Landwirtschaft steht unter einem enormen Kosten- und Rationalisierungdruck, die EU will jetzt wieder Industrieprodukte nach Südamerika verkaufen und damit im Gegenzug Agrarprodukte von dort importieren! Was heißt das? Noch mehr Kostendruck auf die hiesige Landwirtschaft! Der Verzicht auf Glyphosat bedeutet mehr mechanische Bearbeitung, mehr Pflügen, statt konservierender Bearbeitung und das führt eben im schlimmsten Fall zu mehr Erosion, ob man das nun wahrhaben will oder nicht! Aufgrund der Nachfragesituation und der Anbindung an den Weltmarkt bleiben den Landwirten wenig rentable Feldfrüchte, d.h. zu sagen, baut doch was anderes an, funktioniert nicht so einfach! Und eine stärkere mechanische Unkrautbekämpfung und Bodenbearbeitung kostet Arbeitszeit, und liefert über den höheren Dieselverbrauch mehr CO2! Das ist eben die Konsequenz!
    Wenn Glyphosat tatsächlich krebserregend sein soll, wo sind die Studien, die das belegen? Belegen, wohlgemerkt, nicht vermuten oder behaupten!

    1. 1. Ich bin sehr dafür, dass Menschen unterschiedlicher Meinung sind. Das nennt man „Meinungsvielfalt“ und es war mal gewollt. Wir kommen ja nur weiter, wenn wir verschiedene Meinungen sachlich diskutieren und nicht wenn wir – wie heute in Medien und Politik üblich – immer öfter mit dem Wort „alternativlos“ jede Diskussion abwürgen.
      2. Ich bin kein Experte für Glyphosat und will es auch nicht werden.
      3. Mir geht es hier um die Rolle der Medien. Selbst wenn ein Mittel ungefährlich sein sollte, ist es nicht die Aufgabe der Medien, dafür PR zu machen. Und Frau Merlot tut jedes Mal genau das und nimmt sich als Experten auch noch Lobbyisten, ohne deutlich zu machen, dass sie solche sind. Das geht nicht. Es geht in dem Artikel also eher um Medienkritik am Beispiel Glyphosat, als um Glyphosat selbst.
      4. Ich brauche keine Studien darüber, dass Glyphosat krebserregend ist. Ich verlange, dass Hersteller nachweisen, dass ihre Produkte NICHT krebserregend sind. Wenn man so vorgehen würde, dann hätte es kein Asbest gegeben, um nur ein Beispiel zu nennen. Etwas auf den Markt zu werfen und dann Jahrzehnte zu warten, bis man die Schädlichkeit nachweist, ist der falsche Weg. Hinzu kommt sowohl bei Asbest, als auch bei Glyphosat, dass an den Studie, die diesen Stoffen ihre Ungefährlichkeit bezeugen, praktisch immer finanzielle Spuren zu den Herstellern führen. Das entwertet die Studien in meinen Augen jedoch.

      1. völlig richtig!

        dabei muss man einfach attestieren, dass der Spiegel seit eh und jeh Meinung für mächtige Lobbygruppen macht. Das Vorsorgeprinzip, das in Europa ja so gerne hochgehalten wird, kommt zB. beim Thema Mobilfunk gar nicht zum Tragen. 5G wird also eingeführt, obwohl schon die vorhergehenden Technologien ziemlichen Schaden anrichten. Dazu ein super Vortrag: https://youtu.be/rTg6pkYwcD0

        der Spiegel ist einfach eine Kartell-Prop-Klitsche und ich bin froh, dass es diesen Blog hier gibt. Danke für die viele Arbeit, die Sie sich machen, Herr Röper!

  4. Was man nicht wirklich findet weil es nicht gewollt ist ist eine Aufstellung der Auftraggeber und den genauen Forschungsauftrag, finanzielle Abhängigkeiten der Studien Beteiligten.

    Ein großer Unterschied liegt auch bei den Mark Zugängen. Meines Wissens nach darf vereinfacht ausgedrückt das auf den Markt wo der Hersteller sagt es ist unbedenklich, im EU Raum können die Hersteller das behaupten aber ob es stimmt prüfen die Behörden vor Mark Zugang. Vorsorgeprinzip nennt sich das. Wenn in den USA dann doch etwas falsch läuft muss die Firma eben bluten. Hätte eben besser prüfen müssen.
    Ich stimme grundsätzlich denen zu die sagen „viel hilft nicht viel“. Aber ich verstehe auch Ackerbaubetriebe die vom Weltmarkt abhängig sind. Diese müssen nicht nur Ernährung sichern sondern die Einkaufskosten der Verarbeiter gering halten aber noch so ganz nebenbei die Gewinne der Spekulanten sichern.
    Großindustrielle Ernährungsprägung tut ihr übriges. Es muss wieder marktkonform werden das die Gurke krumm ist, nicht jeder Apfel gleich ist u.s.w. das würde vielen Bauern auch helfen. Es muss nicht überall Bio draufstehen.

    Wenn man nun wirklich feststellt das Glyphosat krebserregend ist dann muss es vom Markt genommen werden, wenn ein Verdacht deklariert wird muss man den Verdacht begründen und nicht immer von könnte, eventuell u.a. faseln.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Monsanto,_mit_Gift_und_Genen#Indien:_Das_Selbstmord-Saatgut

    Eine andere Sache wird völlig missachtet. Wenn das Mittel vom Markt genommen wird wie sieht es dann mit dem Saatgut aus? Wie überlebensfähig ist das Saatgut nach der ganzen Manipulation? Geht es den Getreidebauern dann wie den indischen Baumwollpflanzern?

  5. So, liebe „Kombattanten!
    Kommt mal wieder runter!
    Ich habe hier schon zwei Kommentare gelöscht, weil es nicht mehr um Argumente ging, sondern persönlich wurde. Wenn auch nur in leichter Form, aber da greife ich konsequent durch!
    Sachliche Diskussionen sind gewollt, aber nicht persönlich werden!
    Ich würde nur sehr ungern die Kommentarfunktion für diesen Artikel schließen, aber ich habe auch keine Lust, hier ständig die Kommentare zu überprüfen, weil einige Leute bei Glyphosat nicht sachlich bleiben können.

  6. Man sieht hier ja schon wie unversöhnlich Befürworter und Gegnern gegenüber stehen.
    Genau diese Verbissenheit auf ein Einzelthema macht es der Politik so leicht uns das Blaue vom Himmel zu erzählen.
    Als vor ca. 25 Jahren die EU Handelspolitik in Geheimrunden aufflog Stichwort “ Das MAI“ wurde das frenetisch bejubelt. Im kollektiven Freudentaumel hat man glatt übersehen oder wollte es übersehen das nur wenige Tage vorher die Regeln für Konzernklagen beschlossen wurden.
    „Das MAI“ ging nur scheinbar unter, man gab nur immer neue Namen. Das geplante Konzept zur Ausplünderung ganzer Staaten, die Angestrebten kommunalen Privatisierungen, der Griff nach dem Wasser all das wird weiter verfolgt. All die umjubelten Handelsabkommen, das Erpressen von verschuldeten Staaten. der Abbau von Rechten bis zur Entrechtung nichts von all dem wurde seitens der EU ausgelassen. Selbst die nun angebliche EU – Schutztruppe ist nichts anderes als verdeckte NATO Finanzierung. Außerdem dient diese Truppe der Verteidigung der EU Interessen. EU Interessen werden auch in Libyen verteidigt weil dieses Land von der EU zum Abfanglager für Flüchtlinge gemacht wurde.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Multilaterales_Abkommen_über_Investitionen

    https://www.nadir.org/nadir/initiativ/agp/free/mai/ermaechtigungsgesetz.htm

    https://www.nadir.org/nadir/initiativ/agp/free/mai/maigalomania-dt.htm

    Und wir zanken hier wegen Glyphosat?

    Die Privatisierung von Post, Bahn, Versorgungsnetze, Sub-Unternehmertum, Zerstörung der gesetzlichen Rente, H 4- Gesetze bis hin zur Urheberrechtsreform und die Schaffung der Bundeswehr als Freiwilligenarmee sind Bausteine und wir lassen uns wie Lämmer zur Schlachtbank führen.

    https://www.lobbycontrol.de/2016/10/ttip-schattenjustiz/
    http://www.europarl.europa.eu/Europe2004/textes/2005-01-10-brochure-constitution-de-v02.pdf
    https://community.zeit.de/user/andikow/beitrag/2009/08/23/euvertrag-von-lissabon-sieht-todesstrafe-vor

    Als Beispiel aus der Landwirtschaft:

    Als NRW ein Importstop für Gülle aus den Niederlanden verhängen wollte schritt die EU dagegen ein weil ein solches Verbot den freien Markt behindere. Stichwort : Nitrat Belastung im Boden
    Gülle ist kein Abfallprodukt sondern Handelsware.
    Dazu muss man wissen, dass in den Niederlanden so viel Tiere gehalten werden das sie die Gülle niemals auf eigenen Flächen loswerden.
    Nun wird Deutschland von der EU wegen des hohen Nitrat im Boden mit Strafgelder belegt.

Schreibe einen Kommentar