Ausblick: In Venezuela beginnt der Karneval vor dem Hintergrund der Gefahr einer Intervention der USA

In Venezuela beginnen vor dem Hintergrund der politischen Krise nun Feiertage. Bis zum 6. März sind in Venezuela offizielle Feuertage und man fragt sich, wer dies wie für seine Zwecke nutzen und wie das Land wohl danach aussehen wird.

Am Wochenende hat Guaido das Land trotz eines gerichtlichen Ausreiseverbotes verlassen, um die „US-Hilfslieferungen“ persönlich ins Land zu bringen. Was ihm schöne Fernsehbilder bringen sollte, wurde für ihn zu einem PR-Desaster. Die Armee steht zu dem Präsidenten des Landes und ließ die Lieferungen nicht ins Land. Guaido reiste daraufhin zur Konferenz der Lima-Gruppe, wo sich die USA, Kanada und die lateinamerikanischen Unterstützer der US-Politik trafen.

Obwohl Guaido dort recht offen ein militärisches Eingreifen der USA forderte, lehnte die Lima-Gruppe das ab. Zu unbeliebt sind in der Region militärische Interventionen der USA, die in den letzten 40 Jahren sehr viele dieser Länder selbst erleben mussten.

Guaido wollte ursprünglich am Freitag nach Venezuela zurückkehren, wo ihm nun jedoch die Verhaftung droht, weil er gegen eine Gerichtsverschluss verstoßen hat. Nun ist seine Rückkehr für nächste Woche angekündigt. Heute will er sich in Brasilien mit dem dortigen Präsidenten treffen.

In Venezuela beginnen derweil die Feierlichkeiten zum Beginn der Fastenzeit. In dem katholischen Land ist das ein wichtiges Fest, das auch mit dem Beginn des Karnevals zusammenfällt. Ob die Gegner von Präsident Maduro dies nutzen, um weitere Unruhe im Land zu stiften, muss man abwarten.

Aus der Hauptstadt wird derweil gemeldet, dass es ruhig ist und bereits die ersten Menschen in Karnevals-Kostümen unterwegs sind. Da können wir Venezuela nur wünschen, dass sie ihr Fest friedlich feiern können.

Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

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